Kanzler-Bungalow

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1964, in der Regierungszeit von Kanzler Ludwig Erhard errichtetes Wohn- und Empfangsgebäude (Architekt: Sepp Ruf) inmitten des Parks des (ehemaligen) Bundeskanzleramtes. Gedacht war der Bau als „Wohn-Villa“ des jeweiligen Regierungschefs.

Doch die Akzeptanz durch die potenziellen „Wohnberechtigten“ war unterschiedlich. Norbert Blüm hätte laut „Stern“ „dort nie leben wollen“ (musste er auch nicht), Willy Brandt blieb auch als Kanzler lieber in seiner Außenminister-Dienstvilla auf dem Venusberg, doch Helmut Schmidt samt Frau Loki fühlten sich in dem Flachbau mit seinen 225 Quadratmetern Wohnfläche offensichtlich wohl. Desgleichen Helmut Kohl, der die Immobilie am längsten, nämlich mehr als 16 Jahre, in Beschlag genommen hatte. Nachfolger Gerhard Schröder wiederum übernachtete lieber im Hotel als im Bungalow, der im Laufe Zeit viele prominente Gäste zum „Essen im kleinen Kreis“ gesehen hatte.

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Inzwischen wurde das Denkmal baulich instand gesetzt. Eine kleine Dauerausstellung im Eingangsbereich informiert mit Fotos und Exponaten über die Geschichte des Ortes. Einzelbesucher oder Gruppen können den ehemaligen Wohnsitz der Bundeskanzler besichtigen. besichtigen.

Kanzlerbäume

Gerhard Schröder hat sich für eine Eiche entschieden. Der frühere Bundeskanzler pflanzte den Baum erst im Dezember 2006 im Park des Palais Schaumburg und folgte damit einer Tradition seiner Vorgänger. Alle Bundeskanzler haben sich mit einem Baum im Garten des Palais, das in den ersten Jahrzehnten nach der Gründung der Bundesrepublik Sitz des Bundeskanzleramts war, verewigt. Konrad Adenauer pflanzte einen Blauglockenbaum (der 1992 nach einem Sturm ersetzt werden musste), an Ludwig Erhard erinnert seit 1966 ein Mammutbaum. Kurt Georg Kiesinger steuerte 1978 einen Spitz-Ahorn bei, Willy Brandt im Jahr darauf einen Ginkgo. Ebenfalls 1979 pflanzte Helmut Schmidt eine Trauerweide, und Helmut Kohl hinterließ eine Blutbuche (gepflanzt 1987).

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