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Vinea Domini

Aus Bonn.wiki
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Die Vinea Domini (lateinisch für „Weinberg des Herren“) in Bonn war ein zu Beginn der 1720er-Jahre errichtetes achteckiges barockes Lustschlösschen in einem damals neu angelegten Weinberg am Rheinufer zwischen dem Alten Zoll und der Zweiten Fährgasse.

Bauwerk und Geschichte

Unter Kurfürst Joseph Clemens entstand in 1721/ 22 der Rohbau, nach seinem Tod wurde das Schlösschen von der Michaelsbruderschaft übernommen, ab 1725 aber dem nachfolgenden Kurfürsten Clemens August gegen einen jährlichen Zins für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt.

An einem 1728 von Johann Conrad Schlaun entworfenen versenkbaren Tisch, der in die unten gelegene Küche herabgelassen und dort gedeckt werden konnte, tafelten seinerzeit die vom Kurfürsten eingeladenen Gesellschaften mit den damals von hier aus noch möglichen Aussichten nicht nur auf den Rhein und das Siebengebirge sondern auch zur Godesburg, den Venusberg, den Kreuzberg, das Poppelsdorfer Schloss und das Residenzschloss.

Im Zuge der Säkularisation wurde das Schlösschen verkauft und diente anschließend als Wirtshaus und als Wohnung.

Im Zweiten Weltkrieg fiel die „Vinea Domini“ einem Bombenagriff zum Opfer. Auf dem Gelände entstand bis 1952 im südlichen Teil ein Erweiterungsneubau für das Bonner Beethoven-Gymnasium.

Weinberg in der Rheinaue

Weinberg in der Bonner Rheinaue

Seit 1983 bestellt ein Verein von Lehrern und Schülern des Beethoven-Gymnasiums („Vinea Domini Archigymnasii Bonnensis“) auf dem ehemaligen Bundesgartenschau-Gelände in der Bonner Rheinaue einen kleinen Weinberg. Anfang April 1984 konnte der erste Jahrgang „Vinea Domini“ probiert werden, dessen Name an das ehemalige kurfürstliche Lustschlösschen erinnert.