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Der '''Kottenforst''' ist ein ausgedehntes Waldgebiet rings um den Bonner Ortsteil [[Röttgen]], das sich auch noch in die Nachbargemeinden hinein erstreckt. Heute ist er besonders ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger, Wanderer oder Radfahrer, die in absoluter Stadtnähe Natur pur genießen wollen.
 
Auf mehr als 40 km² erstreckt sich der Kottenforst und bietet einzigartige Lebensräume für Flora und Fauna. Er ist Teil des [[Naturpark Rheinland|Natrparks Rheinland]] - bis 2005 ''Naturpark Kottenforst-Ville''.  
 
Der Kottenforst war einst bevorzugter Jagdbezirk der Kölner Kurfürsten. Clemens August ließ sogar ein eigenes Jagdschloss, „[[Herzogsfreude]]“ genannt, errichten. Es stand mitten im Zentrum des heutigen Stadtteils Röttgen, wurde aber schon zu Napoleons Zeiten (etwa 1810) zerstört.  
 
Vom Schloss aus führten sternförmig geometrisch gerade angelegte Wege in fast alle Himmelsrichtungen – sie sind bis heute erhalten geblieben. Ebenso wie das noch kurfürstliche [[Jägerhäuschen]] mitten im Wald. Hintergrund ist, dass unter Kurfürst Clemens August ein Parforcejagdgebiet mit dem Jagdschloss Herzogsfreude als Zentrum angelegt werden sollte. Aus dieser Zeit erhalten geblieben ist das sternförmige System aus Jagdschneisen, den sogenannten „Bahnen“ oder Alleen.
 
[[Datei:Dammwild im Kottenforst. Foto- Hans-Dieter Weber..jpg|thumb|right|250px|Wildgehege im Kottenforst. Foto: Hans-Dieter Weber.]]
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Ausgedehntes Waldgebiet rings um den Bonner Ortsteil [[Röttgen]], das sich auch noch in Nachbargemeinden hinein erstreckt. Heute ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger, Wanderer oder Radfahrer, die in absoluter Stadtnähe Natur pur genießen wollen. Der Kottenforst war einst bevorzugter Jagdbezirk der Kölner Kurfürsten, Clemens August ließ sogar ein eigenes Jagdschloss, „[[Herzogsfreude]]“ genannt, errichten. Es stand mitten im Zentrum des heutigen Röttgen, wurde aber schon zu Napoleons Zeiten (etwa 1810) zerstört. Vom Schloss aus führten sternförmig geometrisch gerade angelegte Wege in fast alle Himmelsrichtungen – sie sind bis heute erhalten geblieben. Ebenso wie das noch kurfürstliche [[Jägerhäuschen]] mitten im Wald. Am Rande des Waldes zwischen den Ortsteilen [[Venusberg]] und [[Ippendorf]] liegt die Waldau mit einem beliebten gleichnamigen Ausflugslokal, einem großzügigen Spielplatz, einem Waldlehrpfad sowie einem Wildgehege mit Damwild, Rotwild und Wildschweinen, das die Besucher scharenweise anlockt, vor allem, wenn sich im Frühjahr vierbeiniger Nachwuchs eingestellt hat. Der Kottenforst kann mit altem Baumbestand (zum Teil mehr als 200 Jahre alte Eichen) aufwarten; auch Wild gibt es noch zahlreich. Für Waldbesucher gelten jedoch strenge Regeln. Hunde müssen an der Leine geführt, Waldwege dürfen nicht verlassen werden. In der [[Waldau]] liegt auch das „[[Haus der Natur]]“, ein Waldinformationszentrum. Es ist im Obergeschoss eines wiedererrichteten Bauerngehöftes aus dem Hunsrück untergebracht. Der Wintersturm „Kyrill“ (Januar 2007) hat auch im Kottenforst erhebliche Schäden verursacht: etwa 30 000 Bäume, meist Fichten, sind umgestürzt oder abgeknickt. Der Kottenforst ist ein bedeutender Bestandteil des Naturparks Rheinland.  
Am Rande des Waldes zwischen den Ortsteilen [[Venusberg]] und [[Ippendorf]] liegt die [[Waldau]] mit einem beliebten gleichnamigen Ausflugslokal, einem großzügigen Spielplatz, einem Waldlehrpfad sowie einem Wildgehege mit Damwild, Rotwild und Wildschweinen, das die Besucher scharenweise anlockt, vor allem, wenn sich im Frühjahr vierbeiniger Nachwuchs eingestellt hat.  
 
Der Kottenforst kann mit altem Baumbestand (zum Teil mehr als 200 Jahre alte Eichen) aufwarten; auch Wild gibt es noch zahlreich. Für Waldbesucher gelten jedoch strenge Regeln. Hunde müssen an der Leine geführt, Waldwege dürfen nicht verlassen werden.  
 
