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'''Der Drachenfels''' ist eine markante Erhebung im [[Siebengebirge]] (321 m über NN), samt Burgruine Drachenfels auf dem Gipfel.
'''Der Drachenfels''' ist eine markante Erhebung im [[Siebengebirge]] (321 m über NN), samt Burgruine Drachenfels auf dem Gipfel.


Schon die Römer bauten hier in Steinbrüchen den Trachyt ab, ein Vulkangestein. Und im Mittelalter gelangte der Trachyt per Schiff rheinabwärts nach Köln - als Baumaterial für den Dom. In der jüngeren Vergangenheit wurden die alte Ausflugsgaststätte auf dem Drachenfelsplateau abgerissen und durch einen kubusförmigen Neubau ersetzt, die Aussichtsterrasse neu gestaltet und die Stützmauern generalüberholt.  
Schon die Römer bauten hier in Steinbrüchen den Trachyt ab. Und im Mittelalter gelangte das Vulkangestein per Schiff rheinabwärts nach Köln - als Baumaterial für den Dom. In der jüngeren Vergangenheit wurden die alte Ausflugsgaststätte auf dem Drachenfelsplateau abgerissen und durch einen kubusförmigen Neubau ersetzt, die Aussichtsterrasse neu gestaltet und die Stützmauern generalüberholt.  


Der Drachenfels liegt zwar auf [[Königswinter]]er Hoheitsgebiet, ist aber am schönsten vom linksrheinischen [[Bonn]] oder von [[Bad Honnef]] aus zu sehen. Vom Drachenfels aus hat man – wie vom benachbarten [[Petersberg]] – einen herrlichen Rundblick in das Rheintal, bis in die Eifel und die [[Kölner Bucht]] hinein.  
Der Drachenfels liegt zwar auf [[Königswinter]]er Hoheitsgebiet, ist aber am schönsten vom linksrheinischen [[Bonn]] oder von [[Bad Honnef]] aus zu sehen. Vom Drachenfels aus hat man – wie vom benachbarten [[Petersberg]] – einen herrlichen Rundblick in das Rheintal, bis in die Eifel und die [[Kölner Bucht]] hinein.  


Natürlich kann man zum Drachenfels hinauf auch wandern – bequemer geht es jedoch mit einer Zahnradbahn oder per Ritt auf Eseln. Besonders die 1883 eröffnete [[Drachenfelsbahn]] bringt viele Besucher nach oben - die älteste Zahnradbahn Deutschlands ([http://www.drachenfelsbahn-koenigswinter.de www.drachenfelsbahn-koenigswinter.de]). Wegen der zahlreichen Besucher aus unserem Nachbarland wurde der Drachenfels auch gerne „Hollands höchster Berg“ genannt.  
Wegen der zahlreichen Besucher aus unserem Nachbarland wurde der Drachenfels auch gerne „Hollands höchster Berg“ genannt.  


== Burgruine Drachenfels ==
== Drachenfels und Rheinromantik ==
Die Burgruine auf dem Drachenfels ist der Rest einer Höhenburg, die 1138 vom Kölner Erzbischof Arnold I. begonnen und 1149 von Gerhard von Are, dem Propst des Bonner St. Cassius-Stiftes, gekauft und fertiggestellt wurde.  
[[Datei:Blick von der Bastei - PICT0033 1.jpg|thumb|Blick von der Bastei zum Siebengebirge. - Foto: Hans-Dieter Weber.]]
Die Burgruine auf dem Drachenfels ist der Rest einer Höhenburg, die 1138 vom Kölner Erzbischof Arnold I. begonnen und 1149 von Gerhard von Are, dem Propst des Bonner St. Cassius-Stiftes, gekauft und fertiggestellt wurde. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg geschleift und nicht wieder aufgebaut.


Am 18. Oktober 1819 zogen Bonner Studenten auf den Drachenfels, um den Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig zu feiern. Unter ihnen war Heinrich Heine, der in seinem Gedicht „Die Nacht auf dem Drachenfels“ dieses Ereignis festhielt.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlangte die Ruine dann durch den britischen Dichter George Gordon Byron überregionale Bedeutung, mit dem Gedicht „The Castled Crag of Drachenfels“ aus dem Jahr 1816. Ihm wurde der Brunnen am Lord Byron  - Platz in [[Königswinter]] gewidmet.
 
Am 18. Oktober 1819 zogen Bonner Studenten auf den Drachenfels, um den Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig zu feiern. Unter ihnen war Heinrich Heine, der später in seinem Gedicht „Die Nacht auf dem Drachenfels“ dieses Ereignis in „des Nordsturms Wutgebrause“ festhielt. In [[Bonn]] erinnert übrigens das Heinrich-Heine-Denkmal am [[Alter Zoll|Alten Zoll]] an den Dichter, der auch eine kurze Zeit als Jurastudent in Bonn verbrachte.
 
