Siebengebirge



Das Siebengebirge liegt südöstlich von Bonn im östlichen Stadtgebiet der Städte Königswinter und Bad Honnef. Das Gebiet besteht aus mehr als 50 Bergen und Anhöhen und gehört zum Naturpark Siebengebirge, einem der ältesten Naturparks Deutschlands. Es ist vulkanischen Ursprungs und vor etwa 25,5 Millionen Jahren im Oligozän entstanden. Sein Name wird zumeist vom Begriff „siefen“ (= einem kleinen Wasserlauf in einem schluchtartigen Tal) abgeleitet.
Das Gebiet erstreckt sich mit einer Gesamtgröße von 4.665 Hektar auf Bereiche der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises und ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands.
Während Orte wie Dollendorf oder Königswinter als Ausflugsziele geschätzt wurden, entwickelte sich das südlich gelegene Bad Honnef sogar zeitweilig zum Kurort.
Die Gewinnung von Bodenschätzen und besonders die Steinbrüche haben im Siebengebirge deutliche Spuren hinterlassen, wie im Bereich von Oberkassel oder am Drachenfels, dessen Trachyt schon zu Römerzeiten abgebaut wurde. Als im 19. und frühen 20. Jahrhundert Basalt für den Ausbau von Straßen und etwas später Eisenbahnstrecken benötigt wurde, entstanden insbesondere am Weilberg, Petersberg und Ölberg große Steinbrüche mit entsprechenden Schäden an der Natur.
Bei den Gründungen des Verschönerungsvereins 1869 und des Vereins zur Rettung des Siebengebirges 1886 stand der Naturraum Siebengebirge im Vordergrund. Unter preußischer Herrschaft wurde das Siebengebirge 1922 dann zum Naturschutzgebiet erklärt.
Den schönsten Blick auf die „sieben Berge“ (in Wirklichkeit sind es ja ein paar mehr) hat der Betrachter vom linksrheinischen Ufer aus auf Petersberg und Drachenfels, auf Oelberg und Löwenburg. Es ist und bleibt diese herrliche Kulisse, die die „Theaterbühne“ Bonn so unverwechselbar macht.
Auf dem Petersberg thront das ehemalige Gästehaus der Bundesregierung, heute ein Luxushotel, das immer noch für internationale Tagungen genutzt wird.
Und der Drachenfels samt benachbarter Drachenburg, einem Musterbauwerk für die Hochromantik, ist nicht nur Ziel von Reisenden aus aller Welt, sondern auch beliebtes Naherholungsgebiet für die Bonner, die gerne auf den etwa 200 Kilometern Wanderwegen Deutschlands ältestes Naturschutzgebiet (schon 1836 teilweise unter Schutz gestellt) erkunden.
Und andererseits – ausgleichende Gerechtigkeit – hat man von den Höhen des Siebengebirges aus einen unvergleichlichen Blick auf das linksrheinische Bonn und – bei klarem Wetter – sogar bis zum Kölner Dom.
Bachläufe und Berge

- Foto: Hans-Dieter Weber
Bachläufe zum Rhein
Höchste Erhebungen
Zu den höchsten Erhebungen im Siebengebirge gehören:
- Großer Ölberg (460 m)
- Löwenburg (455 m)
- Lohrberg (435 m)
- Nonnenstromberg (335 m)
- Petersberg (331 m)
- Wolkenburg (324 m)
- Rosenau (323 m)
- Kleiner Ölberg (322 m)
- und Drachenfels (321 m).

Weit mehr als sieben Berge
Die Anzahl der Erhebungen im Siebengebirge ist letztlich von der Abgrenzung des Gebiets abhängig. Eine Orientierung am Naturschutzgebiet Siebengebirge ergibt jedenfalls deutlich mehr als nur sieben Berge. Es wurde in 1922/23 ausgewiesen und ist eines der ältesten in Deutschland.
- Asberg | Bolvershahn | Broderkonsberg | Dollendorfer Hardt | Drachenfels | Einsiedlerskopf | Erpelntalskopf | Froschberg | Fuchshardt | Geisberg | Großer Ölberg | Hasenhardt | Heideschottberg | Himmerich | Hirschberg | Hupperichsberg | Jungfernhardt | Großer Breiberg | Kleiner Breiberg | Kitzenhardt | Kleiner Ölberg | Knelingshardt | Korferberg | Kuckuckstein | Kutzenberg | Leyberg | Lohrberg | Löwenburg | Merkenshöhe | Mittelberg | Nonnenstromberg | Großer Ölberg | Kleiner Ölberg | Ölender | Ofenkaul | Petersberg | Rosenau | Schallenberg | Scheerkopf | Stenzelberg | Trenkeberg | Wasserfall (Siebengebirge) | Weilberg | Wingstberg | Wolkenburg | Zinnhöckchen.
Burgen und Ruinen

Literatur
- Barbara und Hans Otzen, 118 Ausflugsziele im Bonn-Rhein-Sieg-Kreis, BonnBuchVerlag 2023 | Link
- Ursula Gilbert, Michael Klein, 111 Orte im Siebengebirge, die man gesehen haben muss, Emons-Verlag, Köln 2023 | Link
- Sven von Loga, Lieblingsplätze - Siebengebirge und Drachenfelser Ländchen, aktualisierte Nachauflage, Gmeiner-Verlag 2022 | Link
- Publikationen des Siebengebirgsmuseums Königswinter
Sagen und Mythen


