Kirche Sankt Laurentius Dattenfeld
Die katholische Kirche St. Laurentius in Windeck - Dattenfeld, oftmals auch „Siegtaldom“ genannt, entstand in 1879–1880 anstelle einer Vorgängerkirche als zweitürmiges Kirchenbauwerk im neoromanischen Baustil.
Dabei stammen die beiden unteren Geschosse des Nordturms mit der Taufkapelle und dem Taufstein aus dem 12. Jahrhundert von der alten Pfarrkirche aus dem 12/ 13. Jahrhundert, die ebenfalls dem heiligen Laurentius von Rom geweiht war.
- Adresse: Alte Schulstraße 3a, 51570 Windeck
- GPS: 50.8024217 | 7.5598591
Zur Kirchengemeinde gehören als weitere Kirchen bzw. Kapellen:
- Bruder Konrad - Kapelle (Steinbachstraße 18)
- Kapelle St. Adelgundis (Am Reutersbach 15)
- Kirche St. Elisabeth (Burg-Windeck-Straße 10) und
- Kapelle St. Michael (An der Kapelle 9).
Bauwerk und Geschichte
Der Ort Dattenfeld wird als „Dateleveld“ bereits am 16. Juni 895 in einer Schenkungsurkunde an das Cassius-Stift im heutigen Bonn genannt, ebenfalls eine Kirche St. Laurentius.
Die heutige Kirche in Dattenfeld wurde im späten 19. Jahrhundert nach den Plänen des Kölner Architekten August Carl Lange errichtet.
Sie entstand als dreischiffige und gewölbte Hallenbasilika mit großzügigem Chorbereich und repräsentativer Doppelturmanlage (56 m hoch). Am 29. April 1879 erfolgte die Grundsteinlegung, die Benediktion der Kirche am 10. August 1880.
Die Laurentius-Kirche ist eine dreischiffige Säulenbasilika mit Kreuzrippengewölbe und erhöht gelegenen Haupt- und Seitenchören. Über dem Hauptportal befindet sich eine achtteilige Rosette. An die wuchtige Haupt-Choranlage schließt sich die einstöckige Sakristei an. Tiefer als die übrige Kirche liegt die Taufkapelle im alten romanischen Nordturm.
Neben den Kirchenfenstern aus der Zeit um 1890 und um 1900 sind im Chor und im Querschiff ornamentale Kompositionen des Glasmalers Paul Weigmann aus den Jahren 1962 bis 1968 zu sehen.
Dattenfelder Madonna
In der Apsis des südlichen Querhauses befindet sich auf einem Steinsockel eine Rekonstruktion der Dattenfelder Madonna, deren Original aus dem ersten Viertel des 14. Jahrhunderts sich im Kölner Museum "Kolumba" befindet.
Wallfahrt
Bereits seit mehr als 350 Jahren wird die jährliche Wallfahrt von Windeck-Dattenfeld nach Marienthal begangen. In der Zeit vor 1800 fand die Prozession am Fest Johannes des Täufers (24. Juni) statt, später wurde sie auf den Pfingstmontag verlegt. Sie ist ein fester Termin im Jahresverlauf der Pfarrei St. Laurentius.
Die Anfänge Marienthals im Westerwald liegen in der Zeit des Spätmittelalters um 1423. Das heute verehrte Gnadenbild ist etwa 1460 entstanden und wurde zunächst in einer Kapelle untergebracht. Von 1494 bis 1503 wurde dann die erste Kirche gebaut. Fast 300 Jahre lang haben in der Folgezeit Franziskaner-Patres die Seelsorge im Kloster Marienthal wahrgenommen, heute Pfarrer des Erzbistums Köln.
siehe auch
