Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum Bonn
Die Gedenkstätte und das NS-Dokumentationszentrum Bonn zeigen in einer Dauerausstellung die Ausgrenzung und Verfolgung von politischen Gegnern, der jüdischen Bevölkerung, von Sinti sowie anderer Menschen aus Bonn und der Region, die dem NS-Terror ausgesetzt waren. Nach 36 Jahren in freier Trägerschaft sind Gedenkstätte und Dokumentationszentrum seit dem 1. Januar 2021 eine Einrichtung der Bundesstadt Bonn.
Seit fast drei Jahrzehnten ist die NS-Gedenkstätte in Bonn im Verwaltungsgebäude des ehemaligen Viktoriabads (Franziskanerstraße 9) untergebracht. Seit 1986 werden hier Informationen zu Bonner Opfern des Nationalsozialismus dokumentiert.
Künftig sollen Räume des ehemaligen Klosters in Endenich genutzt werden. Hintergrund ist auch, dass auf dem Areal des Viktoriabads unter anderem das Forum des Wissens der Universität Bonn entstehen soll.
In Endenich besteht ein authentischer Ort, um die Erinnerung an die begangenen Verbrechen aufrecht zu erhalten.
Planungen für einen Umzug nach Endenich:
Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum sollen in die ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Klosters Endenich umziehen, die als Ort der Erinnerung auch eine historische Verbindung herstellen. Die insgesamt 479 im Kloster Endenich internierten Jüdinnen und Juden wurden über das Kölner Lager vom Bahnhof Deutz mit Deportationszügen nach Theresienstadt, Sobibor, Majdanek und Maly Trostinez verbracht. Nur 13 in Endenich internierte und aus Bonn deportierte Jüdinnen und Juden haben die Shoa überlebt.
Die Gedenkstätte gilt in Bonn als besonders wichtiger Ort der Erinnerungskultur und Demokratiebildung. Entsprechend wurden zur Realisierung der Planungen zum Umzug der Gedenkstätte nach Endenich Fördermittel aus dem Programm "Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus" beantragt.
Der Rat der Stadt Bonn hat in seiner Sitzung am 20. Juni 2024 den Umzug von Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum auf das Gelände des ehemaligen Klosters in Bonn-Endenich unter der Voraussetzung beschlossen, dass Fördermittel von Bund und Land bewilligt werden.
Ende Novemer 2024 wurde bekannt, dass seitens der Stadtverwaltung bislang keine Fördermittel beantragt werden konnten und sie sich ab 2025 erneut um Mittel bemühen wird. Die Verwaltung erarbeitet weiterhin Szenarien für ein Interimslösung füt die Gedenkstätte ab Januar 2026 (einschließlich Standortprüfungen und Ausstellungskonzepte).
Kontakt
- Franziskanerstraße 9, 53113 Bonn
- E-Mail gedenkstaette-bonn@netcologne.de
- Ansprechpartnerin: Dipl.-Geogr. Astrid Mehmel
Literatur
- Horst-Pierre Bothien, Das braune Bonn: Personen und Ereignisse (1925-1939), Bonn 2005
- Sandra Dentler, „Volksgemeinschaft“ in Bonn - Die Bonner Gesellschaft und die Judenverfolgung von 1933 bis 1942, Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2020 (edoc.ub.uni-muenchen.de)
- Website der Bonner Geschichtswerkstatt:
siehe auch
- Alte Synagoge Bonn
- Erinnerungsmal Bücherverbrennung
- Kloster Endenich
- Mahnmal für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus
- Stolpersteine
- Synagoge Bonn
Weblinks und Quellen
- gedenkstaette.bonn.de: Besucherinformationen Gedenkstätte Bonn
- bonnerleerstellen.net/kloster-endenich
- „Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343190 (Abgerufen: 11. September 2024)
- „Jüdische Kultur und Geschichte in Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-206900 (Abgerufen: 22. April 2023)
- Wikipedia-Eintrag zur Snagoge Bonn