Das Hauptgebäude der Universität befindet sich im ehemaligen Kurfürstlichen Schloss in der Bonner Innenstadt. Es liegt am Hofgarten und prägt das Bild der Stadt.

Uni-Hauptgebäude am Hofgarten in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Mitten im Herzen der Innenstadt liegt das barocke Hauptgebäude, dass ab 2024 grundlegend saniert wird, mit mindestens zehn Jahren Bauzeit. Untergebracht wurden die Abteilungen und Fakultäten für diese Zeit unter anderem im früheren Zurich-Bau an der Rabinstraße und in diversen Bürogebäuden innerhalb des Stadtzentrums.

Der für die Uni zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes plant auch Interimsbauten, etwa für die Aula. Angemietet hat die Universität zudem die früheren Gebäude der Zurich-Versicherung an der Poppelsdorfer Allee (ehemals Gebäude des Deutschen Herolds) sowie ein Stockwerk im ehemaligen Karstadt-Gebäude an der Poststraße.

Geschichte

Das repräsentative und immer noch das Stadtbild dominierende Gebäude wurde vor fast 300 Jahren als Stadtschloss des damaligen Kölner Kurfürsten Joseph Clemens erbaut.

 
An der Universität in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Der Grundstein für eine geschlossene „Vierflügelanlage“ nach den Plänen des bayerischen Hofbaumeisters Enrico Zuccalli war noch 1697 durch Kurfürst Joseph Clemens gelegt worden. Ab 1715 wurde das Schloss nach den Plänen von Robert de Cotte, seines Zeichens Hofarchitekt in Paris, zu einer offenen Rokoko-Anlage mit Gartenparterre umgebaut. Die Innengestaltung ließ dann (1755) Clemens August vollenden. Nur 22 Jahre später fiel das prächtige Schloss einem verheerenden Brand zum Opfer. Clemens August-Nachfolger Kurfürst Max Friedrich ließ es wieder aufbauen, allerdings nur teilweise (zum Hofgarten hin) und in vereinfachter Form.

Kurfürst Joseph Clemens wollte zwischen dem Stadtschloss und dem PoppeklsdorfervSdhloäööeinen Kanal bauen lassen, doch war seine Geldschatulle leer, weshalb dann „nur“ die (heutige Poppelsdorfer) Allee angelegt wurde. Schmuckstücke des Uni-Hauptgebäudes sind u.a. das Koblenzer Tor und die Schlosskirche.

Friedrich-Wilhelm III., König von Preußen, schenkte das Anwesen schließlich der neu gegründeten Universität und gab ihr auch gleich seinen Namen. Erst 1926 kam dann durch die Preußische Hochbauverwaltung auch der stadtwärts gelegene Flügel wieder hinzu, doch 1944 versank alles nach einem Bombenangriff in Schutt und Asche. Von 1948 bis 1951 wurde der Wiederaufbau bewältigt – unter Mithilfe der Studierenden, denn ohne vorherige Trümmerarbeit gab es keine Zulassung zum Studium. Die prächtigen Turmhauben wurden erst 1966 wieder angebracht.

Gestaltung

 
An der Universität Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Das weitläufige Schloss steht in einem engen baulichen und historischen Zusammenhang mit dem exakt einen Kilometer weiter westlich gelegenen Schloss Clemensruhe, dem heutigen Poppelsdorfer Schloss. Es entstand ab 1715 gleichzeitig mit dem heutigen Uni-Hauptgebäude an der Stelle einer verfallenen mittelalterlichen Wasserburg. Joseph Clemens wollte zwischen den beiden Gebäuden einen Kanal bauen lassen, doch war seine Geldschatulle leer, weshalb dann „nur“ die (heutige Poppelsdorfer) Allee angelegt wurde. Schmuckstücke des Uni-Hauptgebäudes sind u.a. das Koblenzer Tor und die Schlosskirche.

