Stadthalle Bad Godesberg

Die Stadthalle Bad Godesberg wurde 1955 als Veranstaltungshalle errichtet. Am 15. Dezember 1955 wurde sie in Gegenwart von Bundespräsident Theodor Heuss eingeweiht.
Sie entstand nach Plänen der Architekten Wilhelm und Dirk Denninger und bietet zwei große Säle, Konferenzräume und ein Restaurant.
Bekannt wurde sie u.a. wegen des Godesberger Programms der SPD, das im Jahr 1959 dort verabschiedet wurde.
Seit dem 27. Mai 2020 ist die Stadthalle wegen Einsturzgefahr gesperrt und soll saniert werden.
Zumindest gibt es nach Presseberichten in 2025 inzwischen ein Sanierungskonzept für den Großen Saal.
- vgl. dazu: ga.de vom 12. Oktober 2025
Dessen Sicherung soll Mitte Januar 2026 beginnen, der erste Schritt zur Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes.
- Adresse: Koblenzer Straße 80, 53177 Bonn
Geschichte


Die Veranstaltungshalle am Rande des Godesberger Stadtparks und in Nähe der Rigal’schen Wiese hat in den rund 70 Jahren seit ihrer Eröffung (1956) ein gutes Stück Zeit- und Kulturgeschichte erlebt und geschrieben. Der Hallenbau mit seiner eher sachlichen Architektur sollte der damals noch selbstständigen Stadt Bad Godesberg – durchaus in Konkurrenz zur benachbarten Bundeshauptstadt Bonn – mehr Gewicht als Kongress-Standort verleihen.
Nach dem Richtfest am 15. Juli 1955 entstand der Stahlskelettbau auf dem Grundstück des abgerissenen Volksgartensaals nach Plänen der Architekten Wilhelm und Dirk Denninger aus Bonn und war ein halbes Jahr später einsatzbereit. Als am 15. Dezember 1955 die Stadthalle in Bad Godesberg eingeweiht wurde, waren neben Bundespräsident Theodor Heuss auch Bundesarbeitsminister Anton Storch und Vizekanzler Franz Blücher zugegen. Rund 700 Gäste erlebten den Premierenabend mit der Nordwestdeutschen Philharmonie und einem Solisten der Kölner Oper.
Seither war die Stadthalle Ort vieler Veranstaltungen, Kongresse und Tagungen. Eine Gäste- und Veranstaltungsliste, falls vorhanden, würde jedenfalls die Geschichte der Bundesrepublik sowie jener, die diese Geschichte gestaltet haben, ziemlich umfangreich widerspiegeln.
Erinnert sei nur an den außerordentlichen Parteitag der SPD (1959), dessen in der Stadthalle beschlossenes „Godesberger Programm“ bis heute für die umfassendste programmatische Neuausrichtung der Sozialdemokraten steht.
Bis zu ihrer Sperrung war die mehrfach erweiterte und technisch aufgerüstete Stadthalle, die der Stadt Bonn gehört und die von einem Pächter geführt wurde, nicht nur bei den Godesbergern beliebt. Hier fanden Kongresse, Messen und Foren von überregionaler Bedeutung statt, aber auch vergnügliche Veranstaltungen wie Bälle und Karnevalssitzungen. Es gibt mehrere Säle unterschiedlicher Größenordnung (der Große Saal fasste bis zu 1.200 Personen) sowie Restaurant, Bierstube und Kegelbahn. Einmal im Jahr, im Frühjahr, fand in der Stadthalle die Leistungsschau des Godesberger Handels und Gewerbes, die „Godema“, statt.
Als Ort zahlreicher Versammlungen von bundespolitischer Bedeutung und als Wegstein der bundesrepublikanischen Geschichte wurde die Stadthalle trotz einiger baulicher Veränderungen 2012 unter Denkmalschutz gestellt. Acht Jahre später wurde der gesamte Komplex wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt. Schon bei den Rohbauarbeiten und weiterhin bei einer Sanierung in den 1990er-Jahren wurden Fehler beim Einbringen der Spannstähle im großen Saal gemacht, urteilte ein Gutachter, und die Tragfähigkeit damit inakzeptabel eingeschränkt.
Weg der Demokratie
im Jahr 2019 wurde die Godesberger Stadthalle in den Weg der Demokratie integriert.
Die Stadthalle war seit 1955 ein wichtiges Kongresszentrum. 1959 beschloss die SPD hier das „Godesberger Programm“.