Der Stadtbezirk Beuel mit rund 70.000 Einwohnern umfasst alle Bonner Stadtteile rechts des Rheins. Beuel ist bunt und wächst. Um mehr als 40 Prozent ist die Bevölkerungszahl seit 1972 gestiegen. Wohnen auf der "Schääl Sick", der rechten Rheinseite, wird zunehmend beliebter. Viele Beueler/ innen sind sicher, dass sie auf der "Sonnenseite" des Rheins leben. Hinzu kommen die kurzen Wege in die Natur an Rhein, Sieg und Ennert und die vielfältigen kulturellen Angebote, die der Stadtbezirk zu bieten hat (siehe dazu: Kulturstandort Beuel).

Blick zur Kirche Sankt Josef in Beuel

Nicht zuletzt gibt es gute Anbindungen. Zu nennen sind die nahe gelegenen Verkehrs-Anbindungen zu den Autobahnen A 3, A 59 und A 565. Der Beueler Bahnhof gibt Anschluss an die rechtsrheinische Bahnverbindung und der Bonner Hauptbahnhof ist ebenso wie der ICE-Bahnhof Siegburg/ Bonn schnell zu erreichen. Die S-Bahn-Linie 66 führt vom Beueler Zentrum in Richtung Siegburg. Zudem pendeln die Straßenbahnlinie 62 und zahlreiche Buslinien zwischen dem linken und rechten Rheinufer.

Der Beueler Wohnungsmarkt ist bunt und vielfältig. Er bietet nach den Kriterien des Bonner Mietspiegels mittlere, gute und sehr gute Wohnlagen. Die teuersten Wohnviertel liegen in direkten Rheinlagen, in Schwarzrheindorf und im Beueler Süden im Bereich zwischen Rudolf-Hahn-Straße/ Landgrabenweg und Rhein. Im Vergleich günstiger sind Immobilien in Beuel-Ost und Teilen von Pützchen/ Bechlinghoven.

Das wohl größte Bauprojekt in Beuel, das sogenannte „Stadttor Bonn-Beuel“, entstand bis zum Jahr 2019 auf der nordwestlichen Seite des Bereichs an der Ecke Sankt Augustiner Straße (B 56)/ Niederkasseler Straße (L 16) mit rund 330 Wohneinheiten, verteilt auf drei Wohnblöcke. Dann blockierte der Fund eines fränkischen Gräberfelds aus der Zeit von 500 nach Christus bis ins 8. Jahrhundert den Plan des Investors, auch das angrenzende Gebiet in Richtung Schwarzrheindorf zu entwickeln.

Häuser im Combahnviertel in Beuel

Deutlich früher ist eine beliebte Beueler Wohngegend nahe der Kennedybrücke entstanden. Rund 40 Prozent der heutigen Häuser im Combahnviertel wurden vor 1918 gebaut, bis 1938 folgte der Ausbau des Rechtecks Von-Sandt-Straße, Combahnstraße und Rheindorfer Straße besonders für das gehobene Bürgertum. Bis heute sind Straßenblocks mit überwiegend einheitlichen Fassadentypen und rückseitigen Gärten charakteristisch für das Viertel. Hier finden sich noch viele Gründerzeit-Villen mit schmucken Erkern und Grünanlagen aber auch Neubauten. Zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten gibt es im nahen Beueler Zentrum zur Genüge. Rund um den Konrad-Adenauer-Platz gibt es ein eigenes Zentrum mit Geschäften, Kinos, Cafés und weiteren Gastronomiebetrieben. Über die Kennedy-Brücke ist man auch schnell im Bonner Zentrum, das direkt auf der anderen Rheinseite liegt.