Eine Vielzahl von Sagen, Märchen und Mythen ranken sich um dunkle Wälder, um Höhlen und Ruinen.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Landschaft des Siebengebirges „neu entdeckt“. Manche mündlichen Überlieferungen wurden aufgezeichnet und einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Und manche Legende wurde mit bekannten Plätzen neu verknüpft.
Zu den bekanntesten Legenden zählen neben der Sage von der Entstehung des Siebengebirges, „Die Jungfrau vom Drachenfels“, „Der Mönch von Heisterbach“ und die Siegfried-Sage.
- vgl. dazu: www.siebengebirgsmuseum.de/sagen
Zur Nibelungenhalle in Königswinter, einem Kuppelbau aus Drachenfels-Trachyt und Eisenbeton am Weg zum Drachenfelsplateau, gehören eine etwa 40 m lange „Drachenhöhle“ an der Ostseite der Nibelungenhalle mit einem von Franz Josef Krings geschaffenen Steindrachen aus dem Jahr 1933 und ein Reptilienzoo im Außenbereich.
Hintergrund ist neben der Verehrung für den Komponisten Richard Wagner, dass Sagenheld „Siegfried der Drachentöter“ den Drachen ausgerechnet im Siebengebirge getötet haben soll. Im frühen 19. Jahrhundert wurde erstmals darüber spekuliert, dass "Siegfrieds Kampf mit dem Drachen" am Drachenfels stattgefunden haben könnte, was auch in die touristische Vermarktung Eingang fand.
- vgl. dazu auch: Karl Simrock, Rheinsagen aus dem Munde des Volkes und deutscher Dichter - für Schule, Haus und Wanderschaft, Bonn 1837
Streiflichter und Einblicke



- Abtei Heisterbach
- Basaltsteinbruch Hühnerberg
- Brückenhofmuseum Oberdollendorf
- Burgruine Löwenburg
- Dollendorfer Hardt
- Drachenfels
- Drachenfelsbahn
- Ennert
- Gasthaus Ölberg
- Gästehaus Petersberg
- Gedächtnis der Region Königswinter
- Großer Breiberg
- Grünes C
- Gesamtperspektive Königswinter Drachenfels
- Großer Ölberg
- Gut Sülz Oberdollendorf
- Himmerich
- Hirschburg Königswinter
- Jungfernhardt
- Kasseler Heide
- Kloster Heisterbach
- Landschaftspark Am Blauen See
- Longenburg
- Löwenburg
- Margarethenhöhe
- Milchhäuschen im Siebengebirge
- Nachtigallental im Siebengebirge
- Naturpark Siebengebirge
- Naturschutzgebiet Siebengebirge
- Nibelungenhalle Königswinter
- Petersberg
- Pferdsgalgenkreuz
- Reptilienzoo Königswinter
- Rheinische Republik
- Schloss Drachenburg
- Siebengebirgsbahn
- Siebengebirgsmuseum
- Steinbrüche Oberkassel
- Stenzelberg
- Tretschbachtal
- Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS)
- Weilberg
- Weinbau im Siebengebirge
Waldwirtschaften und Einkehrhäuser

- Einkehrhaus Waidmannsruh
- Gasthaus Ölberg
- Gastronomie auf dem Drachenfels
- Klosterstube Heisterbach
- Löwenburger Hof
- Milchhäuschen im Siebengebirge
Wandern

Etwa 330 Kilometer Wanderwege gibt es im Siebengebirge. Hier einige Beispiele:
- Beethovenwanderweg - der etwa 15 km lange Rundweg startet im Nachtigallental
- Der "Weg der zehn Bergaussichten" mit einer Länge von fast 25 Kilometern ist nicht markiert und muss mit Hilfe einer Karte gewandert werden: siebengebirge.com/bergaussichten.
- Kloster Heisterbach im Siebengebirge - eine Rundwanderung auf www.gps-tour.info
- Wandertipp: Im Nachtigallental
- Wandertipp: Weilberg-Rundweg
- Wandertipp: Zur Löwenburg-Ruine
- Weitere Wandertipps:
10 märchenhafte Orte im Siebengebirge auf ksta.de
Weblinks und Quellen



- bonn-region.de/Berge im Siebengebirge.pdf
- www.naturpark7gebirge.de
- www.vv-siebengebirge.de/naturparkhaus
- www.rheindrache.de
- www.siebengeblogge.de
- Wikipedia-Eintrag
Kultur.Landschaft.Digital.:
- „Bundesgästehaus auf dem Petersberg“. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-28792-20111229-2 (Abgerufen: 7. Juli 2023)
- „Burgruine Drachenfels im Siebengebirge”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-73681-20130909-3 (Abgerufen: 12. Mai 2024)
- „Burgruine Löwenburg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-73700-20130911-3 (Abgerufen: 12. Oktober 2023)
- „Historische Kulturlandschaft Siebengebirge”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-73324-12072018-281280 (Abgerufen: 22. April 2023)
- „Landesbedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Siebengebirge (KLB 29.02)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-EK-20080730-0028 (Abgerufen: 27. Juli 2023)
- „Naturschutzgebiet Siebengebirge”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355607 (Abgerufen: 25. Februar 2025)
- „Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-85155-20140207-2 (Abgerufen: 10. Dezember 2024)
- „Schloss Drachenburg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-73665-20130909-2 (Abgerufen: 27. Juli 2023)
- „Zwangsarbeitslager Ofenkaul”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-79218-20131111-2 (Abgerufen: 2. März 2025)
- Zisterzienserabtei Heisterbach im Heisterbachertal. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-FJK-20100614-0005 (Abgerufen: 27. Juli 2023)