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Erinnerungsmal Bücherverbrennung

Aus Bonn.wiki
Beispiel aus dem Bücher-Mahnmal am Markt

Insgesamt 60 Bronzebücher wurden nach der Idee des Künstlerduos Andreas Knitz aus Ravensburg und Horst Hoheisel aus Kassel im Pflaster des Bonner Marktplatzes eingelassen und fungieren als „Lese-Zeichen“.

Sie sind Teile des „Erinnerungsmals Bücherverbrennung“ und verdichten sich im Bereich der Rathaustreppe, wo am 10. Mai 1933 die Bücherverbrennung in Bonn stattfand.

Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung am 10. Mai 2013 wurde das Erinnerungsmal auf dem Bonner Marktplatz übergeben, ermöglicht durch die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen und durch bürgerschaftliches Engagement von Kirchen, Vereinigungen sowie durch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Bonn und der Region.

Am jeweiligen Jahrestag wird ein weiterhin in den Boden eingelassener Archiv-Behälter (in Form einer Büchertruhe) gehoben und aus den darin befindlichen Werken zitiert. Sie werden anschließend verschenkt und durch Bücher anderer Autoren ersetzt, womit das Denkmal in die ganze Stadt hinein wirkt.

An öffentliche Leihbüchereien, die eilfertig Kisten mit bereits ausgemerzten Bücher-Titeln zur Abholung bereitstellten, erinnerte der Journalist Wolfgang Kaes bei der Gedenkveranstaltung in 2025 und an die privaten Buchhandlungen, die Anfang Mai 1933 von studentische Stoßtrupps geradezu gestürmt wurden. Erneut hatten in Bonn die Gedenkstätte und das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Bonn sowie das Literaturhaus Bonn gemeinsam mit dem Studierendenparlament und dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität Bonn zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen.

Zehntausende Bücher von jüdischen, sozialdemokratischen, kommunistischen und pazifistischen Schriftstellern wurden im Jahr 1933 verbrannt. Die Namensliste der verfolgten Autoren reicht von Heine über Feuchtwanger, Kafka, Zweig bis hin zu Mann und Kästner.