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Nordfriedhof Bonn

Aus Bonn.wiki
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Am Nordfriedhof in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Der städtische Nordfriedhof, mit 22 Hektar Gesamtfläche der größte Friedhof der Stadt Bonn, befindet sich zwischen den Stadtteilen Auerberg, Buschdorf und Tannenbusch.

Nachdem der 1912 gebaute Dottendorfer Friedhof als Südfriedhof bezeichnet wurde, hieß der Begräbnisplatz Nordfriedhof.

Anlage und Geschichte

Die Anlage entstand ab 1884, da der Alte Friedhof in Bonn nicht mehr erweitert werden konnte und Ende des 19. Jahrhunderts geschlossen wurde.

Der Friedhof an der heutigen Kölnstraße liegt in einem Bereich, an dem sich über 600 Jahre hinweg ein Gerichtsplatz mit Galgen befand. Der Galgen, an dem zwischen 1143 und 1777 dokumentierte Hinrichtungen stattfanden, lag gleich neben dem Schindanger. Er führte quer durch das heutige Auerberg, von der Rheindorfer Burg über die heutige Pariser Straße und die Kölnstraße dorthin, wo heute der Nordfriedhof liegt.

Für den Nordfriedhof wurde seinerzeit eine Fläche genommen, die sehr weit vom Zentrum entfernt lag, um bessere Erweiterungsmöglichkeiten zu haben.

Der Bonner Stadtbaumeister Ludwig von Noel plante die Fläche als Landschaftsgarten, was besonders am Grundriss des ältesten Teils zu erkennen. Vom Eingangstor zur Kapelle führte ein Hauptweg, zu dessen beiden Seiten sich geschwungene Wege sowie gärtnerisch gestaltete Flächen und Grabstellen abwechselten.

Kapelle

Die neoromanische Kapelle aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand als Backsteinbau mit einer Werksteinfassade, offener Säulenvorhalle, Apsis und einem Glockenturm. In 2025 wurden Sanierungsarbeiten an dem Bauwerk durchgeführt.

Im Auftrag der Unteren Denkmalbehörde der Bundesstadt Bonn hat die „Werkstatt Baukultur Bonn“ dazu ein Video über die Kapelle auf dem Bonner Nordfriedhof produziert. Der Kurzfilm „Die Kapelle auf dem Bonner Nordfriedhof“ ist auf dem YouTube-Kanal der Stadt Bonn zu sehen.

Klimahain

Im April 2024 hat der Rotary Club Bonn einen Klimahain auf dem Nordfriedhof auf einer für Beerdigungen nicht mehr benötigten Fläche angelegt mit Blumenwiese, Bänken zum Verweilen und 22 „Zukunftsbäumen“, die mit einem veränderten Klima gut zurechtkommen sollen, wie Spanischer Eiche, Orientalischer Platane und Mongolischer Linde.

Trauerweg

Der Trauerweg führt in acht Stationen über den denkmalgeschützten Friedhof und ein Gelände voller Geschichte. Entlang des Weges gibt es Kunstobjekte, Tafeln mit nachdenklichen Texten und bewusst offen gestaltete Zeichen der Erinnerung, die zum Innehalten einladen. Das in 2025 eröffnete Projekt entstand in Kooperation zwischen dem Hospizverein Bonn, dem Garten- und Friedhofsamt der Stadt Bonn sowie dem Quartiersmanagement Auerberg.

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