Derr-Projekt in Beuel-Süd

Andere Siedlungsbereiche sind im Laufe der letzten Jahrzehnte rund um ehemals kleine Orte entstanden. Ein Beispiel ist der Beueler Süden mit den Orten Limperich, Küdinghoven und Ramersdorf, wo bis in die 1970er-Jahre hinein weite Flächen noch aus Ackerland und Wiesenflächen bestanden. Seither ist im Beueler Süden durch rege Wohnbautätigkeit regelrecht ein attraktiver neuer Ortsteil entstanden, der bis zum Rhein und bis zum Telekom-Campus reicht. Auch größere Bauvorhaben wurden hier errichtet, die auf dem angespannten Bonner Wohnungsmarkt dringend gebraucht werden. Zu nennen sind das in den 1970-er Jahren entstandene und großzügig gestaltete Derr-Projekt im Bereich Rudolf-Hahn-, Limpericher- und Küdinghovener-Straße (mit 400 Wohnungen und Lebensmittel-Markt) oder die Vebowag-Siedlung im Bereich Drachenfelsweg/ Landgrabenweg/ Rhenusallee, die 1973 mit 164 Wohnungen erstellt wurde. Neueren Datums sind die Rhein-Haus-Wohnsiedlung am Landgrabenweg und die dahinter gelegenen Miet- und Eigentumswohnungen bis zur Elsa-Brändström-Straße hin.

Brunnen am Antoniusplatz in Niederholtorf

Der Beueler Wohnungsmarkt umfasst auch die Höhenlagen an den Ausläufern des Ennerts. Dazu gehört etwa der Bereich „Om Berg“, die Bezeichnung für die zu Holzlar zählenden Ortsteile wie Gielgen, Roleber oder Hoholz, die eben alle „auf dem Berg“ liegen. Die Orte sind mittlerweile so zusammengewachsen, dass jegliche Grenzen längst verwischt sind. In den „Höhenorten“ im Stadtbezirk Beuel, zu denen auch Ober- und Niederholtorf gehören, sind Straßenzüge mit denkmalgeschützten Fachwerkhäusern ebenso zu finden wie Neubaugebiete. Markantes Gebäude in Roleber ist die ehemalige Landwirtschaftskammer Rheinland. Auf der dazu gehörenden weitläufigen Fläche sehen die neu formulierten städtebaulichen Rahmenbedingungen einen 80-prozentigen Anteil an Geschosswohnungsbau vor, mit dem Ziel sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Wohnraum zu entwickeln.

Zahlreiche weitere Bauprojekte sind auch in anderen Bereichen von Beuel hinzu gekommen, etwa in Geislar. In der stetig wachsenden Bundesstadt Bonn ist Geislar als Wohnstandort auch wegen der guten Anbindung an die Autobahn immer begehrter geworden. Im Laufe der Jahre wurden zwei Neubaugebiete erschlossen , wo Einfamilienhäuser und kleine Mehrfamilienhäuser entstanden sind.

Wohnanlage in Neu-Vilich

Und alleine in den drei Jahren von 2003 bis 2006 haben sich rund 2.000 Menschen in Neu-Vilich niedergelassen, das mit mittlerweile 5.000 Einwohnern ebenfalls ein großer Ortsteil im heutigen Stadtbezirk Beuel geworden ist. Das Wohngebiet liegt im Nordosten des Stadtbezirks nahe der Autobahn A 59. Etwa 600.000 Kubikmeter Material auf einer Grundfläche von rund 12 Hektar wurden hier aufgeschüttet und der mächtige Lärmschutzhügel zur Autobahn hin parkähnlich gestaltet. Jedes Jahr findet hier das Green Juice Festival statt. Im Wohnpark ist vorwiegend Einfamilienhaus-Bebauung entstanden und die LEG Wohnen GmbH hat an der Maria-Montessori-Allee insgesamt 105 altengerechte, öffentlich geförderte Wohnungen gebaut, die von der AWO Pflege+Service gGmbH betreut werden.

Nicht weit entfernt liegt der im Beueler Ortsteil Vilich-Müldorf entwickelte “Wohn- und Wissenschaftspark (WTP)“ mit dem bereits vollzogenen Wohnpark I, während der Wohnpark II seit Jahren in Planung ist.

