Der Weg der Demokratie war ursprünglich ein Rundweg in Bonn, entlang an mehreren historischen Gebäuden des ehemaligen Regierungsviertels und durch das heutige Bundesviertel.

Der Weg der Demokratie beginnt am Haus der Geschichte

Der Pfad wurde am 21. Mai 2004 eröffnet als ein Projekt des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und der Bundesstadt Bonn.

In 1948/49 tagte in Bonn der Parlamentarische Rat und erarbeitete das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, deren erster Parlaments- und Regierungssitz Bonn im Jahr 1949 wurde.

Heute sind bei mehreren verschiedenen Spaziergängen wichtige Stationen der bundesdeutschen Geschichte zu entdecken. Sie führen zu 65 Orten, die die deutsche Demokratie prägten und prägen. Gefolgt werden kann verschiedenen Routenvorschlägen oder man stellt sich die eigenen Lieblingsorte selbst zusammen.

Anfänge der Demokratie

 
Stele am Weg der Demokratie. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Am historischen Ort des Bundesrats, der ehemaligen Pädagogischen Akademie, begann der Parlamentarische Rat am 1. September 1948 die Arbeit am Grundgesetz. Und im Museum Koenig hatten die 65 von den Ländern entsandten Politiker – 61 Männer und vier Frauen – die Arbeit an einer Verfassung für eine neue deutsche Demokratie aufgenommen.

Geschichtliche Bedeutung erhielt das Museumsgebäude in Bonn, wo am 1. September 1948 in der großer Halle der Festakt zum Zusammentritt des Parlamentarischen Rates der neuen Bundesrepublik Deutschland stattfand. Entsprechend ist auch dieses Gebäude heute eine Station auf dem Geschichtsrundweg „Weg der Demokratie" in Bonn.

Ein Rundgang "Anfänge der Demokratie" mit 2,1 km Länge führt an zahlreichen weiteren Stationen in Bonn vorbei, die mit dem Thema Demokratie zu tun haben. Texttafeln verweisen auf die ehemalige politische Bedeutung historischer Gebäude. Es gibt aber auch längere Rundgänge wie den "Weg der Demokratie" mit 11,1 km Länge.

Erarbeitet wurde der Rundweg von einer Projektgruppe des Museums Haus der Geschichte und der Stadt Bonn. Er beginnt am Haus der Geschichte und führt zu den wichtigsten Orten aus 50 Jahren Demokratiegeschichte in Bonn: Bundestag, Bundeskanzleramt, „Langer Eugen”, Museum Koenig und viele Stationen mehr, welche die Anfänge unserer Republik lebendig werden lassen. Eine, wenn man es so sehen will, gelungene Erweiterung des Hauses der Geschichte.

Stationen

 
Am Deutschen Bundestag in Bonn
 
Ehemaliges Bundeshaus in Bonn
 
Villa Hammerschmidt.
Foto: Hans-Dieter Weber
 
Palais Schaumburg. - Foto: Hans-Dieter Weber
 
"Langer Eugen" im UN-Campus in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.
 
Ehemaliger Plenarsaal des Deutschen Bundestags in Bonn
 
Hofgarten in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.
 
Am ehem. Hotel Tulpenfeld in Bonn
 
Erich Ollenhauer - Haus, ehemalige SPD-Zentrale in Bonn
 
Bundesrechnungshof an der Adenauerallee
 
Godesberger Stadthalle. - Foto: Hans-Dieter Weber.
 
Beethovenhalle vor der Sanierung. - Foto: Hans-Dieter Weber.
 
Deutsche Welle und Posttower in Bonn
 
Bundesbüdchen im ehemaligen Regierungsviertel
 
Ansicht Schloss Deichmannsaue
 
An der Ermekeilkaserne in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.
 
Hinweis am "Weg der Demokratie". - Foto: Hans-Dieter Weber.
 
Haus Carstanjen in Plittersdorf
 
Gebäude der ehemaligen Gallwitz-Kaserne in Duisdorf

Auf dem Weg der Demokratie

Stationen auf dem Weg der Demokratie sind:

01 Bundeshaus

  • Das im Bauhausstil errichtete Akademiegebäude wurde 1949 zum Bundeshaus. Hier tagten bis 2000 der Parlamentarische Rat, der Bundestag und der Bundesrat.
  • Deutscher Bundestag
  • Bundeshaus

02 Villa Hammerschmidt

  • Seit 1950 war das Gebäude Amtssitz des Bundespräsidenten in Bonn. Erster Amtssitz wurde 1994 das Schloss Bellevue in Berlin. Seitdem ist die Villa in Bonn zweiter Amtssitz.
  • Villa Hammerschmidt

