Die Bonner Südstadt, ein Stadtteil im Stadtbezirk Bonn, bezeichnet insbesondere ein zusammenhängendes gründerzeitliches Wohnviertel südlich von Hofgarten und Poppelsdorfer Allee. Das Bonner Stadtzentrum ist schnell erreicht, an das die Südstadt unmittelbar angrenzt. Südlich des Bonner Zentrums gelegen, wird der Stadtteil durch Regina-Pacis-Weg, Poppelsdorfer Allee, Reuterstraße, Kaiserstraße, Weberstraße und Rhein begrenzt.

Ansicht aus der Bonner Südstadt
Poppelsdorfer Allee - Ansicht in Richtung Poppelsdorfer Schloss
Häuser an der Bonner Kaiserstrasse
An der Ermekeilkaserne in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Viele herrschaftliche Häuser sind hier erhalten geblieben, wie sie etwa in der Zeit zwischen 1860 und dem Beginn des Ersten Weltkrieges gebaut worden sind. Etliche Fassaden spiegeln auch heute noch das bürgerliche Selbstbewusstsein des fin de siècle wider. Schmiedeeiserne Zäune und die erhaltene städtebauliche Disziplin der Bebauung mit starker Durchgrünung tragen zum attraktiven Ambiente bei. Weniger glimpflich lief dagegen an etlichen Stellen die Nachkriegszeit ab - zumindest die Zeit bis bis zur Einführung des Denkmalschutzgesetzes. Und doch ist die Südstadt bis heute ein in sich geschlossenes Areal gründerzeitlichen Bauens und ein Spiegelbild des aufkommenden Wohlstands im 19. Jahrhundert für das sogenannte gehobene Bürgertum.

Die Südstadt ist bis heute ein begehrtes Wohnquartier geblieben. Der Bonner Mietspiegel weist weite Bereiche des Viertels als gute und sehr gute Wohnlagen aus.

Dabei sind es auch ambitionierte Neubauprojekte, wie etwa das seit Frühjahr 2020 errichtete Projekt „Constance“ mit rund 300 Wohnungen, die den hohen Wohnwert unterstreichen. Auf dem ehemaligen Grundstück der Zurich Versicherung errichtet Swiss Life Asset Managers ein Stadtquartier in mehreren Bauabschnitten mit Neubauten, der Sanierung des Deutschen Herolds und dem Abbruch des ehemaligen Hotels Bristol. Das Areal befindet sich zwischen der Poppelsdorfer Allee, der Prinz-Albert-Straße, der Heinrich-von-Kleist-Straße und dem Bonner Talweg.

Weitere Entlastung auf dem örtlichen Immobilienmarkt könnte die Entwicklung des Geländes der von der Bundeswehr längst aufgegebenen Ermekeilkaserne bedeuten. Hier stehen etwa 24.000 Quadratmeter zur Verfügung, die vorrangig für den Bau von Wohnungen genutzt werden könnten. Bereits seit 2005 setzt sich die Ermekeilinitiative e.V. für eine neue Gestaltung des Geländes als sozial, kulturell und nach Generationen gemischtes Quartier mit vielfältigen und ökologisch nachhaltigen Nutzungen ein.

Die Pläne für Wohnungsbau auf dem Gelände der Ermekeilkaserne ruhen zwar schon seit einiger Zeit, haben aber durch das Eckpunktepapier zum Bonn-Vertrag aus April 2024 neue Nahrung erhalten.

Beethoven Gymnasium
Bahnübergang an der Weberstraße in Bonn

Zahlreiche Restaurants und Kneipen tragen zur Beliebtheit des Stadtviertels bei. Zu den Grünanlagen im Stadtteil zählen die Poppelsdorfer Allee, der Stadtgarten und der Hofgarten.

Im östlichen Teil der Südstadt befinden sich einige Einrichtungen der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, mit der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät, der Universitäts- und Landesbibliothek, dem akademische Kunstmuseum oder dem Arithmeum. In der Südstadt gibt es zudem einige weiterführende Schulen mit dem Beethoven-Gymnasium, dem Clara-Schumann-Gymnasium und der Erzbischöflichen Liebfrauenschule.

Ganz in der Nähe der Südstadt befindet sich der Bonner Hauptbahnhof und auch der Zentrale Busbahnhof ist in wenigen Gehminuten zu erreichen. Das Bonner Zentrum oder die Universität liegen nur wenige Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad entfernt. Das Viertel ist gut an das ÖPNV-Netz angeschlossen, ebenso an das überörtliche Autobahn- und Schienennetz.

Die Kehrseite ist ein ausgesprochen hohes Verkehrsaufkommen auf der Reuterstraße. Zudem ist die gesamte Südstadt von den Gleisen der Deutschen Bahn an der linken Rheinstrecke zerteilt. Vom Beginn der Kaiserstraße am Busbahnhof bis zur Reuterbrücke gibt es nicht weniger als drei Bahnübergänge, an der Lessing-, Weber- und Königstraße mit entsprechenden Wartezeiten, was die Entstehung des bekannten Bonner Spruchs „entweder et räänt ode de Schranke sin zo“ (entweder es regnet oder die Schranken sind zu) verständlicher macht. Wenigstens an der Weberstraße steht inzwischen eine Fußgänger-Unterführung zur Verfügung.

Besonderes in der Südstadt

 
Häuserzeile in der Bonner Südstadt

(Auswahl bitte ergänzen!)

  • Brot von Bäcker Max Kugel („Hier gibt’s nur Brot“) am Bonner Talweg 34.
  • Im Frühjahr ist Kirschblüten- und Kastanienblütenzeit.
  • Mehr als ein Kiosk: „Papier und Buch“ am Bonner Talweg 46.
  • Nees: Café und Kuchen aus der Siegburger Produktion Fassbender sowie Restaurant an der Meckenheimer Allee 169 (direkt am Botanischen Garten).
  • siehe auch: suedstadtleben.com

Cafés, Gasthäuser und Restaurants


(Auswahl bitte ergänzen!)

Gründerzeit-Viertel

 
Elisabethkirche in der Bonner Südstadt

Zusammen mit der Bonner Weststadt wird die Südstadt oft als das größte zusammenhängende (und erhaltene) Gründerzeitviertel in Deutschland bezeichnet.

Das Wohnquartier wurde zwischen 1850 und 1910 erbaut. Als Gründerzeitviertel im Historismus-Baustil hat es den Zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt überstanden.

Zu den Architekten gehörten unter anderem Anton Becker, Anton Butscheidt, Max Cronenberg, Carl Edler, Hermann Schmitt und Wilhelm Weinreis.

Im Stil des Historismus entstanden auch die katholische St. Elisabeth-Kirche als neoromanische Basilika und die evangelische Luther-Kirche an der Reuterstraße, nach der Schlosskirche im Universitäts-Hauptgebäude und der Kirche am Kaiserplatz (heute: Kreuzkirche) die drittälteste evangelische Kirche im heutigen Stadtbezirk Bonn.

siehe auch

 
Blick zur Elisabethkirche in Bonn
 
Blick zur Lutherkirche in Bonn

Straßen: (eine Auswahl)

Wikipedia-Eintrag zu den Straßen in der Bonner Südstadt

Weblinks und Quellen