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Auerberg

Aus Bonn.wiki
Neue Mitte in Auerberg. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Der Bonner Stadtteil Auerberg liegt im Nordwesten des Stadtbezirks Bonn, im Bereich zwischen der Autobahn A 565, der Kölnstraße und dem Nordfriedhof, dem Engländerweg und dem Auerbergweg sowie der Straße An der Rheindorfer Burg.

Im Südwesten grenzt Auerberg an den Ortsteil Buschdorf und im Nordosten an den Ortsteil Grau-Rheindorf.

Am 3. Dezember 1966 wurde Auerberg, zuvor ein Teil von Bonn-Nord, als „Bonn-Auerberg“ ein eigenständiger Stadtteil von Bonn.

Geschichte

Historische Entdeckungen

Im Jahr 1969 wurde ein Grab aus der späten Hallstattzeit (um 500 vor Christus) auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils entdeckt. Zur Römerzeit lag das Gebiet nördlich der römischen Siedlungen um das Bonner Legionslager und eine Römerstraße führte als Teil der römischen Rheintalstraße hier entlang in Richtung Köln.

Klosterkirche St. Josef an der Höhe am Collegium Josephinum
Müllestump in Auerberg
Kirche St. Bernhard in Auerberg

Über Jahrhunderte hinweg wurde das Gebiet in der Nähe des Rheins landwirtschaftlich genutzt. Eine erste zaghafte Besiedelung der Fläche im Bonner Norden begann mit der Entstehung eines Siechenhauses und einer Lazaruskapelle im 14. Jahrhundert.

Heute stehen hier das Collegium Josephinum und die Kirche des Redemptoristenklosters St. Josef an der Höhe. Eine Figur des Hl. Lazarus, die in einer Nische in der Außenwand der Klosterkirche ihren Platz gefunden hat, erinnert an das Bonner Siechenhaus ("Leprosenhaus auf den Höhen"), dass sich hier seit dem Späten Mittelalter mit ältester Erwähnung in 1345 befunden hat.

Der nebenan gelegene Bonner Nordfriedhof entstand ab dem 18. Jahrhundert, etwa an der Stelle, wo sich bis 1777 die Hinrichtungsstelle Bonns befunden hatte, woran der historische Galgenpfad erinnerte, aus dem inzwischen die Friedhch-Wöhler-Straße und die Auerberger-Allee hervorgegangen sind. Dadurch ist auch der Standort des Galgens unweit eines Schindangers in Vergessenheit geraten.

Ebenso ist der „Eselsweg" zu den Mühlen am Rheindorfer Bach längst zur „Kopenhagener Straße" geworden. Aufgrund der günstigen Windverhältnisse vor Ort waren im 15. und 16. Jahrhundert auch einige Windmühlen am Ort entstanden. Die letzte Auerberger Mühle stellte erst 1899 ihren Betrieb ein.

Der heute noch erhaltene Mühlenstumpf („An der Rheindorfer Burg 9“) - westlich des Rheindorfer Bachs gelegen - wurde allerdings erst 1831 errichtet und dient heute als Versammlungsheim.

Im frühen 20. Jahrhundert begann dann die systematische Besiedlung des Gebiets. 1927 siedelten sich mit den ehemaligen Vereinigten Aluminium-Werken AG (VAW) auch ein großer Arbeitgeber am Ort an, der 2002 durch das Unternehmen Norsk Hydro übernommen wurde.

Der Grundstein für die katholische Pfarrkirche St. Bernhard wurde am 21. August 1955 gelegt. Am 23. Dezember 1956 wurde die Kirche geweiht. Im Kirchenfenster über dem Eingangsbereich ist der Heilige Bernhard mit seinem Wappen dargestellt, nach dem die Kirche benannt ist. Das monumentale Fresko der Chorwand aus dem Jahr 1961 stammt von dem Künstler Paul Magar.

Seit 1994 ist Auerberg an das Bonner Straßenbahnnetz angeschlossen. Im Frühjahr 2008 wurde an der Pariser Straße ein Einkaufszentrum eröffnet, auf das die Auerberger lange hatten warten müssen.

Historische Punkte

Historische Straßen in Auerberg-Mitte
Am Nordfriedhof in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Eine Stele, die in Auerbergs Neuer Mitte steht, soll zudem die Erinnerung an historische Straßenbezeichnungen bewahren. Sie erklärt unter Darstellung der Straßenverläufe die Geschichten hinter den alten Namen.

