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Kanzlerbungalow

Aus Bonn.wiki

Der Kanzlerbungalow im Park des Palais Schaumburg in Bonn war von 1964 bis 1999 Wohn- und Empfangsgebäude deutscher Bundeskanzler. Er entstand in den Jahren 1963 und 1964 nach den Plänen des renommierten Architekten Sep Ruf. Im Jahr 2001 wurde er unter Denkmalschutz gestellt mit seiner transparenten Glas- und Stahlstruktur und als Beispiel der westdeutschen Nachkriegsmoderne.

Seine erster Hausherren waren Ludwig und Luise Erhard. Das Ehepaar Helmut und Loki Schmidt blieb später immerhin acht Jahre im Kanzlerbungalow wohnen, während andere Amtsinhaber den Bau weniger schätzten. Willy und Rut Brandt nutzen ihn nur für Veranstaltungen und blieben bis 1974 in der Außenministervilla auf dem Venusberg wohnen.

Helmut Kohl blieb dagegen über seine Amtszeit hinaus bis 1999 im Kanzlerbungalow. Bundeskanzler Gerhard Schröder, gewählt am 27. Oktober 1998, zog in den wenigen Monaten bis zum Berlin-Umzug nicht mehr ein und nutzte das Palais Schaumburg.

Der Bungalow besteht aus zwei quadratischen Bauten, die ineinandergreifen. Währen einer der Bauten die repräsentativen Räume beherbergte, gab es im anderen die Privaten. Der repräsentative Bereich ist heute mit einer Einrichtung aus dem Ursprungszustand von 1964 ausgestattet. Dagegen sind die privaten Räume in Anlehnung an die Zeit eingerichtet, als dort Helmut Kohl 16 Jahre lang lebte.

Seit dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin 1999 stand der Bungalow leer. Zwischen 2007 und 2009 erfolgte eine umfassende Sanierung.

Wegen erneuter Sanierungsmaßnahmen war der Kanzlerbungalow bis Ende 2025 erneut vorübergehend geschlossen. Als wichtiges Denkmal für Bonns Hauptstadtzeiten wurde er nach eineinhalb Jahren Bauarbeiten wieder geöffnet. Er kann bei Begleitungen der Stiftung Haus der Geschichte besichtigt werden und beherbergt eine kleine Ausstellung.