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Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum Bonn

Aus Bonn.wiki
Gedenktafel am Kloster Endenich

Die Gedenkstätte und das NS-Dokumentationszentrum Bonn zeigen in einer Dauerausstellung die Ausgrenzung und Verfolgung von politischen Gegnern, der jüdischen Bevölkerung, von Sinti sowie anderer Menschen aus Bonn und der Region, die dem NS-Terror ausgesetzt waren.

Nach 36 Jahren in freier Trägerschaft sind Gedenkstätte und Dokumentationszentrum seit dem 1. Januar 2021 eine Einrichtung der Bundesstadt Bonn.

In den 1990er-Jahren wurde der Heilbädertrakt des Bonner Viktoriabads aufgegeben und die frei gewordenen Flächen wurden bis 2025 durch das Stadtmuseum Bonn und die Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus genutzt. Beide Einrichtungen waren dazu im früheren Heilbäder- und Verwaltungstrakt des Viktoriabads (in der Franziskanerstraße 9) untergebracht.

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW hat im März 2024 eine Teil-Fläche des Viktoriakarrees von 3.600 qm, ganz in der Nähe des Universität-Hauptgebäudes erworben, um dort das neue Forum des Wissens für die Universität Bonn zu errichten.

Stand Juni 2025 laufen die Vorbereitungen für den Auszug des Stadtmuseums und der Gedenkstätte aus den bisher genutzten Flächen an der Franziskanerstraße. Bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist, strebt die Verwaltung eine Interimslösung sowohl für das Bonner Stadtmuseum als auch für die Gedenkstätte und das NS-Dokumentationszentrum in der denkmalgeschützten Turnhalle der ehemaligen Pestalozzischule an.

Der Rat der Stadt Bonn hat in seiner Sitzung am 7. Juli 2025, den Plänen für den Interimsstandort zugestimmt, unter der Bedingung, dass mit dem Bau erst begonnen und städtische Mittel nur dann eingesetzt werden sollen, wenn die beantragten Fördermittel aus dem Programm „Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus“ bewilligt werden. Ansonsten braucht es eine neue Beschlussfassung. Die über das genannte Programm beantragte Förderung wurde nicht bewilligt.

Die Dauerausstellungen von Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum sowie dem Stadtmuseum Bonn öffneten am 31. August 2025 ein letztes Mal im Viktoriakarree in der Franziskanerstraße 9. Zum Jahresende verlassen die beiden Einrichtungen die Räumlichkeiten, ab September schließen sie für den anstehenden Umzug. Aus diesem Anlass luden Gedenkstätte und Stadtmuseum die Bürger/innen zur Finissage „Abschied und Neustart“ ein. Florian Pauls, Leiter des Stadtmuseums Bonn, sprach über die geplante Interimsausstellung des Stadtmuseums. Astrid Mehmel, Leiterin der Gedenkstätte und des NS-Dokumentationszentrums, beleuchtete die Rolle der Einrichtung in der Stadt und am historischen Ort.

Geschichte

Kloster in Endenich

Am 10. November 1996 wurde die Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht.

Über fast drei Jahrzehnte hinweg war die NS-Gedenkstätte im Verwaltungsgebäude des ehemaligen Viktoriabads (Franziskanerstraße 9) untergebracht.

Seit 1986 werden in Bonn Informationen zu Bonner Opfern des Nationalsozialismus dokumentiert.

Künftig sollen Räume des ehemaligen Klosters in Endenich genutzt werden. Hintergrund ist auch, dass auf dem Areal des Viktoriabads unter anderem das Forum des Wissens der Universität Bonn entstehen soll.

In Endenich besteht ein authentischer Ort, um die Erinnerung an die begangenen Verbrechen aufrecht zu erhalten.

Planungen für einen Umzug nach Endenich:

Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum sollen in die ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Klosters Endenich umziehen, die als Ort der Erinnerung auch eine historische Verbindung herstellen. Die insgesamt 479 im Kloster Endenich internierten Jüdinnen und Juden wurden über das Kölner Lager vom Bahnhof Deutz mit Deportationszügen nach Theresienstadt, Sobibor, Majdanek und Maly Trostinez verbracht. Nur 13 in Endenich internierte und aus Bonn deportierte Jüdinnen und Juden haben die Shoa überlebt.

Die Gedenkstätte gilt in Bonn als besonders wichtiger Ort der Erinnerungskultur und Demokratiebildung. Entsprechend wurden zur Realisierung der Planungen zum Umzug der Gedenkstätte nach Endenich Fördermittel aus dem Programm "Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus" beantragt.

Der Rat der Stadt Bonn hat in seiner Sitzung am 20. Juni 2024 den Umzug von Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum auf das Gelände des ehemaligen Klosters in Bonn-Endenich unter der Voraussetzung beschlossen, dass Fördermittel von Bund und Land bewilligt werden.

Ende November 2024 wurde bekannt, dass die seitens der Stadtverwaltung beantragten Fördermittel nicht bewilligt wurden.

Zunächst soll ein Interimsquartier in der ehemaligen Turnhalle der Pestalozzischule bezogen werden. Die Schule wird derzeit für die Unterbringung des Stadtarchivs um- und ausgebaut.

Da die bisher genutzten Räume Ende des Jahres 2025 verlassen werden müssen, zieht die Gedenkstätte gemeinsam mit dem Stadtmuseum um, wodurch irgendwann sicher wieder ein zentraler Ort für Erinnerung, Bildung und Austausch im Herzen Bonns entstehen wird. "Die Verwaltung erarbeitet - neben der Suche nach möglichen Förderungen - Szenarien für ein Interim der Gedenkstätte ab Januar 2026 (Standortprüfungen, Ausstellungskonzepte) (...). Die Umsetzung des Projektes erfolgt im Rahmen einer gesamtstädtischen Priorisierung aller Hochbauprojekte, die durch das SGB umgesetzt werden sollen." (SGB = Städtisches Gebäudemanagement)

Kontakt

Die Gedenkstätte am Moses-Hess-Ufer erinnert seit 1988 an die zerstörte Bonner Synagoge, aus deren Feldbacksteinen sie errichtet ist.
  • E-Mail: gedenkstaette@bonn.de
  • Ansprechpartnerin: Dipl.-Geogr. Astrid Mehmel

Literatur

siehe auch

Mahnmal am Moses-Hess-Ufer in Bonn