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'''Oberkassel''' ist ein Stadtteil der Bundesstadt [[Bonn]] im Stadtbezirk [[Beuel]] mit rd. 7.000 Einwohnern.
'''Oberkassel''' ist ein Stadtteil der Bundesstadt [[Bonn]] im Stadtbezirk [[Beuel]] mit rd. 7.000 Einwohnern.



Version vom 8. April 2024, 20:50 Uhr

Alte evangelische Kirche in Oberkassel

Oberkassel ist ein Stadtteil der Bundesstadt Bonn im Stadtbezirk Beuel mit rd. 7.000 Einwohnern.

Der Ort mit zum Teil engen Gassen und wunderschön erhaltenen Fachwerkhäusern liegt unterhalb des Ennerts am rechten Rheinufer, am Rand des Siebengebirges und ist der südlichste Ortsteil des Bonner Stadtbezirks Beuel.

Im Norden grenzt Oberkassel an den Ortsteil Ramersdorf und teilt sich mit diesem auch das neue Entwicklungsgebiet Bonner Bogen, im Süden grenzt Oberkassel an Königswinter-Oberdollendorf.

Der Ort bildete seit 1815 gemeinsam mit den Gemeinden Heisterbacherrott sowie Nieder- und Oberdollendorf das Amt Oberkassel. Im Zuge der Gebietsreform von 1969 kam Oberkassel zu Bonn, die anderen Amtsgemeinden wurden der Stadt Königswinter zugeschlagen. Die Geschichte Oberkassels reicht weit zurück – bis ins Jahr 11000 v. Chr. nämlich. Auf diese Zeit jedenfalls wurden die 1914 in einem Steinbruch gefundenen Skelette eines Mannes und einer Frau datiert. Und mit dabei: das Skelett des „Oberkasseler Hundes“ – einer der seltenen Nachweise für Hundehaltung schon in vorgeschichtlicher Zeit. Alle drei gemeinsam können im Rheinischen Landesmuseum bestaunt werden. Zu den sehenswerten Objekten in Oberkassel zählen u. a. das Lippesche Palais, die evangelische Kirche und das Kinkel-Denkmal.

Aus der Ortsgeschichte

Steiner Häuschen - Ruine oberhalb von Oberkassel

Auf eine frühe Besiedelung des Raumes weist das 1914 in einem Steinbruch gefundene Doppelgrab von Oberkassel hin. Die entdeckte Doppelbestattung führt in die Zeit der ausgehenden Altsteinzeit vor etwa 14.000 Jahren als sich die letzte Eiszeit ihrem Ende näherte.

Deutlich später wird der Ort als Cassele (722/723) und als Cassela (1144) erstmals urkundlich erwähnt, wobei 1144 auch die katholische Pfarrkirche St. Cäcilia genannt wird.

Ganz in der Nähe des Arboretum Parks Härle in Oberkassel liegt die Burgwüstung „Steiner Häuschen“ mit den wenigen Resten eines Wohnturms. Sie entstammt einer mittelalterlichen Burganlage mit Ursprüngen im 10. Jahrhundert. Nach einem Bericht des Caesarius von Heisterbach wurde der Turm um das Jahr 1217 durch Blitzeinschlag zerstört und danach nicht wieder aufgebaut.

Aus dem frühen 13. Jahrhundert stammt der viergeschossige Bruchsteinturm der katholischen Kirche St. Cäcilia, der heute fünf Glocken beherbergt, von denen die Älteste aus dem 15. Jahrhundert stammt.

Lippesches Landhaus Oberkassel

Zwischen Rheinufer und der Königswinterer Straße liegt der Bürgerpark Oberkassel, der einst Teil eines Sommersitzes war, der ab 1770 für mehr als 200 Jahre im Eigentum der Grafen und später der Fürsten zu Lippe stand.

Rund hundert Jahre älter ist die kleine gelbe Kirche an der Königswinterer Straße/ Ecke Zipperstrasse, die älteste evangelische Kirche auf Bonner Gebiet. Sie wurde 1683 erbaut und steht heute in der Nachbarschaft des Lippeschen Landhauses. Gegenüber entstand in den Jahren 1907 und 1908 die neue und größere Kirche der evangelischen Gemeinde.

Ebenfalls an der Königswinter Straße wurde dem wohl bekanntesten Bürger von Oberkassel ein Denkmal gesetzt. Gottfried Kinkel wurde 1815 in Oberkassel geboren, war Theologe, Dichter, Professor und wurde zu einer Symbolfigur der deutschen Märzrevolution.

Nachdem das Rheinland zum Königreich Preußen gehörte (1815) wurde Oberkassel Sitz der gleichnamigen Bürgermeisterei im Kreis Siegburg (ab 1825 „Siegkreis“), der die Verwaltung der Gemeinden Heisterbacherrott, Niederdollendorf, Oberdollendorf und Oberkassel zugeordnet war. 1898 entstand das Rathaus für die "Landbürgermeisterei Oberkassel".

Bahnhof Oberkassel
DLR - Deutsches Zentrum für Lift-und Raumfahrt in Oberkassel. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Der Basaltabbau in den Steinbrüchen bei Oberkassel begann 1789, von 1830 an stieg die Nachfrage stetig für den Wasser- und Straßenbau, den Deichbau in Holland und ab 1870 für die Eisenbahn. Im Jahre 1870 erreichte der Neubau der Eisenbahntrasse auf der rechten Rheinstrecke auch Oberkassel. Am 11. Juli 1870 erfolgte die Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke von Troisdorf nach Neuwied mit Bahnhöfen in Honnef, Königswinter und Oberkassel. Am Stingenberg wurde Basalt noch bis in die 1950-er Jahre abgebaut.

Die Bestimmung Bonns zum Regierungssitz hatte nach dem Zweiten Weltkrieg auch in Oberkassel ein sprunghaftes Bevölkerungswachstum zur Folge. Im Zuge der kommunalen Neugliederung im Jahr 1969 wurde das Amt und die Gemeinde Oberkassel aufgelöst. Oberkassel wurde Teil der neu gebildeten Stadt Bonn.

Ein besonderes Areal hat sich in den letzten Jahren im Stadtbezirk Beuel am sog. Bonner Bogen direkt am Rheinufer auf der Grenze der Stadtteile Ramersdorf und Oberkassel entwickelt. Entstanden ist auf dem Gelände der ehemaligen Beueler Zementfabrik ein Gebäudeensemble, das unter Beibehaltung einiger ursprünglicher Gebäude jetzt aus Büro-, Restaurant- und Hotelflächen besteht, darunter auch das Kameha Grand Hotel.

Kirchen

Kirche St. Cäcilia Oberkassel

Kultur

... Mit der Auflösung des Amtes Oberkassel und der Eingemeindung von Oberkassel nach Bonn im Zuge der kommunalen Neugliederung am 1. August 1969 verlor das Rathaus in Oberkassel seine Funktion. Es wird heute als Kulturzentrum genutzt, dessen Trägerverein die Arbeitsgemeinschaft Oberkasseler Rathaus (AGORa) ist.

... Die Kulturtage Oberkassel finden Ende September mit Unterstützung der Stadt Bonn statt (Programm 2023).

Schulen

Streiflichter und Einblicke

Am Park Härle in Oberkassel
Bebauung am Bonner Bogen - Foto: H. D. Weber
Bikini Beach in Oberkassel

Vereine

Weblinks und Quellen

Kinkel-Denkmal in Oberkassel

Kultur.Landschaft.Digital.: