Hofgarten: Unterschied zwischen den Versionen
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An seinem südlichen Ende befindet sich das [[Akademisches Kunstmuseum|Akademische Kunstmuseum]]. | |||
Der Hofgarten ist Eigentum der [[Universität]], was immer wieder bis in unsere Tage zu Auseinandersetzungen bezüglich seiner öffentlichen Verwendung geführt hat. Mittlerweile hat die Uni selber die Fläche als „Location“ entdeckt – etwa für die seit 2005 jährlich stattfindende Absolventenfeier. | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Der Hofgarten wurde im 18. Jahrhundert als barocker Park vor dem kurfürstlichen Schloss angelegt und ging 1818 in den Besitz der neu gegründeten [[Universität Bonn]]. Während der Zeit Bonns als Hauptstadt (1949 – 1999) war die Stadt häufig Ziel zivilgesellschaftlicher Protestkundgebungen und der Hofgarten | Der Hofgarten wurde im 18. Jahrhundert als barocker Park vor dem kurfürstlichen Schloss angelegt und ging 1818 in den Besitz der neu gegründeten [[Universität Bonn]]. | ||
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Während der Zeit Bonns als Hauptstadt (1949 – 1999) war die Stadt häufig Ziel zivilgesellschaftlicher Protestkundgebungen und der Hofgarten einer der wichtigsten Versammlungsorte. | |||
== Mahnmal == | |||
Am 24. September 1950 wurde das Mahnmal im Hofgarten eingeweiht, das an die verfolgten und ermordeten Bonner Bürgerinnen und Bürger der NS-Zeit erinnert. Seit 1997 befindet sich der Standort am [[Kaiserplatz]]. | |||
== Ort für Demonstrationen == | == Ort für Demonstrationen == | ||
[[Datei:Hofgartenwiese IMG 0844.jpg|thumb|Hofgartenwiese in Bonn]] | [[Datei:Hofgartenwiese IMG 0844.jpg|thumb|Hofgartenwiese in Bonn]] | ||
Für die Bonner ein Stück stadtnahes Erholungsgebiet, für die Studierenden (sommers) eine Liegewiese, hat der Hofgarten auch schon gewaltige Demonstrationen | Für die Bonner ein Stück stadtnahes Erholungsgebiet, für die Studierenden (sommers) eine Liegewiese, hat der Hofgarten auch schon gewaltige Demonstrationen erlebt – so jene gegen die Notstandsgesetze, als 1968 an die 300.000 Gesetzesgegner die Stadt und den Hofgarten eroberten. | ||
Und in den 1980-er Jahre war der Bonner Hofgarten der zentrale Ort in der damaligen Bundeshauptstadt, wo die großen Friedensdemonstrationen | Und in den 1980-er Jahre war der Bonner Hofgarten der zentrale Ort in der damaligen Bundeshauptstadt, wo die großen Friedensdemonstrationen der Friedensbewegung stattfanden. | ||
Die Friedensdemonstration am 10. Oktober 1981 stand unter dem Motto ''Gegen die atomare Bedrohung gemeinsam vorgehen''. Etwa 300.000 Menschen nahmen an der zentralen Abschlusskundgebung im Hofgarten teil, um gegen den NATO-Doppelbeschluss zu protestieren. Zu den Rednern zählten Heinrich Albertz, Heinrich Böll, Erhard Eppler, Petra Kelly und Coretta Scott King. | Die Friedensdemonstration am 10. Oktober 1981 stand unter dem Motto ''Gegen die atomare Bedrohung gemeinsam vorgehen''. Etwa 300.000 Menschen nahmen an der zentralen Abschlusskundgebung im Hofgarten teil, um gegen den NATO-Doppelbeschluss zu protestieren. Zu den Rednern zählten Heinrich Albertz, [[Heinrich Böll]], Erhard Eppler, Petra Kelly und Coretta Scott King. | ||
Im darauf folgenden Jahr fanden Demonstrationen mit mehr als 500.000 Teilnehmer/innen aus Anlass der NATO-Gipfelkonferenz auf der Beueler Rheinseite statt, bevor im Jahr 1983 wieder eine Großdemonstration im | Im darauf folgenden Jahr fanden Demonstrationen mit mehr als 500.000 Teilnehmer/innen aus Anlass der NATO-Gipfelkonferenz auf der Beueler Rheinseite statt, bevor im Jahr 1983 wieder eine Großdemonstration im Hofgarten mit rund einer halben Million Menschen stattfand. Bei der Friedensdemonstration am 22. Oktober 1983 sprach unter anderem [[Willy Brandt]] und bezog eindeutig Stellung gegen Massenvernichtungsmittel. Etwa 150.000 Demonstranten bildeten zudem eine Menschenkette um das damalige Regierungsviertel. | ||
* [https://www.friedenskooperative.de/friedensweg-bonn www.friedenskooperative.de/friedensweg-bonn] | * '''vgl. dazu:''' [https://www.friedenskooperative.de/friedensweg-bonn www.friedenskooperative.de/friedensweg-bonn] | ||
== Regina Pacis == | == Regina Pacis == | ||
[[Datei:Regina Pacis IMG 0178.jpg|thumb|Regina Pacis am Hauptgebäude der Universität Bonn]] | [[Datei:Regina Pacis IMG 0178.jpg|thumb|Regina Pacis am Hauptgebäude der Universität Bonn]] | ||
Eine Art Schutzpatronin des Hofgartens ist die über dem (Hinter-)Eingang zum Hauptgebäude in einer Nische untergebrachte Madonnen-Figur „[[Regina Pacis]]“. Die Königin des Friedens hatte sogar die Bomben des II. Weltkriegs so gut wie unversehrt überstanden, was für die Bonner einem kleinen Wunder gleichkam. | Eine Art Schutzpatronin des Hofgartens ist die über dem (Hinter-)Eingang zum Hauptgebäude in einer Nische untergebrachte Madonnen-Figur „[[Regina Pacis]]“. Die Königin des Friedens hatte sogar die Bomben des II. Weltkriegs so gut wie unversehrt überstanden, was für die Bonner einem kleinen Wunder gleichkam. | ||
== siehe auch == | |||
* [[Friedensweg Bonn]] | |||
* [[Universitäts-Hauptgebäude]] | |||
==Weblinks und Quellen== | ==Weblinks und Quellen== | ||
*„Hofgarten Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-57847-20121130-2 (Abgerufen: 23. Mai 2023) | *„Hofgarten Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-57847-20121130-2 (Abgerufen: 23. Mai 2023) | ||
[[Kategorie: Bonn]] | [[Kategorie: Bonn]] | ||
[[Kategorie: Straßen und Plätze]] | |||
[[Kategorie: Universität Bonn]] |
Aktuelle Version vom 23. Juli 2024, 19:00 Uhr
Der Bonner Hofgarten ist eine Grünfläche südlich des Uni-Hauptgebäudes mit Baumalleen zu beiden Seiten.
An seinem südlichen Ende befindet sich das Akademische Kunstmuseum.
Der Hofgarten ist Eigentum der Universität, was immer wieder bis in unsere Tage zu Auseinandersetzungen bezüglich seiner öffentlichen Verwendung geführt hat. Mittlerweile hat die Uni selber die Fläche als „Location“ entdeckt – etwa für die seit 2005 jährlich stattfindende Absolventenfeier.
Geschichte
Der Hofgarten wurde im 18. Jahrhundert als barocker Park vor dem kurfürstlichen Schloss angelegt und ging 1818 in den Besitz der neu gegründeten Universität Bonn.
Während der Zeit Bonns als Hauptstadt (1949 – 1999) war die Stadt häufig Ziel zivilgesellschaftlicher Protestkundgebungen und der Hofgarten einer der wichtigsten Versammlungsorte.
Mahnmal
Am 24. September 1950 wurde das Mahnmal im Hofgarten eingeweiht, das an die verfolgten und ermordeten Bonner Bürgerinnen und Bürger der NS-Zeit erinnert. Seit 1997 befindet sich der Standort am Kaiserplatz.
Ort für Demonstrationen
Für die Bonner ein Stück stadtnahes Erholungsgebiet, für die Studierenden (sommers) eine Liegewiese, hat der Hofgarten auch schon gewaltige Demonstrationen erlebt – so jene gegen die Notstandsgesetze, als 1968 an die 300.000 Gesetzesgegner die Stadt und den Hofgarten eroberten.
Und in den 1980-er Jahre war der Bonner Hofgarten der zentrale Ort in der damaligen Bundeshauptstadt, wo die großen Friedensdemonstrationen der Friedensbewegung stattfanden.
Die Friedensdemonstration am 10. Oktober 1981 stand unter dem Motto Gegen die atomare Bedrohung gemeinsam vorgehen. Etwa 300.000 Menschen nahmen an der zentralen Abschlusskundgebung im Hofgarten teil, um gegen den NATO-Doppelbeschluss zu protestieren. Zu den Rednern zählten Heinrich Albertz, Heinrich Böll, Erhard Eppler, Petra Kelly und Coretta Scott King.
Im darauf folgenden Jahr fanden Demonstrationen mit mehr als 500.000 Teilnehmer/innen aus Anlass der NATO-Gipfelkonferenz auf der Beueler Rheinseite statt, bevor im Jahr 1983 wieder eine Großdemonstration im Hofgarten mit rund einer halben Million Menschen stattfand. Bei der Friedensdemonstration am 22. Oktober 1983 sprach unter anderem Willy Brandt und bezog eindeutig Stellung gegen Massenvernichtungsmittel. Etwa 150.000 Demonstranten bildeten zudem eine Menschenkette um das damalige Regierungsviertel.
- vgl. dazu: www.friedenskooperative.de/friedensweg-bonn
Regina Pacis
Eine Art Schutzpatronin des Hofgartens ist die über dem (Hinter-)Eingang zum Hauptgebäude in einer Nische untergebrachte Madonnen-Figur „Regina Pacis“. Die Königin des Friedens hatte sogar die Bomben des II. Weltkriegs so gut wie unversehrt überstanden, was für die Bonner einem kleinen Wunder gleichkam.
siehe auch
Weblinks und Quellen
- „Hofgarten Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-57847-20121130-2 (Abgerufen: 23. Mai 2023)