Das Viktoriakarree ist ein ca. 1,5 Hektar großes Areal im Bonner Zentrum zwischen den Straßen Belderberg, Franziskanerstraße, Stockenstraße und Rathausgasse. In seiner Sitzung am 4. September 2025 hat der Rat der Stadt Bonn den Bebauungsplan für diesen Bereich beschlossen.

Stadtmuseum in Bonn

Das Quartier soll laut Planung zukünftig durch eine Gasse geteilt werden. Östlich ist auf den Flächen des ehemaligen Viktoriabads das „Forum des Wissens“ der Bonner Universität (mit Bibliothek, Café und Kulturforum) vorgesehen. Westlich, zur Stockenstraße hin, ist in den Erdgeschossen der Gebäude gewerbliche, gastronomische oder Einzelhandelsnutzung, in den Obergeschossen Wohnungen vorgesehen sowie im Innenhof eine „Grüne Mitte“ als Ausstellungs- und Skulpturengarten. Notwendige Kfz-Stellplätze sollen auch wegen der zentralen Lage des Viktoriakarrees ausschließlich in bestehenden Tiefgaragen nachgewiesen werden. 

Geschichte und Entwicklungen

Die Schließung des ehemaligen Viktoriabads in Bonn steht im Kontext mit dem städtebaulichen Vorhaben, das zentral gelegene Viktoriaviertel durch eine veränderte Nutzung aufzuwerten.

Ehemalige Pläne der Signa-Holding, im Viktoriakarree ein Einkaufszentrum zu errichten, scheiterten bereits in 2015 an einem Bürgerbegehren der Initiative Viva Viktoria. Aus Sicht einer Bürgerwerkstatt, die nach dem erfolgreichen Bürgerbegehren für den städtischen Teil des Areals ins Leben gerufen worden war, sollte es zukünftig eine Nutzungsmischung aus Dienstleistungen und Einzelhandel in den unteren Geschossen und Wohnen in den Obergeschossen geben. Das ehemalige Viktoriabad sollte umgenutzt werden, wobei die denkmalgeschützte Fensterfront erhalten bleiben soll.

Im Dezember 2023 hatte der Bonner Stadtrat den Beschluss zum Verkauf städtischer Flächen im Viktoriakarree an das Land NRW gefasst, wenn auch unter Bedingungen. [1]

Zu den Planungen für das städtische Areal gehört, dass unter anderem im Bereich des ehemaligen Viktoriabads und des Foyers durch das Land NRW für die Universität Bonn das „Forum des Wissens“ errichtet wird, mit einer Bibliothek sowie Flächen für Lehre, Büros und Treffpunkte. Für das Forum des Wissens will das Land NRW einen Wettbewerb ausloben.

Parallel dazu plant die Stadt auf den restlichen Flächen Wohnbebauung, Gewerbe und Gastronomie, wobei der neue Bebauungsplan am 4. September 2025 noch vor der Kommunalwahl 2025 beschlossen wurde. [2]

Die nicht-städtischen Immobilien hatte bereits in 2020 die Investorin Annette Leidenfrost von der Signa-Holding erworben und anschließend sanieren lassen. Ein Großteil der Gebäude wurde inzwischen vermietet oder verkauft.

Ende August 2025 öffneten sich die Türen des Stadtmuseums und der Gedenkstätte mit dem NS-Dokumentationszentrum in der Franziskanerstraße zum letzte Mal. Anfang 2026 steht sowohl der Umzug des Museums als auch der Gedenkstätte an – zunächst in die Turnhalle der früheren Pestalozzischule an der Budapester Straße an, als Interimslösung. Während das Stadtmuseum 1998 im ehemaligen Viktoriabad seine erste Dauerausstellung eröffnet hatte, befand sich die Gedenkstätte seit 1996 in den Räumen.

siehe auch

Einzelnachweise: