Ludwig van Beethoven
Ludwig van Beethoven (geboren vermutlich am 16. Dezember 1770 in Bonn † 26. März 1827 in Wien) war ein bedeutender Komponist und Pianist.

Foto: Hans-Dieter Weber
Ludwig van Beethoven wurde am 17. Dezember 1770 in der damaligen Bonner St.-Remigius-Kirche getauft; das Gotteshaus brannte 1800 ab und ist nicht mit der heutigen Remigius-Kirche an anderer Stelle zu verwechseln.
In Bonn verbrachte er die ersten 22 Jahre seines Lebens, bevor ihn seine Wege nach Wien führten. Zahlreiche Briefe hat er auch danach mit Beethoven Bonnensis unterzeichnet.
Die wichtigsten Abschnitte aus seiner Kindheit und Jugend in Bonn werden auf einem Rundgang erlebbar, der von einer Arbeitsgruppe um den Förderverein "Bürger für Beethoven" gestaltet wurde.
- vgl. dazu: Beethoven-Rundgang
Sein bekanntestes Denkmal in Bonn wurde bereits im August 1845 auf dem Münsterplatz enthüllt, ein weiteres ist in der Bonner Rheinaue zu finden. Die Beton-Skulptur „Beethon“ (eine Wortspielerei aus „Beethoven“ und „Beton“) wurde von dem Düsseldorfer Kunst-Professor Klaus Kammerichs als Beitrag zum Beethovenfest 1986 geschaffen. Ein Kunstwerk von Markus Lüpertz, das sich zweifellos deutlich von jedem sonstigen Beethoven-Denkmal unterscheidet, steht seit 2014 im Stadtgarten unweit des Alten Zolls.
BTHVN in Bonn
Zu den „Bonner Stationen“ gehören natürlich das Beethoven-Geburtshaus in der Bonngasse, aber auch die ehemalige Pfarrkirche Sankt Remigius, die Taufkirche die einst am Remigiusplatz stand, die Schlosskirche, das Beethovendenkmal auf dem Münsterplatz, der Alte Friedhof mit dem Grab der Mutter Beethovens oder die Redoute (siehe dazu die nachfolgende Übersicht). Zuweilen werden auch weitere Stationen genannt, wie die ehemaligen Beethoven-Wohnhäuser in Bonn, das ehemalige kurfürstliche Schloss (heute Universität), die Skulptur Beethon oder das Lippesche Palais in Oberkassel.
Auf dem Beethoven-Rundgang durch Bonn wurden jedenfalls folgende Stationen mit einer Stele oder einem Chronoskop ausgestattet
vgl. dazu bonn.de/beethoven-rundgang):
- Beethoven-Haus
(Geburtsort) - Remigiuskirche in der Brüdergasse
(Unterricht an der Orgel, auf der Beethoven schon als Zehnjähriger spielte) - Ehemaliges Wirtshaus Zehrgarten am Marktplatz Bonn
(Kreis der „Zehrgarten-Freunde“) - Remigiusplatz
(bis 1800 stand hier die ehemalige Pfarrkirche St. Remigius, Beethovens Taufkirche) - Kurfürstliche Schlosskapelle
(der Hofmusiker) - Rheinufer
(Vater Rhein) - Breuningsches Haus am Münsterplatz
(Ein „zweites Zuhause“) - Beethoven-Denkmal
(der Nachwelt gewidmet) - Alter Friedhof
(Ehrengrab für Beethovens Mutter) - Redoute
(Begegnung mit Haydn im Juli 1792) - Draitschquelle
(Auf dem Weg zum Orgelspiel im Kloster Marienforst)
Beethoven-Denkmal
Im August 1845 wurde zum Gedenken an Beethovens 75. Geburtstag sein Bronzestandbild auf dem Münsterplatz enthüllt. Vom Balkon des damaligen Fürstenberg'schen Palais, aus dem 1877 das Hauptpostamt wurde, verfolgten Friedrich Wilhelm IV., seinerzeit König von Preußen und die englische Königin Victoria die Enthüllung des Beethoven-Denkmals. Gleichzeitig wurde das erste Beethovenfest veranstaltet.
Als bei der Einweihung die Hülle fiel, zeigte der große Komponist den erlauchten Ehrengästen auf dem Balkon des Palais’ übrigens ganz und gar nicht zu deren Entzücken nur seine Rückenansicht.
- vgl. dazu Beethovendenkmal
Beethoven-Jubiläumsjahr
Der 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens wurde im Jahr 2020 als nationales und internationales Ereignis gefeiert. Auch die Region Bonn feierte ein Jahr lang den Komponisten und sein Werk. Im Zentrum standen Konzerte mit berühmten Stars der klassischen Musik. Dabei übernahm die Stadt Bonn als Geburtsstadt des weltweit anerkannten Komponisten eine zentrale Rolle. Die Schirmherrschaft über das Jubiläumsjahr hatte kein Geringerer als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeiner übernommen.
Doch das Beethoven-Jubiläum stellte Bonn vor eine riesige Herausforderung, weil die Stadt den weltweit meistgespielten Komponisten ohne wirklichen Saal für große Sinfoniekonzerte feiern musste. Die Bonner Beethovenhalle stand aufgrund von Sanierungsarbeiten nicht zur Verfügung. Als Ersatzspielstätte kam unter anderem das World Conference Center Bonn (WCCB) in Frage.