[[Datei:Haus der Natur IMG 1170.jpg|thumb|250px|Am Haus der Natur der Stadt Bonn]]
In der [[Waldau]] liegt auch das „[[Haus der Natur]]“, ein Waldinformationszentrum. Es ist im Obergeschoss eines wiedererrichteten Bauerngehöftes aus dem Hunsrück untergebracht. Der Wintersturm „Kyrill“ (Januar 2007) hat auch im Kottenforst erhebliche Schäden verursacht: etwa 30 000 Bäume, meist Fichten, sind umgestürzt oder abgeknickt. Der Kottenforst ist ein bedeutender Bestandteil des Naturparks Rheinland.  


* Forstamt Bonn, Flerzheimer Allee 15, 53125 Bonn, Telefon: 0228 / 9192 1- 0, Fax: 0228 / 9192 1-85, Email: fa-bonn@wald-und-holz.nrw.de, Internet: www.forst.nrw.de
* Forstamt Bonn, Flerzheimer Allee 15, 53125 Bonn, Telefon: 0228 / 9192 1- 0, Fax: 0228 / 9192 1-85, Email: fa-bonn@wald-und-holz.nrw.de, Internet: www.forst.nrw.de
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== siehe auch ==
== siehe auch ==
[[Datei:Jägerhäuschen. Foto- Hans-Dieter Weber..jpg|thumb|right|250px|Jägerhäuschen im Kottenforst. Foto: Hans-Dieter Weber.]]
* [[Bahnhof Kottenforst]]
* [[Breite Allee und Jagdstern im Kottenforst]]
* [[Eiserner Mann im Kottenforst]]
* [[Geologischer Lehr- und Wanderpfad]]
* [[Geologischer Lehr- und Wanderpfad]]
* [[Jägerhäuschen]]
* [[Jägerhäuschen]]
* [[„Kamelleboom“ im Villewald bei Swisttal]]
* [[Röttgen]]
* [[Röttgen]]
* [[Siebenschuss-Denkmal im Kottenforst]]
* [[Ückesdorf]]
* [[Venusberg]]
* [[Waldau]]
* [[Waldau]]


== Stadtwald Bonn ==
=== Bonner Stadtwald ===
[[Datei:Kottenforst69.JPG|thumb|250px|… im Kottenforst]]
Der Bonner Stadtwald, Teil des ausgedehnten Kottenforsts, ist über das gesamte linksrheinische Stadtgebiet verteilt. Erholungsschwerpunkte für die Bonner sind der Godesberger Stadtwald und der [[Venusberg]] mit dem Erholungszentrum [[Waldau]], Waldrestaurant, Waldspielplatz und Wildgehege. Der Stadtwald wird naturnah bewirtschaftet, d.h. es gibt keine Kahlschläge, totes Holz bleibt größtenteils liegen, heimische Baum- und Straucharten werden gefördert und chemische Mittel nicht eingesetzt. Mit der Zeit soll wieder ein ökologisch wertvoller, artenreicher Mischwald entstehen. Die Wälder im rechtsrheinischen Ennert gehören dagegen dem Land Nordrhein-Westfalen und unterstehen einem staatlichen Forstamt.
=== Zustandsbericht ===
* [https://ga.de/bonn/hardtberg/bonn-foerster-sorgen-sich-um-den-kottenforst_aid-108157235# General-Anzeiger vom 21. März 2024: Darum sorgen sich die Förster um den Kottenforst]
== Weblinks und Quellen ==
[[Datei:EisernerMann.jpg|thumb|250px|Foto des [[Eiserner Mann im Kottenforst|„Eisernen Mannes im Kottenforst“]]]]
* [https://www.naturparkdigital.de/ naturparkdigital.de]
'''General-Anzeiger''':
* Artikel im Bonner [[General-Anzeiger]] vom 29. August 2023: [https://ga.de/bonn/stadt-bonn/kottenforst-stefan-decker-und-heinrich-puetzlein-drehen-naturfilm_aid-96551961 Neuer Film zeigt die Natur im Kottenforst]
* Artikel im Bonner [[General-Anzeiger]] vom 21. März 2024: [https://ga.de/bonn/hardtberg/bonn-foerster-sorgen-sich-um-den-kottenforst_aid-108157235# Darum sorgen sich die Förster um den Kottenforst]


'''Kultur.Landschaft.Digital.''':
* Nicole Schmitz (2018): „Breite Allee und Jagdstern im Kottenforst”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-273428 (Abgerufen: 23. Mai 2023)
* Jan Peter Schnadt: „Kottenforst”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-72081-20130819-2 (Abgerufen: 23. Mai 2023)
* "Kamelleboom in der Ville bei Bornheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-313791 (Abgerufen: 12. Oktober 2023)
* „Kulturlandschaft Ville”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-EK-20080619-0026 (Abgerufen: 23. Mai 2023)




[[Kategorie: Bonn]]
[[Kategorie: Bonn]]
[[Kategorie: Röttgen]]
[[Kategorie: Röttgen]]
[[kategorie: Wandern]]
[[Kategorie: Geschichte]]
[[Kategorie: Heiderhof]]
[[Kategorie: Meckenheim]]
[[Kategorie: Swisttal]]
[[Kategorie: Sehenswürdigkeiten]]

Aktuelle Version vom 21. März 2024, 16:36 Uhr

Der Kottenforst. Foto: Hans-Dieter Weber.

