Historische Wallfahrtsorte in der Region

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Bonner Münster - Kreuzgang. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Nicht nur der Jakobsweg lädt zum Pilgern ein (wobei eine Teilstrecke in Alfter an der Kirche Sankt Jakobus in Gielsdorf entlang verläuft). Auch das Rheinland ist reich an Jahrhunderte alten Pilgerorten. Einige Orte und Strecken sind in der Region Bonn/ Rhein-Sieg zu finden. Religiöses Empfinden der Menschen war auch hier nicht auf Gotteshäuser beschränkt sondern fand zudem im Erlebnisraum ihrer Heimat statt. Flurprozessionen und Wallfahrten waren einst religiöse Ereignisse, wie zum Beispiel die Heilig-Blut-Wallfahrt im Vorgebirge, die über 600 Jahre hinweg aus dem Bonner Raum über Alfter nach Bornheim-Brenig zog.

(Die nachfolgende Auswahl kann gerne ergänzt werden !)

Cassius und Florentius - Skulptur am Bonner Münster
Kapelle und Brünnchen in Pützchen
Statue der heiligen Adelheid in Vilich
Heilige Stiege bei der Kreuzbergkirche

Bonn

Bonner Münster

  • Die Basilika wurde über einer Gedenkstätte für die Märtyrer und Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius errichtet. Schon im Jahr 691 entstand zu Ehren der beiden Soldaten eine Kirche und darum herum der mittelalterliche Stadtkern Bonns, wo Mitte des 11. Jahrhunderts dann das Bonner Münster errichtet wurde, seit dem Mittelalter auch ein bedeutender Wallfahrtsort. Mitte des 12. Jahrhunderts wurden Cassius und Florentius heiliggesprochen und 1643 offiziell zu Patronen der Stadt erklärt.

Kirche St. Adelheid Pützchen

  • Am Adelheidis-Brunnen der weiteren Bonner Stadtpatronin Adelheid von Vilich entstand zunächst eine Adelheidis-Kapelle, 1706 errichtete der Karmeliterorden dann ein Kloster. Um dem wachsenden Ansturm von Pilgern gerecht zu werden, entschied man sich 1724 zum Bau einer Kirche, die 1760 geweiht wurde. Nach einem Großbrand im Jahre 1887, bei dem auch die Kirche niederbrannte und die barocke Innenausstattung des Kirchengebäudes vernichtet wurde, erfolgte der Wiederaufbau der Kirche bis zum Jahr 1891. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche erneut stark beschädigt, bis 1959 wieder hergerichtet und 1979/80 umfassend renoviert.

Kirche St. Peter Vilich

Die Grabeskirche der heiligen Adelheid von Vilich wurde nach ihrem Tod zur Wallfahrtskirche und beherbergt die goldene Reliquienbüste von 1650. Am 5. Februar ist der Festtag der im Jahr 1015 gestorbenen Adelheid von Vilich, die erst am 27. Januar 1966 durch Papst Paul VI. als Heilige bestätigt wurde. Nach Kriegszerstörungen im 16. und 17. Jahrhundert wurde das Langhaus der Kirche nur verkürzt wieder aufgebaut und der barocke Westturm voran gesetzt. Er entstand noch vor 1700 im Bereich des ehemaligen Mittelschiffs und ist bis heute das Wahrzeichen von Vilich.

Kreuzbergkirche mit Heiliger Stiege

  • Der Kreuzberg hat seinen Namen von einer Wallfahrtsstätte, an der Pilger schon im Mittelalter das heilige Kreuz verehrten. Kurfürst Clemens August ließ Mitte des 18. Jahrhunderts den Innenraum der Kreuzbergkirche neu ausstatten – mit Kanzel und Hochaltar sowie bunten Fresken. Er stiftete auch 1746 die Heilige Stiege, an deren Planung Balthasar Neumann mitgewirkt hat. Kleine Messingkreuze auf der zweiten, elften und letzten Stufe bezeichnen die Stellen, an denen kleine Stücke des Kreuzes Christi in die Treppe eingelassen sein sollen.
Barockes Torhaus in Heisterbach