Auch andere Dichter des 19. Jahrhunderts widmeten sich dem Drachenfels. Guillaume Apollinaire und Ferdinand Freiligrath etwa verfassten romantisch-schwärmerische Gedichte über die Aussicht vom Drachenfels über den Rhein. Auch ihnen und weiteren romantischen Vorstellungen dieser Zeit ist es zu verdanken, dass die Burgruine noch heute erhalten ist und bereits 1855 ein Stützpfeiler installiert wurde, der Fels und Ruine vor einem weiteren Abrutschen bewahrte.
 
== Drachenfelsbahn ==
[[Datei:Rodderberg Drachenfels958.jpg|thumb|Drachenfels: Blick vom Rodderberg. - Foto: Hans-Dieter Weber.]]
Natürlich kann man auch heute noch zum Drachenfels hinauf wandern – bequemer geht es jedoch mit einer Zahnradbahn oder per Ritt auf Eseln. Besonders die 1883 eröffnete [[Drachenfelsbahn]] bringt viele Besucher nach oben - die älteste Zahnradbahn Deutschlands ([http://www.drachenfelsbahn-koenigswinter.de www.drachenfelsbahn-koenigswinter.de]). Auf einer Strecke von rund 1.500 m überwindet sie insgesamt 220 Höhenmeter.
 
== Regionale 2010 ==
Ein Projekt der [[Regionale 2010]] war die Entwicklung einer "Gesamtperspektive Königswinter Drachenfels". Seither wurde der Standort über Schlüsselprojekte Schritt für Schritt räumlich inwertgesetzt und erfuhr Impulse für eine touristische Neupositionierung. Den Höhepunkt stellte dabei die im Jahr 2013 abgeschlossene Neugestaltung des Drachenfelsplateaus dar.


== Schloss Drachenburg ==
== Schloss Drachenburg ==
Am nördlichen Hang und etwa in halber Höhe befindet sich das 1882–84 erbaute [[Schloss Drachenburg]]. Die inzwischen restaurierte Drachenburg und das zur Regionale 2010 erneuerte Drachenfelsplateau waren Zukunftsinvestitionen in [[Königswinter]].
[[Datei:Drachenburg IMG 0077.jpg|thumb|Drachenburg oberhalb von Königswinter]]
Am nördlichen Hang und etwa in halber Höhe befindet sich das 1882–84 erbaute [[Schloss Drachenburg]].  
 
Die inzwischen restaurierte Drachenburg und das zur Regionale 2010 erneuerte Drachenfelsplateau waren Zukunftsinvestitionen in [[Königswinter]].


== siehe auch ==
== siehe auch ==
* [[Drachenfelsbahn]]
* [[Drachenfelsbahn]]
* [[Nibelungenhalle Königswinter]]
* [[Ruine Drachenfels]]
* [[Ruine Drachenfels]]
* [[Schloss Drachenburg]]


== Wandern ==
== Wandern ==
* Wer keine Scheu vor einer längeren Wanderung hat, sollte sich den Drachenfels anschauen. Der "Eselsweg" und der "Kutschweg" führen zum Drachenfelsplateau, wo man die Ruine der [[Burg Drachenfels]] erklimmen kann.  
[[Datei:Drachenfels IMG 0078.jpg|thumb|Drachenfels im Siebengebirge]]
Wer keine Scheu vor einer längeren Wanderung hat, sollte sich den Drachenfels anschauen. Der "Eselsweg" und der "Kutschweg" führen zum Drachenfelsplateau, wo man die Ruine der [[Burg Drachenfels]] erklimmen kann.
 
Das [[Nachtigallental]] führt von der Altstadt in [[Königswinter]] ins [[Siebengebirge]] hinauf und ist zugleich eine Alternative für einen Aufstieg zum Drachenfels.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://webcam.ig-funk-siebengebirge.de/drachenfels webcam.ig-funk-siebengebirge.de/drachenfels]
* [https://www.der-drachenfels.de/ www.der-drachenfels.de]
 




[[Kategorie: Bad Honnef]]
[[Kategorie: Königswinter]]
[[Kategorie: Rhein-Sieg-Kreis]]
[[Kategorie: Rhein-Sieg-Kreis]]
[[Kategorie: Wandern]]
[[Kategorie: Bauwerk]]
[[Kategorie: Sehenswürdigkeiten]]

Aktuelle Version vom 10. März 2024, 21:53 Uhr

Blick zum Drachenfels. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Der Drachenfels ist eine markante Erhebung im Siebengebirge (321 m über NN), samt Burgruine Drachenfels auf dem Gipfel.

