Peter Joseph Lenné (* 29. September 1789 in Bonn; † 23. Januar 1866 in Potsdam) war ein preußischer Gartenkünstler und Landschaftsarchitekt des deutschen Klassizismus. Unter Friedrich Wilhelm IV. (Regierungszeit 1840-1858) war er General-Gartendirektor der Königlich-Preußischen Gärten und trug maßgeblich zur Etablierung des Landschaftsgartenstils in Deutschland bei.

Büste Peter Joseph Lenné am Bonner Rheinufer

Er ist neben Beethoven ein weiterer großer Sohn der Stadt Bonn und ein bedeutender Gartengestalter des 19. Jahrhunderts.

In Bonn wurde er als Spross ei­ner Gärt­nerfamilie ge­bo­ren, die über meh­re­re Ge­ne­ra­tio­nen Hof­gärt­ner her­vor­ge­bracht hat. Sein Ge­burts­haus (Kon­vikt­stra­ße 4) be­fin­det sich in der Nä­he des Alten Zolls.

Sein Va­ter, Pe­ter Jo­seph Len­né der Äl­te­re (1756-1821), war zu die­ser Zeit Hof­gärt­ner in Bonn und hat­te die­se Po­si­ti­on vom seinem Va­ter, Jo­hann Cu­ni­bert Len­né (1714-1787), übernommen.

Aus der Geschichte

 
Geburtshaus von Peter Joseph Lenné an der Konviktstr. 4 in Bonn

Lennés Vater war der letzte Bonner Hofgärtner der Kurfürstenzeit. Er erweiterte den Hofgarten und schuf die Verbindung zum Alten Zoll, den heutigen Stadtgarten. Und er kümmerte sich um den ersten Botanischen Garten auf den verwaisten Wallanlagen an der Wilhelmstraße.

Seit 1787 wohnte die Familie im Hofgärtnerhaus, 1789 (kurz vor der französischen Besatzung) kam dort Sohn Peter Joseph als zweites Kind der Familie zur Welt.

Später setzten seine Gärten und Parks, seine Grünanlagen und Landschaften neue Maßstäbe. Die Parklandschaften in und bei Potsdam sind heute Weltkulturerbe.

In sei­ner rhei­ni­schen Hei­mat über­nahm Pe­ter Jo­seph Len­né ab 1842 im Auf­trag von Kö­nig Fried­rich Wil­helm IV. Um­ge­stal­tungs­pla­nun­gen für den Park von Schloss Augustusburg und Schloss Falkenlust in Brühl, wo er ab 1805 sei­ne Lehr­jah­re bei seinem Onkel Jo­seph Cle­mens Wey­he dem Äl­te­ren (1749-1813) ver­bracht hat­te.

Bonner Köpfe

Peter Joseph Lenné gehört zu den Persönlichkeiten, an die in Bonn auf dem Weg der Bonner Köpfe erinnert wird.

Sein Geburtshaus befindet sich in der Bonner Konviktstraße 4.

In Bonn ist die Lennéstraße nach ihm benannt, im Bonner Botanischen Garten der Lennéweg.

Eine Marmorbüste von ihm steht am Bonner Brassertufer, eine Kopie im Botanischen Garten.

Lenné-Garten in Endenich

Peter Joseph Lenné übernahm für die im Jahr 1859 erbaute Villa des Kölner Kaufmanns Peter Michels in Endenich die Gartengestaltung. Die spätere Villa „Hohen-Eich“, in den 1930-er Jahren ein Kinderheim, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und die Ruine später abgetragen.

Leider fiel der kleine Garten, Lenné-Park genannt, in den 1960-er Jahren größtenteils dem Straßenbau zum Opfer. Hier verlaufen heute die Autobahn A 565, in der Nähe das Endenicher Ei sowie der Hermann-Wandersleb-Ring. Als 1959 die Planungen für die Endenicher Umgehungsstraße, den heutigen Hermann-Wandersleb-Ring begannen, waren die Auffahrt zur Villa, die Wege und eine ganze Reihe der alten Bäume noch vorhanden. Nur Relikte auf der verbliebenen Restfläche erinnern heute noch an den von Lenné gestalteten Garten.

Lenne-Rundgang

 
Poppelsdorfer Allee - Ansicht in Richtung Poppelsdorfer Schloss

Peter Joseph Lenné beeinflusste durch über 300 Gartenplanungen maßgeblich die Gartenkultur des 19. Jahrhunderts. Der Bonner Rundgang führt zu historischen Sehenswürdigkeiten, wo Peter Joseph Lenné und seine Vorfahren – die „Gärtner-Dynastie Lenné“ – in Bonn gelebt und gewirkt haben.

Er führt auf etwa 1,7 km Länge vom Bonner Rheinufer bis zu den Botanischen Gärten am Poppelsdorfer Schloss.

Mediografie

Projekte in der Region

 
Gedenktafel am Geburtshaus von Peter Joseph Lenné in Bonn

(Auswahl)

Kreis Ahrweiler: Schlosspark Sinzig (1858–1866), Gartenanlage und Orangerie am Zehnthof Sinzig (1864), Kuranlagen in Bad Neuenahr (1860/61).

siehe auch