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Drachenfels

Aus Bonn.wiki
(Weitergeleitet von Burgruine Drachenfels)
Blick zum Drachenfels
Am Drachenfelsplateau

Der Drachenfels ist eine markante Erhebung im Siebengebirge (321 m über NN), samt Burgruine Drachenfels auf dem Gipfel.

Schon die Römer bauten hier in Steinbrüchen den Trachyt ab. Und im Mittelalter gelangte das Vulkangestein per Schiff rheinabwärts nach Köln - etwa als Baumaterial für den Dom.

Der Drachenfels - zwischen den Städten Bad Honnef und Königswinter gelegen - ist mit seiner markanten Lage über dem Rheintal ein beliebtes Ausflugsziel. Vom Gipfel fällt der Blick über den Rhein, etwa in Richtung Bad Honnef mit den Inseln Grafenwerth und Nonnenwerth und in der anderen Richtung über die Stadt Bonn.

In der jüngeren Vergangenheit wurden die alte Ausflugsgaststätte auf dem Drachenfelsplateau abgerissen und durch einen kubusförmigen Neubau ersetzt, die Aussichtsterrasse neu gestaltet und die Stützmauern generalüberholt.

Das heutige Restaurantgebäude mit viel Glas ergänzt den benachbarten sanierten Altbau aus den 1930er-Jahren. Durch den Abbruch des vorherigen Restaurantbaus aus den 1970er-Jahren entstand zudem eine zusammenhängende Freifläche zum Rheintal hin.

Der Drachenfels liegt zwar auf Königswinterer Hoheitsgebiet, ist aber am schönsten vom linksrheinischen Bonn oder von Bad Honnef aus zu sehen. Vom Drachenfels aus hat man – wie vom benachbarten Petersberg – einen herrlichen Rundblick in das Rheintal, bis in die Eifel und die Kölner Bucht hinein.

Wegen der zahlreichen Besucher aus unserem Nachbarland wurde der Drachenfels auch gerne „Hollands höchster Berg“ genannt.

Durchschnittlich 600.000 Besucher/innen natürlich auch aus anderen Ländern kommen heute jährlich auf den Berg, der damit eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Deutschland ist.

Drachenfels und Rheinromantik

Ruine Burg Drachenfels
Blick vom Drachenfelsplateau auf Bad Honnef mit Grafenwerth und die Insel Nonnenwerth im Rhein
Ruine Burg Drachenfels
Ruine Burg Drachenfels

Die Burgruine auf dem Drachenfels ist der Rest einer Höhenburg, die 1138 vom Kölner Erzbischof Arnold I. begonnen und 1149 von Gerhard von Are, dem Propst des Bonner St. Cassius-Stiftes, gekauft und fertiggestellt wurde.

Sie entstand im 12. Jahrhundert als Grenzbefestigung zur benachbarten Grafschaft Sayn und war Sitz des Burggrafen von Drachenfels, Begründer des linksrheinischen „Drachenfelser Ländchens“.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg geschleift und nicht wieder aufgebaut.

Mittelalterliche Bauten am Rhein bildeten dann im 19. Jahrhundert die geeignete Kulisse, um das Landschaftsempfinden der Romantik zu beflügeln. Auch das Siebengebirge wurde zum Gegenstand von Reiseberichten, Literatur, Kunst und Musik und in der Folge ein beliebtes Touristenziel.

Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlangte die Ruine auf dem Drachenfels durch den britischen Dichter George Gordon Byron überregionale Bedeutung, mit dem Gedicht „The Castled Crag of Drachenfels“ aus dem Jahr 1816. Ihm wurde der Brunnen am Lord Byron - Platz in Königswinter gewidmet.

Am 18. Oktober 1819 zogen Bonner Studenten auf den Drachenfels, um den Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig zu feiern. Unter ihnen war Heinrich Heine, der später in seinem Gedicht „Die Nacht auf dem Drachenfels“ dieses Ereignis in „des Nordsturms Wutgebrause“ festhielt. In Bonn erinnert übrigens das Heinrich-Heine-Denkmal am Alten Zoll an den Dichter, der auch eine kurze Zeit als Jurastudent in Bonn verbrachte.

Auch andere Dichter des 19. Jahrhunderts widmeten sich dem Drachenfels. Dazu gehört auch die Sage, nach der Sagenheld „Siegfried der Drachentöter“ den Drachen ausgerechnet im Siebengebirge getötet haben soll.

Im frühen 19. Jahrhundert wurde erstmals darüber spekuliert, dass "Siegfrieds Kampf mit dem Drachen" am Drachenfels stattgefunden haben könnte, was auch in die touristische Vermarktung Eingang fand.