03 Bundesrat

  • Im Nordflügel des Bundeshauses hatte der Bundesrat seinen Bonner Sitz. Von 1949 bis zu seinem Umzug nach Berlin im Jahr 2000 fanden hier die Plenarsitzungen statt.
  • Bundesrat
  • Bundeshaus

04 Palais Schaumburg

  • Das 1860 vollendete Palais, in das 1890 Prinz Adolf zu Schaumburg-Lippe einzog, war von 1949 bis 1976 erster und ist seit 2001 zweiter Dienstsitz der Bundeskanzler in Bonn.
  • Palais Schaumburg

05 Langer Eugen

  • Im einst höchsten Gebäude Bonns arbeiteten von 1969 bis 1999 die Bundestagsabgeordneten. Heute gehört es zum UN Campus und ist Sitz der Vereinten Nationen in Bonn.
  • Langer Eugen
  • UN-Campus

06 Bundeskanzleramt

  • Im heutigen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hatte von 1976 bis 1999 der Bundeskanzler seinen Amtssitz.
  • Bundeskanzleramt

07 Bundestag

08 Museum Koenig

  • Am 1. September 1948 fand hier der Festakt zur Eröffnung des Parlamentarischen Rats statt. Dieser arbeitetevdas Grundgesetz aus, das am 8. Mai 1949 verabschiedet wurde.
  • Museum Koenig

09 Kanzlerbungalow

10 Plenarsaal "Wasserwerk"

  • Das Alte Wasserwerk in Bonn-Gronau diente dem Deutschen Bundestag von September 1986 bis Oktober 1992 als Ausweichquartier.
  • Plenarsaal „Wasserwerk“

11 Hofgarten

  • Besonders Anfang der 1980-er Jahre war der Hofgarten vor der Universität Bonn Schauplatz von Großkundgebungen zu aktuellen politischen Themen.
  • Hofgarten

12 Bürobauten Tulpenfeld

  • Auf dem ehemaligen Tulpenfeld entstanden 1967 Bürogebäude, die bis 1999 für den Deutschen Bundestag und für Bundesministerien angemietet wurden.
  • Bürobauten „Tulpenfeld

13 Dahlmannstraße

  • Die Dahlmannstraße war die Pressemeile in Bonn. Hier hatten die Redaktionen bekannter Zeitungen, Magazine, Hörfunk- und Fernsehanstalten ihren Sitz.
  • Dahlmannstraße

14 Altes Rathaus Bonn

15 Gästehaus Petersberg

  • Das Hotel war von 1949 bis 1952 Amtssitz der Alliierten Hohen Kommissare und wurde danach für Staatsgäste der Bundesrepublik genutzt.
  • Gästehaus Petersberg

16 Konrad-Adenauer-Haus

  • Das ehemalige Konrad-Adenauer-Haus war von 1971 bis 2000 die Bundesgeschäftsstelle der CDU. Bis zur Fertigstellung des Gebäudes war sie auf 17 Standorte in Bonn verteilt.
  • Konrad-Adenauer-Haus

17 Erich-Ollenhauer-Haus

  • 1975 weihte der Parteivorsitzende Willy Brandt die neue Bundesparteizentrale der SPD in Bonn ein, die dort bis 1999 ihren Sitz hatte. Benannt wurde sie nach dem zweiten Nachkriegsvorsitzenden der SPD.
  • Erich-Ollenhauer-Haus

18 Thomas-Dehler-Haus

  • Der Neubau war von 1993 bis 1999 die letzte Parteizentrale der FDP in Bonn. Sie wurde nach dem früheren Justizminister und Parteivorsitzenden der FDP benannt.
  • Thomas Dehler Haus

19 Bundesgeschäftsstelle der "Grünen"

  • Von 1995 bis 1999 hatten hier die "Grünen" ihre Bundesgeschäftsstelle.

20 Auswärtiges Amt

  • Das Gebäude war von 1955 bis 1999 Hauptsitz des Auswärtigen Amtes. Seit 1999 ist es der zweite Dienstsitz des Bundesjustizministeriums und des Auswärtigen Amtes.
  • Auswärtiges Amt

21 Postministerium

23 Bundespressekonferenz

  • Die Bundespressekonferenz wurde 1949 gegründet und hielt hier seit 1967 ihre Pressekonferenzen ab, die von regierungsunabhängigen Journalisten einberufen wurden.

