Redoute

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La Redoute in Bad Godesberg
Gasthaus Redüttchen neben der Redoute in Bad Godesberg

Der französische Name Redoute (= Ball) deutet schon auf die damalige Zweckbestimmung dieses Bad Godesberger Schmuckstückes hin. Sie ist der letzte Bau der kurfürstlichen Zeit, ein Tanz- und Spielhaus für die Hofgesellschaft, das der Kurfürst Max Franz im klassizistischen Stil errichten ließ, um sein Heilbad Godesberg zu fördern. Die Architekten waren Vater und Sohn Michael Leydel, die einen Mittelbau mit drei Achsen schufen, gekrönt von einer Attika, die sechs Figuren trägt. Im Inneren sind im „Beethovensaal“ die Dekors bis heute unverändert geblieben. Hier hat Beethoven in seinen jungen Jahren vor Haydn musiziert, hier soll auch Mozarts „Zauberflöte“ eine ihrer ersten Aufführungen erlebt haben.

Im Jahre 1920 hat die damals selbständige Stadt Bad Godesberg die Redoute gekauft – und den Park gleich dazu. Zuvor war die Redoute von 1856 bis 1920 die Privatvilla der Familie von Wendelstadt.

Zu Bonns Hauptstadt-Vergangenheit speiste hier die Polit-Prominenz aus aller Herren Ländern.

Heute wird die Redoute für Veranstaltungen genutzt. Zum architektonischen Ensemble der Redoute gehören das „Haus an der Redoute“, das „Redüttchen“ und die kurfürstlichen Logierhäuser entlang der Kurfürstenallee in Bad Godesberg.

  • Adresse: Kurfürstenallee 1, 53177 Bonn

Bauwerk

Das ehemalige Ballhaus wurde 1790 bis 1792 auf Veranlassung von Erzbischof und Kurfürst Max Franz im eleganten Stil des Klassizismus errichtet. Architekt war Martin Leydel. Es diente den höfischen Badegästen als Gesellschaftshaus, in dem neben wöchentlichen Bällen auch Glücksspiele veranstaltet wurden. Hier soll der junge Ludwig van Beethoven in Anwesenheit von Joseph Haydn musiziert haben.

Haus an der Redoute

Haus an der Redoute

Unter Kurfürst Max Franz entstanden eine Reihe repräsentativer Bauten in Bad Godesberg: neben einigen Logierhäusern die bis 1792 errichtete Redoute und daneben das zeitgleich entstandene Kurfürstliche Sommertheater, das 1793 seinen Spielbetrieb aufnahm. Durch einen gedeckten Gang war das Theater mit der nördlich anschließenden Redoute verbunden. So gelangten die Badegäste ins Theater und von dort in den knapp 35 Quadratmeter großen Zuschauerraum im Obergeschoss. Da das Theater nur bis 1794 bespielt wurde, wurde das Gebäude später als Wohnhaus genutzt. Weitreichende Veränderungen wurden 1861 vorgenommen als es die Bankiersfamilie von der Heydt erwarb und zu einer bürgerlichen Villa "Haus an der Redoute" umgestaltete.

Redoutenpark

Foto: Hans-Dieter Weber.

Hinter der Redoute befindet sich eine Grünanlage, die schon in den 20-er Jahren des 19. Jahrhunderts angelegt wurde und später (1856) von einem Gartenbaumeister namens Nelle im englischen Stil für den neuen Besitzer der Redoute umgestaltet wurde. Der Redoutenpark erstreckt sich über mehr als sechs Hektar am Berghang zwischen dem hübschen Ballhaus und dem Draitschbrunnen und bietet dem Besucher etliche seltene Baumarten aus vielen Teilen unserer Erde.

siehe auch

Weblinks und Quellen