Duisdorf: Unterschied zwischen den Versionen
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Die erste urkundliche Erwähnung '''Duisdorfs''' erfolgte im Jahr 804. Doch zahlreiche vorgeschichtliche und römische Funde belegen eine frühe Besiedlung des Gebietes westlich und nordwestlich des mehr als 2.000 Jahre alten Bonns. Das gesamte Gebiet war vom Mittelalter bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Teil des weltlichen Territorium der Kölner Erzbischöfe. Nur noch ein unter Denkmalschutz stehender Torbogen erinnert an die Dudenestorper [[Wasserburg in Duisdorf]]. Heute steht dort der Brünkerhof. Heimatforscher Mathias Steimel geht in seiner Duisdorfer Chronik davon aus, dass das älteste Rittergeschlecht im Bereich von Duisdorf nicht auf der Burg Medinghoven sondern der Alten Burg an der heutigen Bahnhofstraße (Ecke Am Burgweiher) lebte. | Die erste urkundliche Erwähnung '''Duisdorfs''' erfolgte im Jahr 804. Doch zahlreiche vorgeschichtliche und römische Funde belegen eine frühe Besiedlung des Gebietes westlich und nordwestlich des mehr als 2.000 Jahre alten Bonns. Das gesamte Gebiet war vom Mittelalter bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Teil des weltlichen Territorium der Kölner Erzbischöfe. Nur noch ein unter Denkmalschutz stehender Torbogen erinnert an die Dudenestorper [[Wasserburg in Duisdorf]]. Heute steht dort der Brünkerhof. Heimatforscher Mathias Steimel geht in seiner Duisdorfer Chronik davon aus, dass das älteste Rittergeschlecht im Bereich von Duisdorf nicht auf der Burg Medinghoven sondern der Alten Burg an der heutigen Bahnhofstraße (Ecke Am Burgweiher) lebte. | ||
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte bis etwa zur Jahrhundertmitte der Weinanbau in diesem überwiegend landwirtschaftlich geprägten Gebiet eine durchaus nennenswerte Bedeutung. Die 1880 eröffnete Bahnlinie von Bonn nach Euskirchen förderte dann entscheidend die Ansiedlung erster Industriebetriebe, vornehmlich in Duisdorf und Witterschlick. Nach der Auflösung der Bürgermeisterei Poppelsdorf im Jahr 1904 wurde Duisdorf selbstständig und erhielt 1927 die Bezeichnung „Amt Duisdorf“. 1905 entstand das Rathaus | Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte bis etwa zur Jahrhundertmitte der Weinanbau in diesem überwiegend landwirtschaftlich geprägten Gebiet eine durchaus nennenswerte Bedeutung. Die 1880 eröffnete Bahnlinie von Bonn nach Euskirchen förderte dann entscheidend die Ansiedlung erster Industriebetriebe, vornehmlich in Duisdorf und Witterschlick. Nach der Auflösung der Bürgermeisterei Poppelsdorf im Jahr 1904 wurde Duisdorf selbstständig und erhielt 1927 die Bezeichnung „Amt Duisdorf“. 1905 entstand das Rathaus an der heutigen Villemombler Straße, Die alte Volksschule am Ort befand sich neben der St. Rochus - Kirche und war in drei Gebäuden untergebracht. Zwei stehen noch, in einem ist heute der Stadtteiltreff der Duisdorfer AWO untergebracht. | ||
Das Gebiet des ehemaligen Amtes Duisdorf entwickelte sich in der noch jungen Bundesrepublik dann von einem ländlichen Randgebiet von Bonn zu einer "Beamtenstadt". In einem Raum von 80 Quadratkilometern waren innerhalb kurzer Zeit großstadtnahe Wohn-Siedlungen entstanden. Im Zuge der kommunalen Neugliederung und dem Inkrafttreten des "Gesetzes zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn" vom 10. Juni 1969 wurde das Amt Duisdorf aufgelöst und Duisdorf ein Stadtteil von [[Bonn]]. Von etwa 4.000 Einwohnern zu Beginn der 1950-er Jahre entwickelte sich die Einwohnerzahl heute auf mehr als 20.000 Menschen, die in Duisdorf leben. | Das Gebiet des ehemaligen Amtes Duisdorf entwickelte sich in der noch jungen Bundesrepublik dann von einem ländlichen Randgebiet von Bonn zu einer "Beamtenstadt". In einem Raum von 80 Quadratkilometern waren innerhalb kurzer Zeit großstadtnahe Wohn-Siedlungen entstanden. Im Zuge der kommunalen Neugliederung und dem Inkrafttreten des "Gesetzes zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn" vom 10. Juni 1969 wurde das Amt Duisdorf aufgelöst und Duisdorf ein Stadtteil von [[Bonn]]. Von etwa 4.000 Einwohnern zu Beginn der 1950-er Jahre entwickelte sich die Einwohnerzahl heute auf mehr als 20.000 Menschen, die in Duisdorf leben. |
