Alter Friedhof Bonn: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Jahr 1715 hatte ihn [[Kurfürst Joseph Clemens]] eigentlich für das gemeine Volk, für „gemeine Einwöhner, Paßanten, Soldaten“ vor den Toren der Stadt anlegen lassen. Doch schon 1787 wurde er zum Hauptfriedhof der Stadt und wandelte sich zur letzten Ruhestätte prominenter Bürger, bevor er 1884 wegen Platzmangels geschlossen wurde und der [[Nordfriedhof]] zur neuen zentralen Begräbnisstelle Bonns wurde. | Im Jahr 1715 hatte ihn [[Kurfürst Joseph Clemens]] eigentlich für das gemeine Volk, für „gemeine Einwöhner, Paßanten, Soldaten“ vor den Toren der Stadt anlegen lassen. Doch schon 1787 wurde er zum Hauptfriedhof der Stadt und wandelte sich zur letzten Ruhestätte prominenter Bürger, bevor er 1884 wegen Platzmangels geschlossen wurde und der [[Nordfriedhof]] zur neuen zentralen Begräbnisstelle Bonns wurde. | ||
Der drei Hektar große Alte Friedhof gehört zu den wichtigen Kulturdenkmälern Bonns. [[Peter Joseph Lenné]] war es, der den Friedhof im 19. Jahrhundert in einen „jardin parlant“, einen „sprechenden Garten“ parkartig umgestaltete. Die Grabstätten des 18. und 19. Jahrhunderts spiegeln die Bonner Kultur- und Geistesgeschichte eindrücklich wider. Adele Schopenhauer, Schillers Ehefrau Charlotte sowie sein Sohn Ernst und die Mutter Beethovens sind hier beerdigt. | Der drei Hektar große Alte Friedhof gehört zu den wichtigen Kulturdenkmälern Bonns. [[Peter Joseph Lenné]] war es, der den Friedhof im 19. Jahrhundert in einen „jardin parlant“, einen „sprechenden Garten“ parkartig umgestaltete. Die Grabstätten des 18. und 19. Jahrhunderts spiegeln die Bonner Kultur- und Geistesgeschichte eindrücklich wider. Adele Schopenhauer, Schillers Ehefrau Charlotte sowie sein Sohn Ernst und die Mutter Beethovens sind hier beerdigt. An der Grabstätte der Familie Wesendonck wird auch an die Schriftstellerin Mathilde Wesendonck erinnert, die als Muse des Komponisten Richard Wagner galt. Sie und ihr wohlhabender Ehemann, der Seidenhändler Otto Wesendonck, waren enge Freunde und Förderer von Wagner, der ihnen immer wieder Kompositionen widmete, etwa die „Wesendonck-Lieder“. | ||
Das vermutlich berühmteste Musikergrab des Friedhofs, mit einem aufwendigen Denkmal versehen, ist die letzte Ruhestätte von [[Clara Schumann|Clara]] (1819-1896) und [[Robert Schumann]] (1810-1856). | Das vermutlich berühmteste Musikergrab des Friedhofs, mit einem aufwendigen Denkmal versehen, ist die letzte Ruhestätte von [[Clara Schumann|Clara]] (1819-1896) und [[Robert Schumann]] (1810-1856). |
Aktuelle Version vom 28. November 2024, 15:39 Uhr
Der Alte Friedhof liegt heute am Rande der Bonner Innenstadt zwischen Thoma- und Bornheimer Straße.
Im Jahr 1715 hatte ihn Kurfürst Joseph Clemens eigentlich für das gemeine Volk, für „gemeine Einwöhner, Paßanten, Soldaten“ vor den Toren der Stadt anlegen lassen. Doch schon 1787 wurde er zum Hauptfriedhof der Stadt und wandelte sich zur letzten Ruhestätte prominenter Bürger, bevor er 1884 wegen Platzmangels geschlossen wurde und der Nordfriedhof zur neuen zentralen Begräbnisstelle Bonns wurde.
Der drei Hektar große Alte Friedhof gehört zu den wichtigen Kulturdenkmälern Bonns. Peter Joseph Lenné war es, der den Friedhof im 19. Jahrhundert in einen „jardin parlant“, einen „sprechenden Garten“ parkartig umgestaltete. Die Grabstätten des 18. und 19. Jahrhunderts spiegeln die Bonner Kultur- und Geistesgeschichte eindrücklich wider. Adele Schopenhauer, Schillers Ehefrau Charlotte sowie sein Sohn Ernst und die Mutter Beethovens sind hier beerdigt. An der Grabstätte der Familie Wesendonck wird auch an die Schriftstellerin Mathilde Wesendonck erinnert, die als Muse des Komponisten Richard Wagner galt. Sie und ihr wohlhabender Ehemann, der Seidenhändler Otto Wesendonck, waren enge Freunde und Förderer von Wagner, der ihnen immer wieder Kompositionen widmete, etwa die „Wesendonck-Lieder“.
Das vermutlich berühmteste Musikergrab des Friedhofs, mit einem aufwendigen Denkmal versehen, ist die letzte Ruhestätte von Clara (1819-1896) und Robert Schumann (1810-1856).
Auch namhafte Bonner Professoren und weitere Persönlichkeiten wurden auf dem Alten Friedhof beigesetzt, wie August Wilhelm von Schlegel, Ernst Moritz Arndt, Barthold Niebuhr, Alexander Koenig, Friedrich Wilhelm Argelander, Friedrich August Kekulé, Karl Joseph Simrock, der erste Kurator der Universität Bonn Philipp Joseph Rehfues und andere mehr. Viele der Grabmäler stammen von Schinkel, Cauer, Rauch und Stüler.
Norbert Blüm (ehem. Politiker der CDU, Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung) wurde ebenfalls hier bestattet und Mildred Scheel, die Gründerin der Deutschen Krebshilfe. Ebenso ist der Alte Friedhof die letzte Ruhestätte einiger Bonner Oberbürgermeister aus dem 19. Jahrhundert und der Bischöfe Hubert Reinkens und Joachim Vobbe der Alt-Katholischen Kirche Deutschlands.
Führungen
Die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs bietet Führungen vom 01. März - 31. Oktober an, jedem Samstag um 14:00 Uhr und jedem Sonntag um 11:00 Uhr.
Georgskapelle
Die spätromanische Kapelle, die inmitten des Alten Friedhofs steht, hatte ihren ursprünglichen Platz im Gebäudekomplex der Kommende Ramersdorf. Nach einem Brand wurde sie in den Jahren 1846-1850 Stein für Stein abgetragen und an neuer Stelle wieder errichtet.
Öffnungszeiten des Friedhofs
März bis Oktober: 7.30 bis 20 Uhr
November bis Februar: 8 bis 17 Uhr
Station auf dem Beethoven-Rundgang
Der Alte Friedhof ist eine Station auf dem Beethoven-Rundgang in Bonn.
Hier befindet sich das Ehrengrab für Beethovens Mutter Maria Magdalena (1746-1787).
siehe auch
Weblinks
- „Alter Friedhof Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-105203-20141008-2 (Abgerufen: 11. September 2023)
- Informationen auf alterfriedhofbonn.de
- Informationen auf bonn.de
- wikipedia.org: Alter Friedhof Bonn