Alte Synagoge Bonn

Die 1878/79 nach den Plänen des Architekten Hermann Eduard Maertens erbaute alte Synagoge von Bonn lag am Rheinufer (heute Moses-Hess-Ufer) an der nördlichen Seite der damaligen Tempelstraße und an der Nordseite der Alten Rheinbrücke.
Sie wurde am 10. November 1938 von Nationalsozialisten gebrandschatzt und zerstört.
Die Brandruine wurde im Dezember 1938 gemeinsam mit den Relikten des jüdischen Gemeindehauses abgebrochen.
Geschichte
Von der feierlichen Einweihung der Synagoge am 1. Februar 1879 berichtete auch die damalige Bonner Zeitung und hob den Unterschied zwischen der „versteckt gelegenen“ Vorgänger-Synagoge und dem „neuen, stolz und frei gelegenen Tempel am Rhein“ hervor, der im Basilikenstil entstanden war.
In 1909/10 entstand weiterhin nach Entwürfen des Bonner Architekten und Regierungsbaumeisters Karl Thoma auf einem benachbarten Grundstück ein jüdisches Gemeindehaus. Und in 1928 wurde das Synagogengebäude unter Leitung des Kölner Architekten Robert Stern umgebaut und renoviert, bevor im Zuge der NS-Progrome 1938 dann am Mittag des 10. November sowohl die Bonner Synagoge als auch das benachbarte Gemeindehaus in Flammen standen, wobei die Gebäude im Verlaufe des Tages mehrfach angezündet wurden.

An die ehemalige Synagoge am Bonner Rheinufer in der Nähe der heutigen Kennedybrücke erinnert ein kleines Mahnmal aus Mauerresten mit einem ausgesparten Davidstern.
Die jüdische Gemeinde tauschte das ihr 1953 von der Stadt Bonn zurückerstattete Grundstück gegen eines in der Wörthstrasse, wo 1958 der Grundstein zu einer neuen Synagoge (heute Bonns einzige) gelegt wurde. 1978 wurde die Straße in Tempelstraße umbenannt.
Das düstere Kapitel der Bonner Geschichte wird auch in der Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus aufgearbeitet und die Ausgrenzung und Verfolgung von politischen Gegnern, der jüdischen Bevölkerung, von Sinti sowie anderer Menschen aus Bonn und der Region, die dem NS-Terror ausgesetzt waren, dargestellt.
Mediografie
- Marcel Dörsing, Kriegsende in Bonn – Die Angst bleibt, in: General-Anzeiger vom 6. Mai 2015
- Martin Wein: Bauakte für die Alte Synagoge: Verschwundene Bauakte zu Bonns jüdischer Geschichte aufgetaucht, general-anzeiger-bonn.de, 5. Dezember 2017
siehe auch
- Historische Bonner Altstadt
- Synagoge Bonn
- Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum Bonn
- Moses-Hess-Ufer
Weblinks und Quellen
- „Alte Synagoge Bonn mit jüdischem Gemeindehaus”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343578 (Abgerufen: 7. Juli 2025)
- wikiwand.com: Alte Synagoge (Bonn)