Zum Inhalt springen

Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum Bonn

Aus Bonn.wiki
Gedenktafel am Kloster Endenich

Die Gedenkstätte und das NS-Dokumentationszentrum Bonn zeigen in einer Dauerausstellung die Ausgrenzung und Verfolgung von politischen Gegnern, der jüdischen Bevölkerung, von Sinti sowie anderer Menschen aus Bonn und der Region, die dem NS-Terror ausgesetzt waren.

Die Gedenkstätte gilt in Bonn als besonders wichtiger Ort der Erinnerungskultur und Demokratiebildung. Seit 1986 werden in Bonn Informationen zu Bonner Opfern des Nationalsozialismus dokumentiert.

Nach 36 Jahren in freier Trägerschaft sind Gedenkstätte und Dokumentationszentrum seit dem 1. Januar 2021 eine Einrichtung der Bundesstadt Bonn.

In den 1990er-Jahren wurde der Heilbädertrakt des Bonner Viktoriabads aufgegeben und die frei gewordenen Flächen wurden bis 2025 durch das Stadtmuseum Bonn und die Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus genutzt.

Da der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW im März 2024 eine Teil-Fläche des Viktoriakarrees von 3.600 qm, ganz in der Nähe des Universität-Hauptgebäudes erworben hat, um dort das neue Forum des Wissens für die Universität Bonn zu errichten, wurde eine Interimslösung sowohl für das Bonner Stadtmuseum als auch für die Gedenkstätte und das NS-Dokumentationszentrum erforderlich. Für beide wurden Räumlichkeiten in der denkmalgeschützten Turnhalle der ehemaligen Pestalozzischule zur Verfügung gestellt.

Die Dauerausstellungen von Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum sowie Stadtmuseum Bonn öffneten am 31. August 2025 ein letztes Mal im Viktoriakarree an der Franziskanerstraße 9. Aus diesem Anlass luden Gedenkstätte und Stadtmuseum die Bürger/innen zur Finissage „Abschied und Neustart“ ein. Florian Pauls, Leiter des Stadtmuseums Bonn, sprach über die geplante Interimsausstellung des Stadtmuseums. Astrid Mehmel, Leiterin der Gedenkstätte und des NS-Dokumentationszentrums, beleuchtete die Rolle der Einrichtung in der Stadt und am historischen Ort.

Der Rat der Stadt Bonn hat auf seiner Sitzung am 11. Dezember 2025 beschlossen, die Finanzierung für den Bau und den Umzug der Gedenkstätte und des NS-Dokumentationszentrums in das ehemalige Kloster Mariahilf in Endenich aus Eigenmitteln sicherzustellen. Die Gesamtkosten werden derzeit auf rund 14 Millionen Euro geschätzt. Die Stadt plant die erforderlichen Mittel im Wirtschaftsplan 2027 des Städtischen Gebäudemanagements ein und wird sich unabhängig davon weiterhin um Fördergelder von Bund und Land bemühen. Parallel dazu soll der Erbbaurechtsvertrag mit dem Erzbistum Köln geschlossen werden. Am historischen Standort soll die Gedenkstätte auch räumlich und konzeptionell erweitert werden.

Geschichte

Kloster in Endenich

Am 10. November 1996 wurde die Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht.

Über fast drei Jahrzehnte hinweg war die NS-Gedenkstätte im Verwaltungsgebäude des ehemaligen Viktoriabads (Franziskanerstraße 9) untergebracht.

Künftig sollen Räume des ehemaligen Klosters in Endenich genutzt werden. In Endenich besteht ein authentischer Ort, um die Erinnerung an die begangenen Verbrechen aufrecht zu erhalten.

Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum sollen in die ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Klosters Endenich umziehen, die als Ort der Erinnerung auch eine historische Verbindung herstellen. Die insgesamt 479 im Kloster Endenich internierten Jüdinnen und Juden wurden über das Kölner Lager vom Bahnhof Deutz mit Deportationszügen nach Theresienstadt, Sobibor, Majdanek und Maly Trostinez verbracht. Nur 13 in Endenich internierte und aus Bonn deportierte Jüdinnen und Juden haben die Shoa überlebt.

Kontakt

Die Gedenkstätte am Moses-Hess-Ufer erinnert seit 1988 an die zerstörte Bonner Synagoge, aus deren Feldbacksteinen sie errichtet ist.
  • E-Mail: gedenkstaette@bonn.de
  • Ansprechpartnerin: Dipl.-Geogr. Astrid Mehmel

Literatur

siehe auch

Mahnmal am Moses-Hess-Ufer in Bonn