Heisterbacherrott

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Kirche Sankt Judas Thaddäus in Heisterbacherrott

Heisterbacherrott ist ein Ortsteil der Stadt Königswinter im Rhein-Sieg-Kreis mit rund 1.950 Einwohner/innen.

In der Nachkriegszeit wuchs Heisterbacherrott im Zuge eines umfangreichen Bevölkerungswachstums mit dem Ortsteil Thomasberg zunehmend zusammen.

Im Jahr 2023 feierte der Ort sein 850-jähriges Jubiläum.

Geschichte

Nikolauskapelle in Heisterbacherrott
Gasthaus Lichtenberg in Heisterbacherrott
An der Wallfahrtskirche in Heisterbacherrott

In einer Urkunde aus dem Jahr 1173 sprach Erzbischof Philipp von Köln dem Frauenkloster Schwarzrheindorf seinen Schutz einschließlich aller Güter aus. Dabei wird auch ein „Hof zu Roda“ mit allem Zubehör erwähnt.

850 Jahre war es in 2023 her, dass Heisterbacherrott erstmals urkundlich erwähnt wurde. Als „Rhoda“ tauchte der Ort 1173 in einem Schriftstück des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg zum ersten Mal namentlich auf. Allen Grund zu feiern also für den Heimatverein Heisterbacherrott, der sich den Erhalt und die Pflege der Kultur und der Geschichte des Ortes auf die Fahnen geschrieben hat. Als Geburtstagsgeschenk gab es im Jahr 2023 eine Gedenktafel, die direkt am Ortseingang an die erstmalige urkundliche Erwähnung erinnern soll. „Et Dörp von de Leddeköpp“ ist hier zu lesen, was an den ledernen Kopf- und Schulterschutz der Steinbrecher ab, die früher in den Steinbrüchen unter anderem am Weilberg schufteten.

Spätestens 1555 war „Heisterbacheroth“ eine sogenannte „Honschaft“, also eine „Verwaltungseinheit“ mit mehreren Hofstellen im bergischen Amt Löwenburg, später gehörte die Gemeinde zeitweilig zum Verwaltungsgebiet der Bürgermeisterei Oberkassel, ab 1927 „Amt Oberkassel“. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde der Ort zum 1. August 1969 mit anderen Gemeinden zur „Stadt Königswinter“ zusammengeschlossen.

Der Ort liegt am nördlichen Rand des Siebengebirges und ist ein Wallfahrtsort. Die katholische Kirche ist dem heiligen Judas Thaddäus geweiht. Sie wurde 1892 aus Bruchsteinen vom Stenzelberg errichtet. Im Jahr 1965 wurde die Judas-Thaddäus-Kapelle angebaut. Besonders das Gnadenbild mit einer Inschrift ist das Ziel der Pilger. Die Wallfahrtstradition hat sich seit 1921 entwickelt. Seit 1999 darf sich die Kirche offiziell Wallfahrtskirche nennen.

Weiterhin am Ort steht die Kapelle Sankt Nikolaus (unmittelbar westlich von Haus Schlesien an der Dollendorfer Staße gelegen). Sie wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts im romanischen Stil errichtet, damals noch als „Markuskapelle“ des damaligen klösterlichen Fronhofs am Ort.

Deutlich jüngeren Datums ist die evangelische Emmaus-Kirche (Dollendorfer Straße 399) mit dem charakteristischen Glockenturm. Das Gemeindezentrum mit dem Kirchraum im Mittelpunkt wurde am 18. Juni 1989 eingeweiht.

Informationen

Zahlreiche Informationen zu Königswinter und seinen Ortsteilen finden sich im Wiki-Artikel zur Stadt Königswinter.

Streiflichter und Einblicke

Ev. Emmaus-Kirche in Heisterbacherrott
Zum 850-jährigen Jubiläum - Heimatverein Heisterbacherrott

Wandern

Haus Schlesien in Heisterbacherrott

In Heisterbacherrott liegt am Gubener Weg der Start zu einem etwa einstündigen Spaziergang in das Lauterbachtal in Richtung Stieldorferhohn. Am Rothenberg vorbei geht es unterhalb des blauen Sees entlang und zurück zum Gubener Weg.

  • Quelle: General-Anzeiger, 499 Tipps für einen schönen Tag in Bonn & Umgebung, Königswinter 2015, S. 141

Die Kapellenwanderung Königswinter startet an der Nikolauskapelle in Heisterbacherrott. Von hier verläuft die erste Teilstrecke zur Kapelle Mariä Heimsuchung Vinxel (Veußeler Dom). Die letzte Teilstrecke der Kapellenwanderung führt von der Marienkapelle Thomasberg (Strücher Dom) zurück zur Nikolauskapelle Heisterbacherrott.

Weblinks und Quellen