Gottfried-Kinkel-Denkmal Oberkassel

Wer hat Gottfried Kinkel beklaut? Im Mai 2022 wurden die Bronzetafeln am Fuße des Kinkel-Denkmals in Oberkassel gestohlen. Daraufhin hatte sich am Ort eine Initiative gegründet, die sich für eine Neubeschaffung durch die Stadt Bonn einsetzte.

Kinkel-Denkmal in Oberkassel

Drei Jahre später stand im August 2025 eine restaurierte Büste mit dem Medaillonbild von Johanna Kinkel am Standort an der Königswinterer Straße. Zusätzlich zur Sanierung der Büste wurde auch der Denkmalsockel instand gesetzt. Der Naturstein der Säule wurde gereinigt, sodass sie sich wieder in dem Weiß zeigt wie im Jahr 1906, als das Denkmal aufgestellt wurde. Am Fuß des Denkmals sind jetzt Kopien der gestohlenen Reliefplatten angebracht worden, allerdings nicht mehr aus Bronze, sondern aus Diabas, einem Naturstein, der ein ähnliches Aussehen hat.

Denkmal von Gustav Rutz

An der Königswinter Straße wurde für den 1815 in Oberkassel geborenen Dichter, Politiker und Hochschullehrer Gottfried Kinkel (1882 gestorben) auf Betreiben renommierter Oberkasseler Bürger im Juni 1906 in der Nähe der evangelischen Kirche ein Denkmal errichtet, das der Düsseldorfer Bildhauer Gustav Rutz geschaffen hat.

Die Kinkel-Büste thront auf einer ionischen Säule, die an Kinkels kunstgeschichtliche Lehrtätigkeit erinnern soll. Die Vorderseite des Denkmals schmückt ein Medaillon, in dem Kinkels Frau Johanna dargestellt wird. Ein paar Maikäfer erinnern an den Dichterkreis "Maikäferbund", den das Ehepaar Kinkel im 19. Jahrhundert um sich geschart hatte.

Seit September 2025 ist das Denkmal zudem um eine besondere Auszeichnung reicher. Die Stiftung Orte der Deutschen Demokratiegeschichte verlieh die Plakette „Ort der Demokratiegeschichte“ – die erste im rechtsrheinischen Bonner Stadtgebiet.

Johann Gottfried Kinkel

Johann Gottfried Kinkel wurde 1815 in Oberkassel geboren, war Theologe, Dichter, Professor und wurde zu einer Symbolfigur der deutschen Märzrevolution 1848. Am 5. Februar 1849 wurde er für den Wahlkreis Bonn-Sieg in das Preußische Abgeordnetenhaus gewählt und gehörte zu den Befürwortern einer Republik. Wegen Beteiligung am Siegburger Zeughaussturm im Mai 1849 wurde er angeklagt, am 2. Mai 1850 aber vom Geschworenengericht in Köln freigesprochen.