Duisdorf
Duisdorf ist ein Stadtteil von Bonn im Stadtbezirk Hardtberg mit heute knapp 20.000 Einwohner/innen.
Im Jahr 804 erstmals als Dudenesdorp erwähnt, taucht im Mittelalter der Name der Ritter von Duisdorp auf, die dort in einer Wasserburg lebten. Als 1439 die Pest den kleinen Ort heimsuchte, beteten die Leute zum Heiligen Rochus, dem Schutzpatron gegen den „schwarzen Tod“. Die eigentliche Entwicklung Duisdorfs begann, als 1824 die Straße nach Euskirchen und weitere 60 Jahre später die Bahnlinie dorthin fertig waren. Daraufhin siedelten sich mehrere Fabriken rund um den Bahnhof an. Der Aufschwung setzte sich Ende der 1930er Jahre mit dem Bau von Kasernen fort, in denen nach dem Krieg Ministerien untergebracht wurden. Der Ort hat eine florierende Fußgängerzone mit vielen Geschäften vor allem längs der Rochusstraße.
Aus der Ortsgeschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Duisdorfs erfolgte im Jahr 804. Doch zahlreiche vorgeschichtliche und römische Funde belegen eine frühe Besiedlung des Gebietes westlich und nordwestlich des mehr als 2.000 Jahre alten Bonns. Das gesamte Gebiet war vom Mittelalter bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Teil des weltlichen Territorium der Kölner Erzbischöfe. Nur noch ein unter Denkmalschutz stehender Torbogen erinnert an die Dudenestorper Wasserburg in Duisdorf. Heute steht dort der Brünkerhof. Heimatforscher Mathias Steimel geht in seiner Duisdorfer Chronik davon aus, dass das älteste Rittergeschlecht im Bereich von Duisdorf nicht auf der Burg Medinghoven sondern der Alten Burg an der heutigen Bahnhofstraße (Ecke Am Burgweiher) lebte.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte bis etwa zur Jahrhundertmitte der Weinanbau in diesem überwiegend landwirtschaftlich geprägten Gebiet eine durchaus nennenswerte Bedeutung. Die 1880 eröffnete Bahnlinie von Bonn nach Euskirchen förderte dann entscheidend die Ansiedlung erster Industriebetriebe, vornehmlich in Duisdorf und Witterschlick. Nach der Auflösung der Bürgermeisterei Poppelsdorf im Jahr 1904 wurde Duisdorf selbstständig und erhielt 1927 die Bezeichnung „Amt Duisdorf“. 1905 entstand das Rathaus an der heutigen Villemombler Straße. Die alte Volksschule am Ort befand sich neben der St. Rochus - Kirche und war in drei Gebäuden untergebracht. Zwei stehen noch, in einem ist heute der Stadtteiltreff der Duisdorfer AWO untergebracht.
Das Gebiet des ehemaligen Amtes Duisdorf entwickelte sich in der noch jungen Bundesrepublik dann von einem ländlichen Randgebiet von Bonn zu einer "Beamtenstadt". In einem Raum von 80 Quadratkilometern waren innerhalb kurzer Zeit großstadtnahe Wohn-Siedlungen entstanden. Im Zuge der kommunalen Neugliederung und dem Inkrafttreten des "Gesetzes zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn" vom 10. Juni 1969 wurde das Amt Duisdorf aufgelöst und Duisdorf ein Stadtteil von Bonn. Von etwa 4.000 Einwohnern zu Beginn der 1950-er Jahre entwickelte sich die Einwohnerzahl heute auf mehr als 20.000 Menschen, die in Duisdorf leben.
- vgl. dazu auch: www.hardtberg-bote.de/Historie
Kirchen
Literatur
- Ewald Geilen, Herbert Weffer, Duisdorf – wie es früher war, Bonn 2000
- Mathias Steimel, Duisdorfer Chronik, bearbeitet von Robert Ostrovsky, Bonn 1998
- Mathias Steimel, Die Chronik der Pfarrei St. Rochus zu Duisdorf in Bonn, Bonn-Duisdorf 1984
Restaurants
Schulen
- Astrid Lingren-Schule Bonn-Duisdorf
- Berufskolleg Bonn-Duisdorf
- Derletalschule Duisdorf (Förderschule)
- Finkenhofschule Bonn-Duisdorf
- KGS Rochusschule Duisdorf (Grundschule) - 1953 erbaut
- Margot-Barnard-Realschule
- Helmholtz-Gymnasium Bonn-Duisdorf
- Ludwig-Richter-Schule Bonn-Duisdorf
Sport
- Hallen-/Freibad Hardtbergbad
- Radsportfreunde 1936 e.V. Bonn-Duisdorf (RSF)
- Turn- und Kraftsportverein 1906 e.V. Duisdorf (TKSV)
Streiflichter und Einblicke
- Auto-Hauptuntersuchung („TÜV“)
- Amt Duisdorf
- Bahnhaltepunkt Bonn-Duisdorf (an der Voreifelbahn Bonn – Euskirchen)
- Burg Medinghoven
- Brünkerhof
- Derletal (südwestlich des alten Ortskerns von Duisdorf mit Heilsbach-Quelle)
- Derletalfest
- Duisdorfer Äsele
- Duisdorfer Wochenmarkt
- Ehemalige Gallwitz-Kaserne in Duisdorf (Schieffelingsweg 2)
- Ehemalige Lederfabrik Tuckermann in Duisdorf
- Ehemalige Porzellanfabrik in Duisdorf
- Ehemalige Schamotte-Fabrik in Duisdorf
- Finkenhof
- Hardtberg
- Hardtberger Kulturzentrum
- Kurfürstenquelle in Duisdorf
- Ludwig-van-Beethoven-Musikschule (Schieffelingsweg 2)
- Medinghoven
- Messdorfer Feld
- Rathaus Duisdorf (1905 erbaut)
- Rochusstraße
- Stadtteiltreff des AWO Ortsvereins Duisdorf
- Toni-Mai-Halle Duisdorf (ehemals Schmitthalle)
- tik – Theater im Keller | tik-bonn.de
- Weck-Glaswerk in Duisdorf
- Weinfest Duisdorf
- Weitere Artikel über den Stadtbezirk Hardtberg in Bonn.Wiki
GA-Artikel:
- Artikel im Bonner General-Anzeiger vom 6.8.2020: Burg der Familie Spilker - Ein Einblick in die Burg im Wohnviertel Medinghoven
- Artikel im Bonner General-Anzeiger vom 10.8.2020: Verschwundene Wahrzeichen - Wie aus einer Wasserburg der Brünkerhof in Duisdorf wurde
- Artikel im Bonner General-Anzeiger vom 28.10.2017: St. Rochus feiert 150 Jahre Kirchweihe
Vereine
- Ein ausführliches Vereinsregister (getrennt nach Sport- und sonstigen Vereinen) findet man im Internet unter www.bonn.de/vereine.
- Ortsfestausschuss Duisdorf
- Wirtschafts- und Gewerbegemeinschaft Hardtberg e.V.
Weblinks und Quellen
Kultur.Landschaft.Digital.:
- „WECK-Glaswerk in Duisdorf“. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital.URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-255226 (Abgerufen: 24. Mai 2023