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Kunst im öffentlichen Raum

Aus Bonn.wiki
Skulptur „Walking Bag“ von Erwin Wurm in Bonn

Bonn verfügt über eine Fülle von Kunst im öffentlichen Raum, darunter Kunstobjekte von namhaften Künstlerinnen und Künstlern.

Dazu hat der Rat der Stadt Bonn erstmals mit Beschluss vom 1. Oktober 1987 Richtlinien festgelegt und zuletzt am 5. Mai 2022 ein Konzept für „Kunst im öffentlichen Raum“ in der Bundesstadt Bonn beschlossen.

Kunst und Skulpturen im öffentlichen Bonner Raum

ARC'89. Foto: Hans-Dieter Weber.
Ikarus in Bonn
L'Allumé - Skulptur von Mark di Suvero am Rheinufer in Bonn
Frauen De Formation von Tina Schwichtenberg (2007) am Posttower in Bonn
Mercurius von Markus Lüpertz am Bonner Posttower.
Laurelle von Jaume Plensa
Beethoven-Skulptur von Markus Lüpertz - Foto: Hans-Dieter Weber.
Bundeskunsthalle in Bonn mit „Bonner Rutschbahn“ und „ Säulen für die Bundesländer“

Ein vollständiger und systematischer Überblick zur Kunst im öffentlichen Raum liegt für Bonn ersichtlich noch nicht vor.

Immerhin lag dem Vorschlag für ein Konzept für „Kunst im öffentlichen Raum“ in der Bundesstadt Bonn aus 2021 eine Liste mit einer beträchtlichen Anzahl von Kunstwerken bei.

Und 201 Werke listet die Bonner Dissertation von Gabriele Zabel-Zottmann aus dem Jahr 2012 auf, wo unter dem Titel „Skulpturen und Objekte im öffentlichen Raum der Bundeshauptstadt Bonn“ der Jahre 1970 bis 1991, neben Skulpturen auch Brunnen aufgeführt werden.

Hier findet sich auch der Hinweis auf ein großes Projekt des 1998 gestorbenen Bonner Professors Horst Hallensleben, der in den 1980-er Jahren von 80 Studenten Material über Denkmäler, Brunnen und Skulpturen im Bonner Raum zusammentragen ließ und angeblich auf rund 900 Objekte kam. Eine Veröffentlichung kam nicht zustande, das Material mit 65 Ordner und rund 1000 Dias soll dem Stadtmuseum Bonn vorliegen.

Seit 2025 ist es der eigene Anspruch von Ruth Sina-Liedtke (Website kioer-bonn.de) die Kunstwerke im öffentlichen Bonner Stadtgebiet „möglichst vollständig zu erfassen“.

Die nachfolgende Übersicht listet einige bekannte Beispiele aus Bonn auf:

