Rüngsdorf

Foto: Michael.Sondermann@Bonn.de
In den Kirchenakten des einst für den Seelsorgebereich zuständigen Bonner Cassiusstifts taucht Rüngsdorf zum ersten Mal Im Jahr 804 auf. Südlich des Ortszentrums (mit dem romanischen Kirchturm) liegt die Marienkapelle mit ausgebautem Vorplatz.
Die Rüngsdorfer Kirche St. Andreas war bis ins 19. Jahrhundert hinein auch sakraler und liturgischer Mittelpunkt für die Ortschaften Plittersdorf und Godesberg. Die Ursprünge der Kirche gehen bis zum Anfang des 13. Jahrhunderts zurück.
Das 804 n. Chr. als „ringisio villa“ erstmals urkundlich erwähnte Rüngsdorf ist ein Ortsteil des Stadtbezirks Bad Godesberg und liegt direkt am Rhein.
Rüngsdorf wurde 1899 wie andere damalige Umlandgemeinden nach Bad Godesberg eingemeindet.

Sehenswert ist die großzügige Rheinpromenade am Ort bis zum Hotel Dreesen. Rüngsdorf kann weiterhin mit dem ebenfalls herrlich gelegenen Rüngsdorfer Freibad punkten.
Die breite Uferpromenade ist bei Fußgängern, Radfahrern und Skatern gleichermaßen beliebt. Ebenso der Panorama-Park an der Bastei, in dem Deutschlands ältester Boule-Club die Stahlkugeln rollen lässt.
Kein Wunder, dass hier, als die Bundesrepublik noch von Bonn aus regiert wurde, etliche Botschafter ihre Residenzen mit unverbaubarem Blick auf das Siebengebirge hatten – Villen zumeist, die nach dem Aus- und Umzug der Diplomaten nicht lange unbewohnt geblieben sind. Hier hatten auch die US-Amerikaner ihre weitläufige Botschaft errichtet.
Im alten Ortskern mit vielen schönen Fachwerkhäusern steht ein alter Kirchturm – der Überrest einer romanischen Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die Anfang des 20. Jahrhunderts niedergelegt wurde.
Dass das Vereinsleben noch in Ordnung ist, zeigt die mitgliederstarke St. Andreas-Schützenbruderschaft, die auf mehr als 300 Jahre Vereinsgeschichte wirklich stolz sein darf.
Am Alten Kirchturm

Zentrale Sehenswürdigkeit am Ort ist der alte Kirchturm im Dorfkern, Überbleibsel der 1903 abgerissenen alten romanischen Kirche St. Andreas.
Beim Bau der neuen Pfarrkirche in den Jahren 1900 bis 1902 sollte die alte Kirche vollständig abgerissen werden. Aus Geldmangel konnte jedoch kein neuer Glockenturm gebaut werden, so dass der Erhalt des alten Kirchturms beschlossen wurde, der noch heute als Glockenturm dient.
Das Bonner Cassius-Stift hatte die Besitzrechte an der alten „ecclesiam Rinnigestorph“, was im Jahr 1131 auch urkundlich bestätigt wurde. Der heute noch erhaltene romanische Chorturm datiert etwa aus dem Jahr 1200.
Im Jahr 1900 wurde das Langhaus der Kirche aus 1644 abgerissen und in der Verantwortung des Diözesanbaumeisters Franz Statz entstand schräg gegenüber der historischen Chorturmanlage ein Neubau, allerdings bescheidener als geplant, letztlich 1902 fertiggestellt als neugotischer Sakralbau mit Chor und zweiachsigem Langhaus, der erst in den Jahren 1959 und 1960 Erweiterungen erfuhr.
Kirchen

- Die Erlöserkirche (diesen Namen trägt die Kirche seit 1953) an der Rüngsdorfer Straße entstand im Jahr 1880 im neugotischen Stil als zweigeschossiger Backstein-Saalbau mit vorgesetztem Turm und dreiseitiger Apsis.
- Die Rüngsdorfer Kirche St. Andreas war bis ins 19. Jahrhundert hinein auch sakraler und liturgischer Mittelpunkt für die Ortschaften Plittersdorf und Godesberg.
- Marienkapelle Rüngsdorf ("Et Kapellsche")
- An einer alten Wegkreuzung, die nach Mehlem und Muffendorf führt, liegt die Marienkapelle ("Et Kapellsche"), um 1800 erbaut. Die Kapelle wurde 1986/87 restauriert und steht heute unter Denkmalschutz.
- Kirche St. Hildegard mit Kloster (Deichmans Aue)
- In parkähnlicher Umgebung liegt oberhalb der Deichmanns Aue die Kirche St. Hildegard, mit ihrem 16 Meter hohen Turm und schlichtem Rundbau ein besonderer Sakralbau, der ab 1961 nach den Plänen des renommierten Kirchenbaumeister Emil Steffann am Meisengarten entstand und sich am Vorbild der römischen Basilika San Stefano Rotondo orientiert.
Streiflichter und Einblicke


- Alter Kirchturm Rüngsdorf
- Bastei
- Bürgerstiftung Rheinviertel
- Café Nick
- Deichmanns Aue
- Fähren
- Freibad Rüngsdorf
- Gemeinschaftsgrundschule Andreasschule Rüngsdorf
- Hotel Dreesen Bad Godesberg
- John J. McCloy - Ufer
- Marienkapelle Rüngsdorf
- Panoramabad Rüngsdorf
- Panoramapark Rüngsdorf
- Restaurant Hostaria Vitus
- Rüngsdorfer KulturBad e.V.
- Schloss Deichmannsaue und Villa Deichmann
- Villa Camphausen Rüngsdorf
- Villa Cappell
- Von-Sandt-Ufer
Stadtbezirk:
Tipp:
- In der Nähe von „Beckers Gärten“ liegt ein altes Fachwerkhaus an der Rheinstraße mit umgedrehtem Anker und Ruder unter dem Giebel, wo einst der letzte Personenschiffer von Rüngsdorf wohnte.
Vereine


- Ein ausführliches Vereinsregister (getrennt nach Sport- und sonstigen Vereinen) findet man im Internet unter www.bonn.de/vereine.
- Ortsausschuss Rüngsdorf
- St. Andreas Schützenbruderschaft e.V. Bad Godesberg-Rüngsdorf 1700
- Verein Rüngsdorfer KulturBad e.V.
Virtuelle Rundgänge
- godesberger-markt.de: Walter Voigt, Bad Godesberg zu Fuß entdecken ...
- vhh-badgodesberg.de/mobil-unterwegs/ruengsdorf
Weblinks und Quellen
Kultur.Landschaft.Digital.:
- „Rheinhotel Dreesen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-31984-20120120-2 (Abgerufen: 26. Mai 2023)