Rhein-Sieg-Kreis

Kirche Sankt Evergislus Brenig
Sankt Jakobus Gielsdorf
Kirche Sankt Petrus und Paulus in Odendorf
Kirche St. Petrus in Lüftelberg
Siegburg - Anno-Schrein. - Foto: Hans-Dieter Weber.
Siegburg - Kirche Sankt Servatius am Markt. - Foto: Hans-Dieter Weber.
Ansicht Siegtaldom Dattenfeld
Wallfahrtskirche in Süchterscheid
Wallfahrtskirche Sankt Katharina in Buschhoven
Klosterkirche Seligenthal und Karmel Elia in Siegburg-Seligenthal
Wallfahrtskirche am Marienweg in Bödingen

Kloster Heisterbach

  • Als bedeutenstes Relikt der ehemaligen mittelalterlichen Klosteranlage, ursprünglich Kloster „Maria im Peterstal in Heisterbach“ genannt, ist die Chorruine der ehemaligen Klosterkirche erhalten geblieben, die zwischen Oberdollendorf und Heisterbacherrott liegt. Vor dem Eingang des Torhauses war das Barockkreuz aus dem Jahre 1644 der Beginn des Heisterbacher Bittweges hinauf zum Petersberg.

Kirche Sankt Evergislus Brenig (Dom des Vorgebirges)

  • Im 12. Jahrhundert wurde Brenig durch eine Heilig-Blut-Reliquie ein volkstümlicher Wallfahrtsort mit dem historischen Wallfahrtsweg, der von Alfter nach Brenig führte. Der Wallfahrtsweg der Pilger im Vorgebirge wurde daher auch als „Blutpfad“ bezeichnet. Am Kirchengelände der Kirche Sankt Matthäus in Alfter entlang führte einst der Pilgerpfad der Heilig-Blut-Wallfahrt, die schon im Spätmittelalter aus dem Bonner Raum über Alfter nach Brenig zog.

Kirche Sankt Jakobus Gielsdorf

  • An die Jakobuswallfahrt erinnert die kleine Jakobsfigur mit Pilgerhut über dem Eingang zur Kirche. Im Jahr 2002 kam auf dem Kirchplatz eine Stele des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) hinzu, die mit einem kurzer Text auch über den Jakobuspilgerweg von Bonn über Trier nach Santiago de Compostella informiert.

Kirche Sankt Petrus Lüftelberg

  • In der Kirche St. Petrus wird die heilige Lüfthildis verehrt. Im 17. Jahrhundert nahm die Verehrung der Heiligen so stark zu, dass Lüftelberg sogar zum Wallfahrtsort wurde. Der Todestag der Heiligen Lüfthildis wird alljährlich am 23. Januar mit dem Winter-Lüfthildisfest begangen. Außerdem finden heute die Lüfthildis-Mysterienspiele statt.

Kirche Sankt Petrus und Paulus Odendorf

  • Die Pfarrei St. Petrus und Paulus zu Odendorf ist eine der Kirchengemeinden der Erzdiözese Köln, in denen die Gottesmutter besonders verehrt wird. Am 13. Mai 1951 wurde eine Nachbildung der Madonnen-Statue von Fatima in feierlicher Prozession in die Pfarrkirche gebracht und auf den linken Seitenaltar erhoben.

Kirche Sankt Mariä Geburt Birk

  • Wallfahrten nach Birk zur Verehrung der schmerzhaften Muttergottes sind ab den 1490-er Jahren belegt. Nach einer Pfarrchronik des Pfarrers Dr. Aumüller, die dieser 1852 begonnen hat, ist auch das Bildnis der Schmerzhaften Mutter um das Jahr 1490 entstanden und zog besonders Wallfahrer aus dem alten Großkirchspiel Altenrath und den Kirchspielen Honrath, Wahlscheid und Overath an.