Immerhin zeigte das neu gestaltete Beethoven-Haus in der Bonngasse 18-26 zum Start des Jubiläumsjahrs mehr als 200 Exponate rund um das Leben des Künstlers, darunter dessen Hörrohre, originale Handschriften und Instrumente. Das Haus ist gleichzeitig das Beethoven-Museum in Bonn und beherbergt die weltweit größte Beethoven-Sammlung. Mehr als 150 originale Dokumente und Exponate veranschaulichen Leben und Werk.
Und im historischen Nebenhaus "Im Mohren" bot das Digitale Beethoven-Haus ein innovatives, interaktives Besucherangebot. Auch der Kammermusiksaal in der Bonngasse hat sich seit seiner Eröffnung 1989 zu einem wichtigen Veranstaltungsort entwickelt.
Auch Themenausstellungen fanden 2020 in Bonn statt. In der Bundeskunsthalle wurden etwa vom 17. Dezember 2019 bis 26. April 2020 unter dem Motto "Beethoven - Welt.Bürger.Musik" Lebensstationen des Komponisten mit seinem musikalischen Werk verbunden. Und ein historisches Spektakel fand am 16. August 2020 zum 175. Jubiläum der Einweihung des Beethoven-Denkmals statt.
Das alles änderte nichts daran, dass die Bonner Beethovenhalle ausgerechnet 2020 nicht zur Verfügung stand. Das Gebäude wurde 1959 fertiggestellt und ist heute Sitz des Bonner Beethoven-Orchesters. Es war in die Jahre gekommen und die Verantwortlichen entschieden sich mit Ratsbeschluss aus 2015 zur Sanierung, die 2020 noch längst nicht abgeschlossen war.
- vgl. dazu BTHVN2020
Beethoven-Rundgang
Der Beethoven-Rundgang lädt mit 22 Stationen dazu ein, Beethoven an authentischen Orten kennenzulernen.
Er gliedert sich in zwei Erlebniswelten. Die BTHVN-STORY bietet dabei mit elf Stationen ein Bild des jungen Beethoven in seinem unmittelbaren Bonner Lebensumfeld.
Weitere elf Stationen führen in der BTHVN-REGION zu Sehenswürdigkeiten im heutigen Rhein-Sieg-Kreis und in die Natur.
- Beethoven-Rundgang in der Region: pdf.
Literatur
Aus der umfangreichen Literatur über den Komponisten und sein Werk sticht eine Veröffentlichung besonders hervor. Vom Bäckermeister Gottfried Fischer stammen Aufzeichnungen über Beethovens Bonner Zeit. Im Jahr 1838, als das Beethoven-Monument errichtet wurde, begannen der Bäckermeister und seine ältere Schwester Cäcilia die Niederschrift ihrer Erinnerungen. Von Margot Wetzstein stammt eine illustrierte und kommentierte Neuauflage des Werkes mit dem Titel „Familie Beethoven im kurfürstlichen Bonn“ aus dem Jahr 2006.
weitere Auswahl:
- Ludwig Nohl, Beethovens Leben, 3 Bände, Wien 1864, Leipzig 1867 und 1877
- Band 1, Die Jugend. 1770–92, Wien 1864 (books.google.de)
- Band 2, Das Mannesalter. 1793–1814, Leipzig 1867 (books.google.de)
- Band 3, Die letzten zwölf Jahre. 1815–27, Leipzig 1877 (books.google.de)
- Franz Gerhard Wegeler und Ferdinand Ries, Biographische Notizen über Ludwig van Beethoven, Koblenz 1838 - (Erstausgabe auf books.google.de)
- Publikation: 25 Jahre Bürger für Beethoven (pdf)
siehe auch
- Beethovendenkmal
- Beethovenhalle
- Beethoven-Haus
- Beethoven-Gymnasium Bonn
- Beethovenallee
- Beethovenplatz
- Beethovenstraße
- Beethoven-Skulptur
- Beethoven-Stiftung
- Beethoven-Rundgang
- Beethoven-Ring
- Beethoven-Orchester Bonn
- Beethoven-Kammermusiksaal
- Beethoven-Fest
- Beethoven-Denkmal Rheinaue
- Beethoven-Denkmal
- Beethoven Competition
- Beethoven Bonnensis
- Beethoven-Wanderweg
- BTHVN 2024 - 200 Jahre Neunte Sinfonie
- Bürger für Beethoven
- Christian Gottlob Neefe
- Festspielhaus
- Fischersches Manuskript
- Internationales Beethovenfest
- Ludwig-van-Beethoven-Musikschule
- Johannes Wilhelmus Antonius Josephus Schopp
- Weg der Bonner Köpfe
Jubiläumsjahr 2020:
Weblinks und Quellen
- Beethoven-Haus in Bonn: beethoven.de
- „Beethovenstatue in Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-60161-20130130-2 (Abgerufen: 10. September 2023)
- rheinische-geschichte.lvr.de/ludwig-van-beethoven