Und Guillaume Apollinaire und Ferdinand Freiligrath verfassten romantisch-schwärmerische Gedichte über die Aussicht vom Drachenfels auf und über den Rhein.

Auch ihnen und weiteren romantischen Vorstellungen dieser Zeit ist es zu verdanken, dass die Burgruine noch heute erhalten ist und bereits 1855 ein Stützpfeiler installiert wurde, der Fels und Ruine vor einem weiteren Abrutschen bewahrte.

Als Regionalmuseum und Fachmuseum für Rheinromantik bietet das Siebengebirgsmuseum in der Königswinterer Altstadt (Klotzstraße 11) eine Ausstellung, die von der Entstehung der Landschaft und dem Gesteinsabbau über die Entstehung der Kulturlandschaft mit der Geschichte des Siebengebirgsraums bis hin zu den Geschichten der Menschen aus dem Siebengebirge reicht. Hinzu kommen regelmäßige Sonderausstellungen mit Kunstwerken zum Thema „Rheinromantik“.

Drachenfelsbahn

Zug der Drachenfelsbahn zum Berggipfel

Natürlich kann man auch heute noch zum Drachenfels hinauf wandern – bequemer geht es jedoch mit einer Zahnradbahn. Besonders die 1883 eröffnete Drachenfelsbahn bringt viele Besucher nach oben - die älteste Zahnradbahn Deutschlands (www.drachenfelsbahn-koenigswinter.de). Auf der Strecke überwindet sie insgesamt 220 Höhenmeter.

Während früher Dampfloks fuhren, sind bereits seit 1953 elektrische Triebwagen unterwegs und bringen Fahrgäste auf der 1520 m langen Strecke auf 289 m Höhe von der Talstation über die Mittelstation mit Schloss Drachenburg und dem Burghof bis zum Drachenfelsplateau.

Drachenfelsplateau

Drachenfelsplateau auf dem Drachenfels-Gipfel

An Stelle eines Gebäudes aus den 1970-er Jahren entstand in 2011 - 2013 auf dem Drachenfelsplateau ein Restaurantgebäude mit viel Glas, das den benachbarten sanierten Altbau aus den 1930er-Jahren ergänzt. Durch den Abbruch des vorherigen Restaurantbaus aus den 1970er-Jahren entstand zudem eine zusammenhängende Freifläche zum Rheintal hin.

Bereits zuvor war der Drachenfels - nicht zuletzt mit Ausgleichsmitteln des Bundes - mit dem Besucher-Zentrum Siebengebirge in der Talstation der Drachenfelsbahn nach den Plänen des Hennefer Architekten Michael Deisenroth, dem Schloss Drachenburg samt Vorburg und der Bergstation der Drachenfelsbahn aufgewertet worden. Etwa 14 Monate dauerte es seinerzeit von der Präsentation des Vorentwurfs bis zur Eröffnung am 31. März 2005, nach gerade einmal fünf Monaten Umbauzeit.

Regionale 2010

Blick zum Schloss Drachenburg

Ein Projekt der Regionale 2010 war die Entwicklung einer "Gesamtperspektive Königswinter Drachenfels". Seither wurde der Standort über Schlüsselprojekte Schritt für Schritt räumlich inwertgesetzt und erfuhr Impulse für eine touristische Neupositionierung. Den Höhepunkt stellte dabei die im Jahr 2013 abgeschlossene Neugestaltung des Drachenfelsplateaus dar.

Schloss Drachenburg

Am nördlichen Hang und etwa in halber Höhe befindet sich das 1882–84 erbaute Schloss Drachenburg.

Die inzwischen restaurierte Drachenburg und das zur Regionale 2010 erneuerte Drachenfelsplateau waren Zukunftsinvestitionen in Königswinter.

siehe auch

BTHVN-Stele auf dem Drachenfels

Wandern

Drachenfelsplateau und Ruine

Wanderrouten

Wer keine Scheu vor einer längeren und zuweilen steilen Wanderung hat, sollte sich den Drachenfels anschauen. Der "Eselsweg" und der "Kutschweg" führen zum Drachenfelsplateau, wo man zudem die Ruine der Burg Drachenfels erklimmen kann.

Das Nachtigallental führt von der Altstadt in Königswinter ins Siebengebirge hinauf und ist zugleich eine Alternative für einen Aufstieg zum Drachenfels.

Weiter Blick am Beethoven-Rundgang

Auch Ludwig van Beethoven erinnerte sich gern an den weiten Blick vom Drachenfels.

Der Petersberg ist heute eine Station auf dem Beethoven-Rundgang. Erinnert wird an ein regelmäßiges Ausflugsziel des jungen Beethoven und dessen Ausflüge per Kahn auf die andere Rheinseite.

Blick zum Drachenfels. - Foto: Hans-Dieter Weber.