Paul Magar

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Der Maler Paul Magar (* 14. November 1909 in Altenahr, † 14. Februar 2000 in Bad Godesberg) lebte und arbeitete nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft seit 1947 in Bad Godesberg. An der Plittersdorfer Straße 75 hatte er zu Lebzeiten auch sein Atelier. „Vom Realismus herkommend hat er sich nach dem zweiten Weltkrieg in Auseinandersetzung mit Kubismus und Orphismus, mit Abstraktion und Pop Art zu einem der interessantesten Künstler seiner Generation im Rheinland entwickelt", wußte der Kunsthistoriker Frank Günter Zehnder. Von ihm stammt auch der Text zum Buch „Paul Magar – Werk­übersicht eines Rheinischen Künstlers – 1909 - 2000“, das anlässlich des 100. Geburtstags des Künstlers im Jahr 2009 im Wienand Verlag Köln erschienen ist.

Zu den Werken von Paul Magar in der Region gehört besonders sein eindrucksvolles Mosaik, das er für das ehemalige Kurfürstenbad mit einer Größe von 12,50 m x 2,08 m schuf. Das Kunstwerk „Heiterer Tag am Wasser“ soll nach dem Abbau des Bades rekonstruiert werden. Weitere Werke finden sich am früheren Verkehrspavillon der Stadt Bad Godesberg (seit 2003 der Pavillon von Stadtmarketing Bad Godesberg) oder im Foyer der Godesberger Beethovenschule, eine Auftragsarbeit aus dem Jahr 1967, die eine Waldszene mit musizierenden Spielleuten zeigt. Auch dieses Werk folgt dem Prinzip, die Welt ohne Strenge in geometrischen Formen zu strukturieren.

Bereits im Jahr 1961 entstand das monumentale Altarfresko in der Kirche „St. Bernhard“ im Bonner Stadtteil Auerberg, das den Liedtext „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ aufgreift. Hier befindet sich auch ein Metall-Wandrelief des Künstlers aus dem Jahr 1977 mit dem Titel „Ite missa est“ (Gehet hin in Frieden).

In Bad Godesberg findet sich aus dem gleichen Jahr das Seitenaltar-Bild in der Kirche Heilig Kreuz. Es ist 1,2 m breit und 2 m hoch und thematisiert eine Bibellandschaft, in der die biblischen Orte Bethlehem und Golgatha zu einer visionären Synthese verschmelzen.

Auf dem Burgfriedhof fällt an seiner Grabstelle ein eindrucksvoller Grabstein auf. Ihn hat Paul Magar selbst gestaltet. Auf einem großen grauen Schieferstück sind die Konturen der Godesburg und im Hintergrund des Siebengebirges mit dem Drachenfels zu sehen. Im Zentrum der Darstellung birgt eine Christusfigur den Jesusjünger Petrus aus den Wellen. Hier hat der Künstler neben seiner ebenfalls 2000 verstorbenen Ehefrau Elsbeth seine letzte Ruhe gefunden. Auf dem Grabstein wird auch an Johannes Liessem, den ersten Ehemann von Elsbeth erinnert und an seinen Tod im Jahr 1944 an der Front.

Im Jahr 2006 wurde Paul Magar im Bonner Stadtteil Hochkreuz eine Straße gewidmet.

In Kooperation mit Tochter Dorothea Hölzer-Magar veranstaltete der Verein Kunst & Kultur Godesberg (KuKuG) in 2019 zum 110-Jährigen Geburtstag des Künstlers ein Gedenkjahr.

Im Jahr 2023 wurde die „Kunststiftung Paul Magar – Dorothea Hölzer-Magar“ gegründet.

Literatur

  • Paul Magar, „Bonner Skizzenbuch“ - Frau Elisabeth Erdmann-Macke gewidmet, Ludwig Röhrscheid Verlag, Bonn 1979
  • Paul Magar, „Zu Leben und Werk eines Bonner Malers“, im Auftrag der Stadt Bonn herausgegeben von Heinke Sudhoff, Bonn 1990
  • Paul Magar, „Aus den Skizzenbüchern Bonn und Umgebung“, 2. erweiterte Auflage, Bouvier Verlag, Bonn 1994
  • Paul Magar, „Werkübersicht eines rheinischen Künstlers 1909 — 2000“, Wienand Verlag, Köln 2009
  • Paul Magar, „Aquarelle 1950 — 1996“, hrsg. von Dorothea Hölzer-Magar, Medienhaus Garcia, Leverkusen 2019

Mediografie

3 D - Animationen

Weblinks und Quellen