Kirche Sankt Judas Thaddäus Heisterbacherrott

  • Im Jahre 1892 wurde die heutige Wallfahrtskirche als Pfarrkirche von Heisterbacherrott in neugotischen Stil fertiggestellt. Im Jahr 1965 wurde die Judas-Thaddäus-Kapelle angebaut. Besonders das Gnadenbild mit einer Inschrift „Sankt Judas Thaddäus, großer Patron der sehr bedrängten und von der Welt verlassenen Menschen.“ ist das Ziel der Pilger, zudem ist eine Reliquie des Heiligen in einer Monstranz eingesetzt. Die Wallfahrtstradition hat sich seit 1921 entwickelt. Seit 1999 darf sich die Kirche offiziell Wallfahrtskirche nennen.

Kirche Sankt Servatius Siegburg

  • Bereits seit 1069 wurde am Fuße des Michaelsbergs in Siegburg Markt gehalten. Unweit erhebt sich am nahe gelegenen Kirchplatz die romanische Kirche St. Servatius, bekannt für ihren Kirchenschatz, dessen Grundstock Stadtgründer Anno durch die Schenkung bedeutender Reliquien legte. Nikolaus von Verdun fertigte den prächtigen mittelalterlichen Anno-Schrein, das bedeutendste Objekt des Siegburger Kirchenschatzes. Insgesamt gehören zur Schatzkammer fünf große Reliquiare in Schreinform, vier davon aus der Spätromanik.

Kirche Sankt Walburga Walberberg

  • Auf einem Hinweisschild an der heutigen Kirche findet sich die Information, dass sich nach der Übertragung der Reliquien der heiligen Walburga der Ortsname in Walberberg („mons sanctae walburgis“) änderte. Am Wallfahrtsort und zur Betreuung der Pilger entstand ein Klosterkonvent. Die Gründung des Zisterzienserinnen-Klosters 1197 führt zur Aufwertung und zum Ausbau der Kirche um 1220. Im Jahr 1447 übernahmen Zisterziensermönche die Einrichtung und ab 1591 der Jesuitenorden bis zur Auflösung des Klosters. Im Pfarrgarten sind Mauerreste des ehemaligen Klosters vorhanden.

Kirche Zur Schmerzhaften Mutter Ittenbach

  • Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich in Ittenbach die Wallfahrt zum Bild der „Mutter der Vermissten“, im Jahr 1946 von der Ursulinenschwester M. Coelestine, der Schwester des damaligen Pfarrers, geschaffen. Viele pilgerten zum Ittenbacher Soldatenfriedhof und zum Bild der schmerzhaften Mutter in der von Pfarrer Hambüchen erbauten Marienkapelle, der auch ein Buch zum Eintrag der Vermissten ausgelegt hatte.

Kapelle am Dachsberg

  • Die Marienkapelle am Dachsberg in Wülscheid entstand im Jahr 1955. Sie liegt an der Landstraße im Bereich zwischen Rottbitze und Stockhausen an der Abbiegung Förster-Wermers-Weg. Am ersten Sonntag im Mai ist die Kapelle Ziel von Prozessionen aus den Kirchengemeinden in Aegidienberg und Windhagen.

Kapelle Klausenhäuschen Witterschlick

  • Die Kapelle „Klausenhäuschen" am nördlichen Ortsrand von Alfter-Witterschlick wurde im Jahr 1673 zu Ehren der Gottesmutter Maria errichtet. Die Muttergottesstatue im Klausenhäuschen ist eine Nachbildung des Originals aus dem 18. Jahrhundert, das seit 1981 in der Pfarrkirche St. Lambertus Witterschlick steht.

