Ludwig Erhard
Am 17. Oktober 1963 wurde Ludwig Erhard vom damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke in der Bonner Villa Hammerschmidt zum zweiten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland ernannt. Hunderte Mitglieder der Jungen Union zogen am Abend mit Fackeln auf den Venusberg, um den neuen Kanzler vor seinem gemieteten Haus in der Schleichstraße zu ehren.
Im Jahr 1964, in der Regierungszeit von Kanzler Erhard entstand in Bonn der Kanzler-Bungalow als Wohn- und Empfangsgebäude (Architekt: Sepp Ruf) inmitten des Parks des (ehemaligen) Bundeskanzleramts. Gedacht war der Bau als „Wohn-Villa“ des jeweiligen Regierungschefs. Die ersten Hausherren waren Ludwig und Luise Erhard.
Dem ehemaligen Wirtschaftsminister Erhard (unter Bundeskanzler Adenauer) wurde in seiner Amtszeit als Bundeskanzler schon bald die zweite Rezession der Nachkriegszeit zum politischen Schicksal. Nur knapp drei Jahre nach Amtsantritt musste er seinem Nachfolger Kurt Georg Kiesinger Platz machen, der eine Große Koalition mit der SPD von Willy Brandt einging.
In Bonn sind die Ludwig-Erhard-Allee und der Ludwig-Erhard-Platz nach ihm benannt.
Ein Brunnen mit dem Kopf von Ludwig Erhard befindet sich an der KfW-Niederlassung in Rüngsdorf.
Literatur
- Ludwig Erhard, Erfahrungen für die Zukunft – Meine Kanzlerzeit,
(das Manuskript wurde herausgegeben von dem Bonner Historiker Ulrich Schlie in 2024)