Boeselager Hof
Der ehemalige Boeselager Hof (auch Clemenshof, Plettenberger Hof und Belderbuscher Hof) war ein barockes Stadtpalais am Bonner Rheinufer, das von 1715 bis 1719 als Erweiterung einer mittelalterlichen Hofanlage entstand und im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Es befand sich an der Stelle der heutigen Oper Bonn. Nur der Straßenname erinnert heute noch an den Boeselagerhof.
Besitzer waren u.a. der Kurkölnische Premierminister und Obristkämmerer Ferdinand von Plettenberg und später Carl Leopold von Belderbusch, der im Registereintrag zum Stadtplan Bonns von 1773 eingetragen ist und der den Clemenshof an Caspar Anton von Belderbusch verkaufte.
Nach dem Tod Caspar Anton von Belderbuschs übernahm dessen jüngster Neffe, Graf Anton Maria Carl von Belderbusch den Belderbuscher Hof, zu napoleonischer Zeit von 1805 bis 1814 „Maire" von Bonn, danach Bürgermeister von Bonn und ab 1816 Landrat des Kreises Bonn.
Nach dem Tod Belderbuschs 1820 erbte sodann seine verbliebene Tochter Josephine (1804–1834) den Hof. 1822 heiratete sie ihren Cousin Carl Freiherrn von Boeselager (1782–1859). Seither war der Hof unter dem Namen Boeselager Hof bekannt.
Im November 1935 wütete ein verheerender Brand im ältesten Teil des Boeselagerhofs oberhalb des Rheinufers. Der Abbruch dieses Teils der Anlage erfolgte kurz danach. Im Zweiten Weltkrieg wurde dann der Rest der Anlage, die hauptsächlich aus dem restaurierten Palais bestand, völlig zerstört und nicht wieder aufgebaut.