Auf dem "Awenberg" - unter diesem Namen wurde die Gemarkung im Bonner Norden 1572 erstmals urkundlich erwähnt - verlief einst der „Eselsweg“ (die heutige Kopenhagener Straße), auf dem früher auf dem Rücken von Eseln Getreide zur Dransdorfer Mühle gebracht wurde.

Und der Galgen, an dem zwischen 1143 und 1777 dokumentierte Hinrichtungen stattfanden, lag gleich neben dem Schindanger. Er führte quer durch das heutige Auerberg, von der Rheindorfer Burg über die heutige Pariser Straße und die Kölnstraße dorthin, wo heute der Nordfriedhof liegt.

Unter www.bonn-auerberg.de hat der Ortsausschuss Auerberg zahlreiche "Historische Punkte" zusammengefasst, die es in Auerberg zu entdecken gibt.

Zu ihnen gehören:

  • #1: Platz Auerberger Mitte – Teil der Auerberger Allee
Platz an der Auerberger Mitte
  • #2 Klosterkirche - Auerbergs ältester besiedelter Punkt
Kölnstraße 415
  • #3: Nordfriedhof – Geschichtsträchtige, parkähnliche Anlage
Kölnstraße 487
  • #4: 100 Jahre Aluminium in Bonn-Auerberg 1921–2021
Friedrich-Wöhler-Straße 2
  • #5: Nordrandsiedlung – Eine soziale Idee der Weimarer Republik
Rondell Flensburger Straße/ Eupener Straße
  • #6: Katholische Kirche St. Bernhard – Eine Pfarrei im Wandel
Eupener Str. 26
  • #7: Luftschutzbunker – Spuren des 2. Weltkriegs
Kölnstr. 584
  • #8: Heiligenhäuschen – Wahrzeichen Auerbergs
Saarbrückener Straße/ Fuß- und Radweg Hafenbahn
  • #9: Terrassenlandschaft – Eine in Jahrmillionen geprägte Region
Ecke Hafenbahn Fuß- und Radweg/ Buschdorfer Kirchweg/ Auerbergweg
  • #10: Evangelisches Gemeindeforum – Vorbild vieler evangelischer Kirchbauten
Helsinkistr. 4
  • #11: Mühlenstumpf – Ein mit Leben erfülltes Denkmal
An der Rheindorfer Burg 9 und 22

Kirchen

Kirche Sankt Hedwig

Kloster

Das Kloster wurde im 14. Jahrhundert als Leprosorium mit kleinen Wohnungen für die Aussätzigen gegründet und ab dem frühen 18. Jahrhudert als Gutshof genutzt. Im Jahr 1868 kaufte der Katholische Verein Bonn das Gut von der städtischen Armenverwaltung und errichtete dort ein Waisenheim, die Unterrichts- und Erziehungsanstalt St. Joseph an der Höhe, bevor im Jahr 1920 der Redemptoristenorden die Gebäude erwarb und dort eine Ordensschule mit Internat, das Collegium Josephinum Bonn eröffnete, sowie ein Kloster für die in der Schule unterrichtenden Ordensleute.

Die Kirche St. Josef an der Höhe entstand als neugotische Kirche bereits zwischen 1883 und 1887 und wurde nach den Plänen des Architekten Heinrich Wiethase erbaut. Sie verfügt über einen neugotischen Hochaltar aus 1907.

Neue Mitte

Neue Mitte in Auerberg

Der Stadtteil Auerberg hat an der Pariser Straße ein multifunktionales Zentrum erhalten, wodurch insbesondere die Nahversorgungssituation vor Ort verbessert werden konnte.

Von den ersten Plänen zur baulichen Gestaltung von Auerbergs Mitte Ende der 1980-er Jahre bis zur Umsetzung dauerte es über 25 Jahre. In 2015/16 war die Auerberger Allee mit ihrem zentralen Platz in der Auerberger Mitte fertig gestellt.

Die Bezirksvertretung Bonn hat in ihrer Sitzung am 17. Juni 2025 beschlossen, den Platz aufzuwerten. Zu den Zielen gehört, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und den Platz als sozialen Treffpunkt zu stärken. Zur Umgestaltung des Platzes gehören die Entsiegelung, eine stärkere Begrünung, die Anpflanzung Schatten spendender Bäume und attraktive Wasserelemente, die das Mikroklima verbessern sollen.

Schulen

Hedwigschule - Hauptschule in Bonn-Auerberg

Streiflichter und Einblicke

Bernhardschule in Auerberg

GA-Artikel:

Vereine

Straßenbahnhaltestelle an der Auerberger Mitte
Ortsansicht - Neue Mitte Auerberg

Dat Blättche:

Kultur.Landschaft.Digital.: