Luftangriff auf Bonn am 18. Oktober 1944

Während des Zweiten Weltkriegs blieb Bonn von Bombenangriffen lange Zeit weitgehend verschont – bis am 18. Oktober 1944 ein Luftschlag der Alliierten die gesamte Innenstadt von der Zweiten Fährgasse bis zur Wachsbleiche zerstörte.

127 Lancaster-Bomber und 224 Spitfire-Begleitflugzeuge der Royal Air Force erreichten an diesem Tag die Stadt mit ihrer Fracht: Sprengbomben, Minen und 80.000 Brandstäbe, die sich selbst entzünden, insgesamt 650 Tonnen Munition. Nur sechs Minuten dauert der Einsatz, doch zwischen Wachsbleiche, Zweiter Fährgasse und den Bahnanlagen stand danach kaum noch ein Stein auf dem anderen. Von 700 Häusern blieben allenfalls Trümmer, darunter das Alte Rathaus am Markt oder die damaligen Kliniken am Rhein. Nur wenige Gebäude blieben von den britischen Bombern verschont, etwa das Gefängnis an der Wilhelmstraße. Mehr als 300 Menschen starben in der Innenstadt und rund 700 Gebäude wurden getroffen.

Auch in Beuel schlugen Bomben ein. 400 Menschen starben hier, 700 Häuser wurden völlig zerstört. Aus 250 Bombern wurden 50 Luftminen, 2000 Sprengbomben, 80.000 Stabbrandbomben sowie bis zu 100 Kilogramm schwere Flüssigkeitsbomben abgeworfen.

75 Jahre Luftangriff vom 18. Oktober 1944

 
Ein zwei mal zwei Quadratmeter großes Wandmosaik an einer Hausfassade in der Bonner Brüdergasse stellt die Struktur der Altstadt vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg dar.

Die schwere Bombardierung Bonns hat im Stadtbild sichtbare Spuren hinterlassen. 300 Männer, Frauen und Kinder fanden den Tod, die historische Altstadt wurde nie wieder aufgebaut. Auch ein Dreivierteljahrhundert später taten sich viele Überlebende mit den Erlebnissen schwer. Der General-Anzeiger hatte 2019 mit mehreren Zeitzeugen gesprochen und ihre Schilderungen notiert.

  • „Mein einziger Gedanke: Nur nicht hier, nur nicht hier ...“, in: General-Anzeiger vom 18. Oktober 2019
Zeitzeugen berichten über Luftangriff vom 18. Oktober 1944

Mediografie

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