Schon die Römer bauten hier in Steinbrüchen den Trachyt ab. Und im Mittelalter gelangte das Vulkangestein per Schiff rheinabwärts nach Köln - als Baumaterial für den Dom. In der jüngeren Vergangenheit wurden die alte Ausflugsgaststätte auf dem Drachenfelsplateau abgerissen und durch einen kubusförmigen Neubau ersetzt, die Aussichtsterrasse neu gestaltet und die Stützmauern generalüberholt.

Der Drachenfels liegt zwar auf Königswinterer Hoheitsgebiet, ist aber am schönsten vom linksrheinischen Bonn oder von Bad Honnef aus zu sehen. Vom Drachenfels aus hat man – wie vom benachbarten Petersberg – einen herrlichen Rundblick in das Rheintal, bis in die Eifel und die Kölner Bucht hinein.

Wegen der zahlreichen Besucher aus unserem Nachbarland wurde der Drachenfels auch gerne „Hollands höchster Berg“ genannt.

Drachenfels und Rheinromantik

Blick von der Bastei zum Siebengebirge. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Die Burgruine auf dem Drachenfels ist der Rest einer Höhenburg, die 1138 vom Kölner Erzbischof Arnold I. begonnen und 1149 von Gerhard von Are, dem Propst des Bonner St. Cassius-Stiftes, gekauft und fertiggestellt wurde. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg geschleift und nicht wieder aufgebaut.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlangte die Ruine dann durch den britischen Dichter George Gordon Byron überregionale Bedeutung, mit dem Gedicht „The Castled Crag of Drachenfels“ aus dem Jahr 1816. Ihm wurde der Brunnen am Lord Byron - Platz in Königswinter gewidmet.

Am 18. Oktober 1819 zogen Bonner Studenten auf den Drachenfels, um den Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig zu feiern. Unter ihnen war Heinrich Heine, der später in seinem Gedicht „Die Nacht auf dem Drachenfels“ dieses Ereignis in „des Nordsturms Wutgebrause“ festhielt. In Bonn erinnert übrigens das Heinrich-Heine-Denkmal am Alten Zoll an den Dichter, der auch eine kurze Zeit als Jurastudent in Bonn verbrachte.

Auch andere Dichter des 19. Jahrhunderts widmeten sich dem Drachenfels. Guillaume Apollinaire und Ferdinand Freiligrath etwa verfassten romantisch-schwärmerische Gedichte über die Aussicht vom Drachenfels über den Rhein. Auch ihnen und weiteren romantischen Vorstellungen dieser Zeit ist es zu verdanken, dass die Burgruine noch heute erhalten ist und bereits 1855 ein Stützpfeiler installiert wurde, der Fels und Ruine vor einem weiteren Abrutschen bewahrte.

Drachenfelsbahn

Drachenfels: Blick vom Rodderberg. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Natürlich kann man auch heute noch zum Drachenfels hinauf wandern – bequemer geht es jedoch mit einer Zahnradbahn oder per Ritt auf Eseln. Besonders die 1883 eröffnete Drachenfelsbahn bringt viele Besucher nach oben - die älteste Zahnradbahn Deutschlands (www.drachenfelsbahn-koenigswinter.de). Auf einer Strecke von rund 1.500 m überwindet sie insgesamt 220 Höhenmeter.

Regionale 2010

Ein Projekt der Regionale 2010 war die Entwicklung einer "Gesamtperspektive Königswinter Drachenfels". Seither wurde der Standort über Schlüsselprojekte Schritt für Schritt räumlich inwertgesetzt und erfuhr Impulse für eine touristische Neupositionierung. Den Höhepunkt stellte dabei die im Jahr 2013 abgeschlossene Neugestaltung des Drachenfelsplateaus dar.

Schloss Drachenburg

Drachenburg oberhalb von Königswinter

Am nördlichen Hang und etwa in halber Höhe befindet sich das 1882–84 erbaute Schloss Drachenburg.

Die inzwischen restaurierte Drachenburg und das zur Regionale 2010 erneuerte Drachenfelsplateau waren Zukunftsinvestitionen in Königswinter.

siehe auch

Wandern

Drachenfels im Siebengebirge

Wer keine Scheu vor einer längeren Wanderung hat, sollte sich den Drachenfels anschauen. Der "Eselsweg" und der "Kutschweg" führen zum Drachenfelsplateau, wo man die Ruine der Burg Drachenfels erklimmen kann.

Das Nachtigallental führt von der Altstadt in Königswinter ins Siebengebirge hinauf und ist zugleich eine Alternative für einen Aufstieg zum Drachenfels.

Weblinks