Kapelle Sankt Servatius Himberg

  • Die St.-Servatius-Kapelle liegt in der Nähe an der zum Ort führenden Schmelztalstraße. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1582. Im Jahr 1751 war die Vorgänger-Kapelle zerfallen, so dass ein Neubau errichtet wurde, der 1755 als einschiffiger Bruchsteinbau fertiggestellt war (Jahreszahl über dem Fenster neben dem Haupteingang). Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde die Kapelle 1950 umfassend renoviert und 1951 erneut geweiht. Bis heute führen Prozessionen über den Servatiusweg zur Kapelle.

Rochuskapelle Seligenthal

  • Die barocke Wallfahrtskapelle Sankt Rochus, südwestlich vom Kloster Seligenthal gelegen, entstand im Jahr 1709 zu Ehren des heiligen Rochus von Montpellier (um 1295-1327), der als Nothelfer bei ansteckenden Krankheiten, insbesondere der Pest, verehrt wird. Eine Wallfahrt nach Seligenthal ist bereits für das Jahr 1627 urkundlich belegt, noch bevor die Kapelle errichtet wurde.

Siegtaldom

  • Bereits seit mehr als 350 Jahren wird die jährliche Wallfahrt von Windeck-Dattenfeld nach Marienthal begangen. In der Zeit vor 1800 fand die Prozession am Fest Johannes des Täufers (24. Juni) statt, später wurde sie auf den Pfingstmontag verlegt. Sie ist ein fester Termin im Jahresverlauf der Pfarrei St. Laurentius.

Waldkapelle Rheinbach

  • Nach der Überlieferung sahen Waldarbeiter im Jahr 1681 in der Maserung einer gefällten und frisch gespaltenen Buche das Christusmonogramm IHS. Am Standort des Baumes entstand daraufhin die Kapelle zur Erinnerung an den „Heiligsten Namen Jesu“, die von der Bevölkerung als Wallfahrtsziel angenommen wurde.

Wallfahrtskirche „Heilig Kreuz" Süchterscheid

  • Die Wallfahrt zu dem als wundertätig verehrten Kreuz in Süchterscheid ist bereits seit dem Jahr 1506 nachgewiesen. Schon bald wurde eine Kapelle errichtet. Wunder und Zeichen förderten den Ruf der Kapelle, die immer mehr Pilger anzog. Der alte Pilgerweg folgt heute den sieben Fußfällen bis zur heutigen Wallfahrtskirche, die zwischen 1957 und 1965 entstand und die romanische Chorruine einbezog.

Wallfahrtskirche Sankt Katharina Buschhoven

  • Während die Wallfahrt zur Rosa mystica seit dem Hochmittelalter im nahegelegenen Kloster Schillingscapellen stattfand, wird das Gnadenbild der „Rosenmadonna“ seit 1806 in Buschhoven verehrt, heute in der 1972 geweihten neuen Wallfahrtskirche.

Wallfahrtskirche „Zur schmerzhaften Mutter Gottes“ Bödingen

  • Das ehemalige Kloster „Zur Schmerzhaften Mutter“ ist eine alte Marienwallfahrtsstätte in Bödingen mit einer Marienstatue aus dem 14. Jahrhundert. Nach der Überlieferung wurde mit dem Bau der spätgotischen Pfeilerbasilika nach einer Marienerscheinung am Ort Ende des 14. Jahrhunderts begonnen. Zwischen 1396 und 1500 werden Kirche und Klosteranlage errichtet und von Augustiner-Chorherren betreut. Kirche und Kloster entstanden am Kreuzungspunkt der aus Lauthausen und Oberauel kommenden Wege und mit der Anbindung an einen alten Handelsweg, die Eisenstraße, wurde Bödingen erst recht zur vielbesuchten Pilgerstätte.

Wendelinuskapelle Sechtem

  • Gewidmet wurde die Kapelle aus dem späten 17. Jahrhundert dem heiligen Wendelin von Tholey, der als Schutzpatron der Hirten, Bauern und Landleute gilt. Die Kapelle ist das Wahrzeichen des Bornheimer Ortsteils Sechtem und ein Wallfahrtsort (der 20. Oktober ist das Fest des Heiligen Wendelinus).

Weblinks und Quellen