Version vom 30. April 2023, 06:40 Uhr
Die erste urkundliche Erwähnung Duisdorfs erfolgte im Jahr 804. Doch zahlreiche vorgeschichtliche und römische Funde belegen eine frühe Besiedlung des Gebietes westlich und nordwestlich des mehr als 2.000 Jahre alten Bonns. Das gesamte Gebiet war vom Mittelalter bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Teil des weltlichen Territorium der Kölner Erzbischöfe. Nur noch ein unter Denkmalschutz stehender Torbogen erinnert an die Dudenestorper Wasserburg in Duisdorf. Heute steht dort der Brünkerhof. Heimatforscher Mathias Steimel geht in seiner Duisdorfer Chronik davon aus, dass das älteste Rittergeschlecht im Bereich von Duisdorf nicht auf der Burg Medinghoven sondern der Alten Burg an der heutigen Bahnhofstraße (Ecke Am Burgweiher) lebte.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte bis etwa zur Jahrhundertmitte der Weinanbau in diesem überwiegend landwirtschaftlich geprägten Gebiet eine durchaus nennenswerte Bedeutung. Die 1880 eröffnete Bahnlinie von Bonn nach Euskirchen förderte dann entscheidend die Ansiedlung erster Industriebetriebe, vornehmlich in Duisdorf und Witterschlick. Nach der Auflösung der Bürgermeisterei Poppelsdorf im Jahr 1904 wurde Duisdorf selbstständig und erhielt 1927 die Bezeichnung „Amt Duisdorf“. 1905 entstand das Rathaus an der heutigen Villemombler Straße, Die alte Volksschule am Ort befand sich neben der St. Rochus - Kirche und war in drei Gebäuden untergebracht. Zwei stehen noch, in einem ist heute der Stadtteiltreff der Duisdorfer AWO untergebracht.
Das Gebiet des ehemaligen Amtes Duisdorf entwickelte sich in der noch jungen Bundesrepublik dann von einem ländlichen Randgebiet von Bonn zu einer "Beamtenstadt". In einem Raum von 80 Quadratkilometern waren innerhalb kurzer Zeit großstadtnahe Wohn-Siedlungen entstanden. Im Zuge der kommunalen Neugliederung und dem Inkrafttreten des "Gesetzes zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn" vom 10. Juni 1969 wurde das Amt Duisdorf aufgelöst und Duisdorf ein Stadtteil von Bonn. Von etwa 4.000 Einwohnern zu Beginn der 1950-er Jahre entwickelte sich die Einwohnerzahl heute auf mehr als 20.000 Menschen, die in Duisdorf leben.
GA-Artikel
- Artikel im Bonner General-Anzeier vom 6.8.2020: Burg der Familie Spilker - Ein Einblick in die Burg im Wohnviertel Medinghoven
- Artikel im Bonner General-Anzeiger vom 10.8.2020: Verschwundene Wahrzeichen - Wie aus einer Wasserburg der Brünkerhof in Duisdorf wurde
Kirchen
Literatur
- Ewald Geilen, Herbert Weffer, Duisdorf – wie es früher war, Bonn 2000
- Mathias Steimel, Duisdorfer Chronik, bearbeitet von Robert Ostrovsky, Bonn 1998
- Mathias Steimel, Die Chronik der Pfarrei St. Rochus zu Duisdorf in Bonn, Bonn-Duisdorf 1984
Schulen
- Derletalschule Duisdorf (Förderschule)
- KGS Rochusschule Duisdorf (Grundschule) - 1953 erbaut
- Helmholtz-Gymnasium Bonn-Duisdorf
siehe auch
- Amt Duisdorf
- Bahnhaltepunkt Bonn-Duisdorf (an der Voreifelbahn Bonn – Euskirchen)
- Burg Medinghoven
- Brünkerhof
- Derletal (südwestlich des alten Ortskerns von Duisdorf mit Heilsbach-Quelle)
- Duisdorfer Äsele
- Ehemalige Gallwitz-Kaserne in Duisdorf
- Ehemalige Lederfabrik Tuckermann in Duisdorf
- Ehemalige Porzellanfabrik in Duisdorf
- Ehemalige Schamotte-Fabrik in Duisdorf
- Finkenhof
- Hardtberg
- Hardtberger Kulturzentrum (ursprünglich Ball- und Konzertsaal) | www.hardtbergkultur.de
- Kurfürstenquelle in Duisdorf
- Medinghoven
- Messdorfer Feld
- Rathaus Duisdorf (1905 erbaut)
- Stadtteiltreff des AWO Ortsvereins Duisdorf | www.awo-duisdorf.de
- Toni-Mai-Halle Duisdorf (ehemals Schmitthalle)
- tik – Theater im Keller | tik-bonn.de
- Weitere Artikel über den Stadtbezirk Hardtberg in Bonn.Wiki