Der Kottenforst ist ein ausgedehntes Waldgebiet rings um den Bonner Ortsteil Röttgen, das sich auch noch in die Nachbargemeinden hinein erstreckt. Heute ist er besonders ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger, Wanderer oder Radfahrer, die in absoluter Stadtnähe Natur pur genießen wollen.

Auf mehr als 40 km² erstreckt sich der Kottenforst und bietet einzigartige Lebensräume für Flora und Fauna. Er ist Teil des Natrparks Rheinland - bis 2005 Naturpark Kottenforst-Ville.

Der Kottenforst war einst bevorzugter Jagdbezirk der Kölner Kurfürsten. Clemens August ließ sogar ein eigenes Jagdschloss, „Herzogsfreude“ genannt, errichten. Es stand mitten im Zentrum des heutigen Stadtteils Röttgen, wurde aber schon zu Napoleons Zeiten (etwa 1810) zerstört.

Vom Schloss aus führten sternförmig geometrisch gerade angelegte Wege in fast alle Himmelsrichtungen – sie sind bis heute erhalten geblieben. Ebenso wie das noch kurfürstliche Jägerhäuschen mitten im Wald. Hintergrund ist, dass unter Kurfürst Clemens August ein Parforcejagdgebiet mit dem Jagdschloss Herzogsfreude als Zentrum angelegt werden sollte. Aus dieser Zeit erhalten geblieben ist das sternförmige System aus Jagdschneisen, den sogenannten „Bahnen“ oder Alleen.

Wildgehege im Kottenforst. Foto: Hans-Dieter Weber.

Am Rande des Waldes zwischen den Ortsteilen Venusberg und Ippendorf liegt die Waldau mit einem beliebten gleichnamigen Ausflugslokal, einem großzügigen Spielplatz, einem Waldlehrpfad sowie einem Wildgehege mit Damwild, Rotwild und Wildschweinen, das die Besucher scharenweise anlockt, vor allem, wenn sich im Frühjahr vierbeiniger Nachwuchs eingestellt hat.

Der Kottenforst kann mit altem Baumbestand (zum Teil mehr als 200 Jahre alte Eichen) aufwarten; auch Wild gibt es noch zahlreich. Für Waldbesucher gelten jedoch strenge Regeln. Hunde müssen an der Leine geführt, Waldwege dürfen nicht verlassen werden.

Am Haus der Natur der Stadt Bonn

In der Waldau liegt auch das „Haus der Natur“, ein Waldinformationszentrum. Es ist im Obergeschoss eines wiedererrichteten Bauerngehöftes aus dem Hunsrück untergebracht. Der Wintersturm „Kyrill“ (Januar 2007) hat auch im Kottenforst erhebliche Schäden verursacht: etwa 30 000 Bäume, meist Fichten, sind umgestürzt oder abgeknickt. Der Kottenforst ist ein bedeutender Bestandteil des Naturparks Rheinland.

  • Forstamt Bonn, Flerzheimer Allee 15, 53125 Bonn, Telefon: 0228 / 9192 1- 0, Fax: 0228 / 9192 1-85, Email: fa-bonn@wald-und-holz.nrw.de, Internet: www.forst.nrw.de
  • „Haus der Natur“: An der Waldau 50, 53127 Bonn, Telefon: 0228 / 285107, Internet: www.bonn.de

siehe auch

Jägerhäuschen im Kottenforst. Foto: Hans-Dieter Weber.

Stadtwald Bonn

Bonner Stadtwald

… im Kottenforst

Der Bonner Stadtwald, Teil des ausgedehnten Kottenforsts, ist über das gesamte linksrheinische Stadtgebiet verteilt. Erholungsschwerpunkte für die Bonner sind der Godesberger Stadtwald und der Venusberg mit dem Erholungszentrum Waldau, Waldrestaurant, Waldspielplatz und Wildgehege. Der Stadtwald wird naturnah bewirtschaftet, d.h. es gibt keine Kahlschläge, totes Holz bleibt größtenteils liegen, heimische Baum- und Straucharten werden gefördert und chemische Mittel nicht eingesetzt. Mit der Zeit soll wieder ein ökologisch wertvoller, artenreicher Mischwald entstehen. Die Wälder im rechtsrheinischen Ennert gehören dagegen dem Land Nordrhein-Westfalen und unterstehen einem staatlichen Forstamt.

Zustandsbericht

Weblinks und Quellen

Foto des „Eisernen Mannes im Kottenforst“

General-Anzeiger:

Kultur.Landschaft.Digital.: