Der Bonner Marktplatz (offizielle Adresse: Markt) entstand im 11. Jahrhundert als Mittelpunkt einer Gewerbesiedlung an einer viel befahrenen Straße durch Bonn.

Altes Rathaus am Markt in Bonn
Tourismus-Wegweiser zum Bonner Markt. - Foto: Hans-Dieter Weber.
Blick zum Alten Rathaus am Markt

Heute wie in früheren Zeiten prägen zahlreiche Markthändler das Bild des Platzes in der Bonner Innenstadt, auch wenn die Standgebühren längst nicht mehr an den Kurfürsten gehen.

Der Marktplatz ist einer der (neben Münster- und Friedensplatz) zentralen Plätze Alt-Bonns, als Dreieck angelegt und mit dem Alten Rathaus als herausragendem Bauwerk. Der Platz, der wegen seines täglichen (außer sonntags) Marktes (vorwiegend Obst und Gemüse, aber auch Brot, Fisch, Käse, Wurst und Gewürze) seinem Namen immer noch alle Ehre macht, existiert als solcher schon seit Jahrhunderten, auch wenn die ihn umgebenden Bauten ständigen Veränderungen unterworfen waren und zum Teil noch sind.

Zu Hauptstadtzeiten haben die Bonner von diesem Platz aus so manchem gekrönten und nicht gekrönten Staatsoberhaupt auf der Rathaustreppe zugewunken und -gejubelt, aber auch manchen Potentaten aus weniger bekannten Regionen dieser Erde schlicht ignoriert. Und am 21. Juni 1991 haben sie zu Tausenden auf diesem Marktplatz die Bonn-Berlin-Debatte verfolgt und ihr Ergebnis mit Trauer und Betroffenheit zur Kenntnis genommen.

In den Marktplatz münden (im Uhrzeigersinn) die Remigiusstraße, die Sternstraße, die Bonngasse, die Wenzel- und die Brüdergasse. Neben dem Althaus Rathaus gibt es einen Zugang zur Straße Am Hof und zum Stockentor.

Dem Marktplatz hat der Bonner Schriftsteller Wilhelm Schmidtbonn (1876-1952) mit seinem Roman „Der dreieckige Marktplatz“ ein literarisches Denkmal gesetzt. Wilhelm Schmidtbonn, eigentlich Schmidt, wurde am 1876 am Bonner Marktplatz als Sohn eines Pelzhändlers geboren. „Der dreieckige Marktplatz“ erschien 1935 und ist eine Familiengeschichte aus der Zeit der 1870-er Jahre bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts und zugleich eine Bonner Handwerksgeschichte sowie eine Liebeserklärung an das Rheinland.

Bauwerke

 
Häuser am Bonner Markt

Etwa in der Mitte des Bonner Marktplatzes steht der Obelisk, eine Art „Dankessäule" samt Brunnen. Der Bau dieses Marktbrunnens war 1777 von Kurfürst Max Friedrich angeordnet worden und sollte der Verherrlichung des Kurfürsten und seiner Herrschaft dienen.

Im Südosten wird der Marktplatz vom Alten Rathaus begrenzt. Kurfürst Clemens August legte 1737 höchstselbst den Grundstein für das damals „neue“ Rathaus an der Stelle des gotischen Vorgänger-Gebäudes. Architekt war der kurfürstliche Hofbaumeister Michel Leveilly. Noch heute dominiert das nunmehr „alte“ Rathaus, im 2. Weltkrieg schwer beschädigt, den dreieckigen Bonner Marktplatz.

Zu erwähnen ist auch die historische Gasthaus Em Höttche. In seiner weit mehr als 600-jährigen Geschichte hat das Lokal einiges erlebt, darunter auch das Heiratsessen des Kölner Kurfürsten Gebhard Truchseß von Waldburg mit Agnes von Mansfeld-Eisleben im Jahr 1583 (damals hieß das Gasthaus „Zum Blomen“ und die Gegner des konvertierten Kurfürsten stürmten das Lokal) bis hin zu Ludwig van Beethoven, der im Höttche mit seiner Jugendliebe Barbe Koch getanzt haben soll.

Chronik

 
Links neben dem Bonner Rathaus am Markt: Gaststätte "Em Höttche". - Foto: Hans-Dieter Weber.

- Am Samstag, 26. Januar 1929, wurde das Metropol-Theater am Markt feierlich eröffnet. Das Eröffnungsprogramm begann mit einer großen Metropol-Bühnenschau, bei der Ernst Matray und das Ernst-Matray-Ballett mit Katta Sterna und Maria Solveg erstmals vor Bonner Publikum auftraten. Die Metropol-Filmschau bot zur Eröffnung den Klassiker Der Weg zum Gipfel mit Louis Trenker in der Hauptrolle. Außerdem gab es Einlagen der Welte-Theater-Orgel und des Metropol-Orchesters. [1]

- 40 Jahre später war der Entschluss gefallen, den Marktplatz von Autos zu befreien. Deshalb sollte eine Tiefgarage gebaut werden. Fachleute begannen deshalb am 20. Januar 1969 damit, den auf dem Marktplatz stehenden aus dem Jahr 1777 stammenden Obelisk mit Fontäne in seine Einzelteile zu zerlegen und einzulagern, damit die Arbeiten zum Bau der Tiefgarage sowie Ausgrabungen des Rheinischen Landesmuseums beginnen konnten.

siehe auch

 
Martinsfeuer auf dem Marktplatz.
 
Blick zum Sternhotel am Bonner Markt

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise

Weblinks