Der Hauptbau mit seinen vier stadtbildprägenden Türmen liegt zwischen Hofgarten und Innenstadt. Hier finden sich auf drei Stockwerken Hörsäle und von Instituten genutzte Räumlichkeiten, außerdem die Schlosskirche und im 1. Obergeschoss die Aula der Universität. Das Studierendenwerk betrieb im Erdgeschoss das Café unique, die Universität selbst das Fritz Café samt InfoPunkt.

Als Arkadenhof wird der große, quadratische Innenhof bezeichnet. Im westlichen Quertrakt finden sich außerdem der Rosenhof und der Brunnenhof neben der Säulenhalle sowie der zur Straße Am Hof hin offene Theaterhof (Etscheidhof).

Der sogenannte Galerieflügel führt bis in den Stadtgarten, in ihn ist das Koblenzer Tor (auch: Michaelstor) eingegliedert. Der Torbau überspannt die Straße nach Koblenz. Kurfürst Clemens-August ließ das Tor 1751 - 57 errichten. Es diente dem Ritterorden vom Heiligen Michael, entsprechend findet skich hierr auch der vergoldete Bleiguss des Erzengels Michael.

Eine Art Schutzpatronin des Hofgartens ist die über dem (Hinter-)Eingang zum Hauptgebäude in einer Nische untergebrachte Madonnen-Figur „Regina Pacis“. Die Königin des Friedens hatte sogar die Bomben des II. Weltkriegs so gut wie unversehrt überstanden, was für die Bonner einem kleinen Wunder gleichkam.

Sanierung des Hauptgebäudes

 
Regina Pacis am Hauptgebäude der Universität Bonn

Das ehemalige kurfürstlichen Schloss zwischen Regina-Pacis-Weg und der Straße Am Hof wird grundsaniert und modernisiert. Zehn Jahre, vermutlich länger, sollen die Arbeiten dauern, die der für Landesbauten zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) plant. Weiterhin soll auf dem Areal des früheren Viktoriabads der Bau eines „Forums des Wissens“ mit Bibliotheken für die Universität entstehen.

Ab 2024 wird das barocke ehemalige Stadtschloss am Regina-Pacis-Weg über einen Zeitraum von 10 Jahren hinweg technisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Im März 2024 wurde bekannt, das die Bonner Universität auch Teile des ehemaligen Karstadt-Gebäudes nutzen wird und einen Vertrag mit der Eigentümerin über die dritte Etage des Hauses geschlossen hat, die mit etwa 1.400 Quadratmetern Fläche voraussichtlich 2026 mit Seminarräumen und fünf Hörsälen übergeben werden soll.

Bereits in 2023 umgezogen sind die Geisteswissenschaftler/innen in ein ehemaliges Gebäude der Zurich-Versicherung an der Rabinstraße gegenüber dem Alten Friedhof. Die Uni-Verwaltung befindet sich in Büros der ehemaligen Hauptverwaltung der Zurich (früher Deutscher Herold) mit Sitz an der Ecke Poppelsdorfer Allee/ Ecke Bonner Talweg und das Rektorat in einem Gebäude an der Dechenstraße.

Gemietet hat die Universität das Gebäude von der Swiss Life Asset Managers, der heutigen Eigentümerin des Areals zwischen Bonner Talweg, Poppelsdorfer Allee und Prinz-Albert-Straße.

In der Bonner Innenstadt eröffnete die Universität Bonn im Jahr 2024 auch das neue Haus des Wissens und der Forschung in der Poststraße 26, kurz P 26 (ehemaliges Bekleidungshaus Appelrath & Cüpper).

Bis etwa 2026 sollen noch Hörsäle im Hauptgebäude genutzt werden können, bevor die Vorlesungen in den Ostflügel verlegt werden, dessen Sanierung vorgezogen wird.

siehe auch

 
Blick am Kaiserplatz zum Uni-Hauptgebäude

Weblinks und Quellen