Unlängst hat der Rat der Stadt Bonn die Weichen für die Umsetzung eines neuen Quartiers in Limperich gestellt und den Bebauungsplan für das Projekt „R(h)einwohnen“ am Landgrabenweg beschlossen. Auf Teilflächen eines bestehenden Gartenmarkts wird eine Mischung aus geförderten und frei finanzierten Wohnungen entstehen. Dazu sind Seniorenwohnungen, eine Kita und ein Quartierscafé, Büros und ein Boardinghaus plant, insgesamt rund 200 Wohneinheiten und 100 Boardingzimmer.

Am Bonner Bogen

 
Rohmühle am Bonner Bogen
Foto: Hans-Dieter Weber

Ein besonderes Areal mit zahlreichen Arbeitsplätzen hat sich in den letzten Jahren am Bonner Bogen direkt am Rheinufer auf der Grenze der Stadtteile Ramersdorf und Oberkassel entwickelt. Entstanden ist auf dem Gelände der ehemaligen Beueler Zementfabrik ein Gebäudeensemble, das unter Beibehaltung einiger ursprünglicher Gebäude besonders aus Büro-, Restaurant- und Hotelflächen besteht, darunter das Kameha Grand Hotel. In drei aufeinander folgenden Bauabschnitten entstanden hier etwa Gebäudekomplexe mit der Bezeichnung Rheinwerk 1 bis 3 und die dem Rhein abgewandten Teile des Areals sind die letzten großen baulichen Reserveflächen innerhalb des Gebiets dieser Entwicklungsmaßnahme.

Mit dem Ausbau der S-Bahn-Linie S 13 wird hier auch ein neuer Haltepunkt in „Bonn-Ramersdorf“ entstehen.

Am Ennert

 
Forsthaus Hardt im Ennert

Das Naturschutzgebiet Ennert beherbergt eine Vielzahl schützenswerter Lebensräume. Neben den dichten Laub- und Laubmischwäldern finden sich hier naturnahe Bachtäler und Stillgewässer, Magerwiesen, Halbtrockenrasen sowie vegetationsarme Blockhalden und Felsen. Aufgrund seiner vielfältigen Biotope und Lebensstätten für Tiere und Pflanzen hat das Naturschutzgebiet Ennert eine überregionale Bedeutung für den Biotopverbund. Am rheinseitigen Fuß des Ennert liegen der Dornheckensee und der Blaue See, beide entstanden durch aufgelassene Steinbrüchen.

Im Ennert liegt auch Bonns höchste natürliche Erhebung, der Paffelsberg mit 194,8 Metern Höhe.

Beueler Rheinuferpromenade

 
Der Biergarten beim Haus am Rhein im März 2024

Die Rheinuferpromenade in Beuel verläuft auf der rechten Rheinseite zwischen Friedrich-Ebert-Brücke und Bonner Bogen und weiter nach Oberkassel. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß beginnt die rechtsrheinische Tour idealerweise auf dem Uferdamm im Beueler Norden. Aus Richtung der Friedrich-Ebert-Brücke verläuft der Weg vorbei an Schwarzrheindorf mit seiner Doppelkirche und weiter zum Gasthaus Bahnhöfchen.

Von dort aus geht es unter der Kennedy-Brücke hindurch zur Rheinpromenade am Hans-Steger-Ufer entlang und weiter zur rechtsrheinischen Rheinaue im Beueler Süden bis nach Oberkassel mit vielen baumbeschatteten Buchten und Wiesenflächen.

In den vergangenen Jahren wurde fast die gesamte Promenade auf einer Länge von rund 15 Kilometer erneuert, wobei auch der Hochwasserschutz erneuert und verbessert wurde.

Ortsteile

 
Kennedybrücke in Bonn - in Richtung Beuel

Der Stadtbezirk Beuel besteht aus den Ortsteilen