24 Willy-Brandt-Forum

25 Bundeskanzler-Adenauer-Haus

26 Stadthalle Bad Godesberg

  • Die Stadthalle in Bad Godesberg war seit 1955 ein wichtiges Kongresszentrum. 1959 beschloss die SPD hier das „Godesberger Programm“.
  • Stadthalle Bad Godesberg

27 Beethovenhalle Bonn

  • In der Beethovenhalle tagte zwischen 1974 und 1989 verschiedene Male die Bundesversammlung, um die Bundespräsidenten Walter Scheel, Karl Carstens und zweimal Richard von Weizsäcker zu wählen.
  • Beethovenhalle Bonn

28 Presse- und Informationsamt

  • Von hier aus informierte seit 1956 die Regierung Bürgerinnen und Bürger über ihre Arbeit.
  • Welckerstraße

29 Deutsche Welle

  • Bei Baubeginn 1989 noch als Bürohaus für Abgeordnete geplant, sendet von hier seit 2003 der deutsche Auslandsrundfunk.
  • Deutsche Welle

30 Pressebüro der Montanunion

  • Die 1951 gegründete Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl informierte von hier aus die Öffentlichkeit über ihre Arbeit.

65 Bundesbüdchen

  • Der Kiosk im Pavillon-Stil war von 1957 bis 1999 Ort beiläufiger Begegnungen, kurzer Gespräche und inoffizieller Treffen von Politikern, Journalisten und Besuchern.
  • Bundesbüdchen Bonn

31 Deichmannsaue

  • Das Schloss Deichmannsaue wurde 1950 Dienstsitz des US-amerikanischen Hohen Kommissariats. Im angrenzenden, 1951 errichteten Neubau war von 1955 bis 2000 die Amerikanische Botschaft untergebracht.
  • Deichmanns Aue

32 Reutersiedlung

  • Auf dem ehemaligen Schrebergartengelände entstand zwischen 1949 und 1952 eine Wohnsiedlung für Bundestagsabgeordnete und Bundesbedienstete.
  • Reutersiedlung

33 Abgeordneten-Wohnhäuser

  • In den Appartementhäusern wohnten bis 1999 Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen.

34 Deutscher Landkreistag

  • Von 1957 bis 2000 hatte der deutsche Landkreistag seinen Sitz in der Villa und vertrat von hier aus die Interessen der 294 Landkreise auf Bundes- und EU-Ebene.

35 Troilokaserne

  • Seit 1950 hat das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft seinen ersten Dienstsitz in der ehemaligen Infanterie-Kaserne im Bonner Ortsteil Duisdorf. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat hier seinen zweiten Dienstsitz.
  • Troilokaserne Bonn-Duisdorf

36 Ermekeilkaserne

  • Die ehemalige Kaserne war Dienstsitz des Bundesverteidigungsministeriums und Geburtsort der Bundeswehr.
  • Ermekeilkaserne Bonn

37 Rosenburg

  • 1831 für den Bonner Paläontologen und Zoologen Georg August Goldfuss erbaut, hatte hier von 1950 bis 1973 das Bundesministerium der Justiz seinen Sitz.
  • Rosenburg

38 Altes Stadthaus

  • Im Jahr 1924/25 als Haus für die Bonner Stadtverwaltung erbaut, diente das Gebäude von 1949 bis 1957 als Sitz des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen.
  • Altes Stadthaus Bonn

39 Haus Carstanjen

  • Das Schloss war von 1950 bis 1957 Sitz des Bundesministeriums für Angelegenheiten des Marshall-Plans.
  • Haus Carstanjen

40 Innenministerium

  • Die ehemalige Polizeischule an der Graurheindorfer Straße war von 1949 bis 1999 erster Dienstsitz des Bundesministeriums des Innern in Bonn.

41 Finanzministerium

  • Auf dem Gelände der ehemaligen Husarenkaserne wurden zwischen 1951 und 1954 zehn Neubauten für das Bundesfinanzministerium errichtet.

42 Verkehrsministerium

  • Ein Teil des Bundesministeriums für Verkehr war von 1949 bis 1960 in einem Seitenflügel der 1916 fertiggestellten Landwirtschaftskammer untergebracht.

43 Wirtschaftsministerium

  • 1949 zog das Bundeswirtschaftsministerium ebenso wie das Bundesministerium für Wohnungsbau in die ehemalige Gallwitz-Kaserne.
  • Gallwitz-Kaserne

Weitere Stationen

44 bis 51: Botschaften

22 sowie 52 bis 64: Landesvertretungen der Bundesländer

1949 bis 1999

Von der Gründung der Bundesrepublik bis zum Regierungsumzug nach Berlin:

siehe auch

 
75 Jahre Grundgesetz - Plakat im Jahr 2024 in der Bonner Rheinaue

Stadtführung der Bonn-Information

Die Stadtführung „Tour C4“ auf den Spuren der Bonner Republik führt unter anderem zum Bundesrat, Bundeskanzleramt und Museum Koenig.

Weblinks

 
Altes Wasserwerk im Bundesviertel in Bonn
 
Kreuzbauten im Stadtteil Hochkreuz

Kultur.Landschaft.Digital.: