Anton Maria Karl Graf von Belderbusch
Bei einem ersten Besuch in Bonn im Herbst 1804 ernannte Napoleon I. den Grafen Anton Maria Karl Graf von Belderbusch (* 1. Juni 1758 in Heerlen † 28. September 1820 auf Burg Heimerzheim) zum „Maire" von Bonn. In dieses Amt wurde er am 19. Januar 1805 eingeführt und bekleidete es bis 1814, weitere zwei Jahre war er Bürgermeister von Bonn und ab 1816 Landrat des Kreises Bonn.
Bereits ab 1792 war Belderbusch Mitglied der 1788 gegründeten Bonner Lesegesellschaft.
Er erbte 1784 das Vermögen seines Onkels, darunter den Belderbuscher Hof (auch Boeselager Hof), ein barockes Stadtpalais am Bonner Rheinufer, das von 1715 bis 1719 als Erweiterung einer mittelalterlichen Hofanlage entstand und im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Es befand sich an der Stelle der heutigen Oper Bonn. Nur der Straßenname erinnert heute noch an den Boeselagerhof.
Bereits im November 1935 wütete ein verheerender Brand im ältesten Teil des Boeselagerhofs oberhalb des Rheinufers. Der Abbruch dieses Teils der Anlage erfolgte kurz danach. Im Krieg wurde dann der Rest der Anlage, die hauptsächlich aus dem restaurierten Palais bestand, völlig zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Belderbusch heiratete 1802 in zweiter Ehe die auch von Ludwig van Beethoven in seinen letzten Bonner Jahren umworbene Wirtstochter Anna Barbara (Babette) Koch (1771-1807), die aus sogenannten einfachen Verhältnissen stammte (vgl. dazu Bonner Wirtshaus Zehrgarten).