  • Am linksrheinischen Rheinufer vor dem ehemaligen Bundestag steht die signalrote Skulptur "L´Allumé“ von Mark di Suvero, entstanden um 1990, deren waagerechter Stahlträger übrigens in Richtung Berlin zeigt.
  • Am Stadtgarten am Alten Zoll wurde die „Beethoven-Skulptur“ von Markus Lüpertz aus dem Jahr 2014 aufgestellt.
  • An der Fassade des Juridicums der Universität Bonn an der Adenauerallee befindet sich das 12 m lange „Wandbild“ von Victor Vasarely aus dem Jahr 1969.
  • Das „Denkmal für Heinrich Heine“ von Ulrich Rückriem, aus afrikanischem Granit geschaffen, steht im Stadtgarten (Alter Zoll) und wurde 1982 eingeweiht.
  • Die „Hommage an Macke“ von Stephan Balkenhol aus dem Jahr 2018 befindet sich im Bonner Hofgarten (Nähe Akademisches Kunstmuseum).
  • Ein Geschenk des Bonner Unternehmers Dr. Hans Riegel (Haribo) ist die Stahlskulptur „Ikarus“ des Künstlers Simon Benetton aus dem Jahr 1993 vor der Oper Bonn.
  • Die Skulptur von Bernar Venet „Arc ´89“ aus dem Jahr 2016 will mit 14 Bogensegmente aus Corten-Stahl (17 m hoch) an die historische Wende in 1989 erinnern. Die Leihgabe der Bonner Stiftung für Kunst und Kultur e.V. steht am Trajektkreisel (B 9).
  • Eine weitere Skulpturen-Initiative der Bonner Stiftung für Kunst und Kultur e. V. steht am Blumenmarkt (Remigiusplatz). Am 20. Juni 2014 wurde das Werk von Tony Cragg „Mean Average“ enthüllt, geschaffen aus Bronze und 6 m hoch.
  • Eine kurze Wegstrecke entfernt wurde am 4. September 2022 die Skulptur „Walking Bag“ von Erwin Wurm an der Ecke Am Hof/ Neutor der Öffentlichkeit übergeben.
  • Ein Geschenk der Klöckner-Moeller GmbH anlässlich der 2000-Jahr-Feier der Stadt Bonn ist die Skulptur von Ernst Günther Hansing (ohne Titel), die an der Beueler Rheinpromenade in der Grünanlage in der Nähe der Kennedybrücke ihren Standort gefunden hat.
  • Etwas weiter nördlich steht die Skulptur "Die Wächter" von Lars Ulrich Schnackenberg am Beueler Rheinufer.
  • Ein Kunstprojekt auf dem Bad Godesberger Bahnhofsvorplatz fand in 2024 seinen Abschluss. Das sieben Meter hohe Werk Laurelle von Jaume Plensa wurde am 26. Mai 2024 auf dem Ria-Maternus-Platz Bad Godesberg enthüllt, eine Leihgabe der Stiftung Kunst und Kultur.
  • Zu den jüngeren Objekten in Bonn kann auch „Mother Earth“ gezählt werden, eine Edelstahlskulptur, die wie ein Band in der Luft schwebt und von dem US-Bildhauer Barton Rubenstein stammt. Dessen erste Skulptur aus der dem Umweltschutz verpflichteten Serie wurde 2017 in Washington aufgestellt. In Bonn wurde die Skulptur auf Initiative von Bonnvisio vor dem Restaurant Rohmühle am Bonner Bogen in 2021 eingeweiht.
  • Günter Ferdinand Ris gestaltete die „Bonner Wand“ in 1971/72, aus Edelstahl und etwa 4,50 m breit, am Gebäude Franziskanerstr. 3 für das 1971 fertig gestellte (und 2010 geschlossene) Viktoriabad.
  • Günter Ferdinand Ris schuf auch die „Wasserlichtfeldspiegel“ aus dem Jahr 1977 am Bonner Stadthaus, mit weiß gespritztem Edelstahl-Stelen auf einem kreisrunden Edelstahlfeld mit zehn Metern Durchmesser und insgesamt 580 cm hoch.
  • Im Innenhof des Stadthauses steht die Skulptur Spiegelfaltung. Auf einem Fußbodenquadrat entstand das in den Jahren 1974–1977 von dem Designer Rolf Müller (*1940 † 2015) erstellte Design-Objekt aus rostfreiem Stahl.
  • Die Edelstahl-Skulptur Chronos 15 vor dem Bonner Stadthaus stammt von Nicolas Schöffer (*1912 †1992) und wurde im Jahr 1977 aus Edelstahl, Motoren und Scheinwerfern geschaffen. Für das Kunstwerk hatte der Künstler einen Computer programmiert, der die Spiegel ständig und ohne Wiederholungen in Bewegung hielt. Doch trotz Einbau stärkerer Modelle vertrugen die 52 Motoren den Dauerbetrieb nicht, so dass er abgeschaltet wurde.
  • Hans Dieter Bohnet gestaltete im Jahr 1976 die Skulptur „Integration“ aus Edelstahl und drehbar, die ihren Standort am Rheinufer in der Nähe des Langen Eugen gefunden hat.
  • In der Bonner Rheinaue wurde der „Löffelwald“ der Künstler Hermann Goepfert und Johannes Peter Hölzinger aus 1979 aufgestellt, aus Stahl und 4 m hoch.
  • Sechszehn Stahlsäulen von Gustav Peichl aus 1992 stehen als „Säulen für die Bundesländer“ an der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, deren Architekt Peichl zugleich ist.
  • Seit September 2023 steht das Spiegelkabinett „Mirror Pavilion“ des dänischen Künstlers Jeppe Hein zwischen den Neubauten am Stadtquartier Neuer Kanzlerplatz , ein Rondell mit 99 schlanken und hochglanzpolierten Edelstahlstelen in verschiedenen Höhen auf 73 Quadratmetern Fläche, die den Betrachter ebenso wie die Umgebung einbeziehen.
  • Von Norbert Kricke stammt die Stahlskulptur „Kräftebündel“ aus dem Jahr 1967 vor dem Rheinischen Landesmuseum in Bonn.
  • Vor dem ehemaligen Bundeskanzleramt (heute Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) in Bonn, ließ der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt im Jahr 1979 die mehr als 6 m hohe Bronzeskulptur von Henry Moore „Large Two Forms“ (1966-69) aufstellen, die das Zusammengehören West- und Ostdeutschlands symbolisieren soll.
  • Vor dem Forschungszentrum „caesar“ steht das leuchtend rote und 25 m hohe Stahlrundrohr „Ferne Nähe“ von Lutz Fritsch aus dem Jahr 2003, der eine solche Stahlstele, allerdings 50 m hoch, mit dem Titel „Standortmitte“ in 2008 auch am Bonner Verteilerkreis (am südlichen Ende der Autobahn A 555 zwischen Köln und Bonn) geschaffen hat. Das Pendant der Skulptur am Bonner Verteilerkreis steht in Köln.
  • Vor der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, Adenauerallee 39 schwebt die Wolkenschale ("Coupe de nuage") von Hans Arp über dem Rasen, geschaffen im Jahr 1961 aus Tessiner Marmor.
  • Der spanische Künstlers Miquel Barceló schuf die Skulptur Gran Elefant dret, die seit Juli 2025 an der B 9 vor der Telekom-Zentrale steht.
  • Bilder und Informationen zu diesen und weiteren Skulpturen auf welt-der-Form.net/Bonn.
siehe auch: Entdecke Kunst im öffentlichen Raum Bonn: kioer-bonn.de

Literatur

Löffelwald in der Rheinaue
  • Hans Weingartz, Von der Liegenden mit Kind bis Mother Earth - Kunstwerke im öffentlichen Raum von Bonn - 1950 bis heute, zweite aktualisierte Auflage, Kid Verlag, Bonn 2022
  • Gabriele Zabel-Zottmann, Skulpturen und Objekte im öffentlichen Raum der Bundeshauptstadt Bonn – Aufgestellt von 1970 bis 1991. Dissertation Bonn 2012 (bonn.doc.ulb.uni-bonn.de - pdf)

(Spring-)Brunnen

siehe auch

Edelstahlplastik von Ernst Günter Hansing (o.T.) am Beueler Rheinufer nahe der Kennedy-Brücke
Integration von Hans Dieter Bohnet

Übersichten zur Kunst im öffentlichen Raum

Eine Auswahl von hochkarätigen Objekten in Bonn zeigen beispielsweise die folgenden Internetseiten: