Villip
Villip ist ein Ortsteil der Gemeinde Wachtberg im Rhein-Sieg-Kreis. Zur Ortschaft gehört der Ortsteil Villiprott, der Villip zugeordnet ist. Hier wohnen insgesamt etwa 3.600 Einwohnerinnen und Einwohner (Stand 2024).

Villip verfügt über eine Grundschule und zwei Kindergärten.
Der Ort liegt in der Nähe des Bonner Stadtteils Heiderhof und der Nachbarstadt Meckenheim. Weitere Nachbarorte innerhalb der Gemeinde Wachtberg sind Arzdorf, Pech, Berkum und Gimmersdorf.
Villip liegt im Tal des Godesberger Bachs, der als Arzdorfer Bach in Fritzdorf auf einer Höhe von 220 m entspringt.
In einer Talaue am Fuß von Villip liegt die imposante zweiteilige Wasserburganlage Gudenau am Bach, mit Ursprüngen im 13. Jahrhundert und einem Barockgarten, der im 17. Jahrhundert entstanden ist.
Geschichte
Am 10. Juni 873 wurde der Ort erstmals urkundlich als „Philuppa“ erwähnt. Er ist aber älter und sein Alter wird auf über 1300 Jahre geschätzt.
Burg Gudenau liegt im Südwesten von Villip. Sie ist die größte Burg im Gemeindegebiet. Eine massive dreiflügelige Vorburg aus dem 16. Jahrhundert schirmt das Anwesen zur Straße hin ab.
Die vermutlich 1780 (nach anderer Darstellung 1680) erbaute Villiper Windmühle in der Nähe steht heute ohne Flügel da. Ursprünglich gehörte diese Mühle zur Burg Gudenau, die hier ihr Getreide mahlen ließ.
Noch vollständig erhalten ist dagegen die Villiper Wassermühle, auch Broichmühle, Bruchmühle oder Bedorfer Mühle genannt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Getreide-Mühle im Jahr 886. Sie ist damit eine der ältesten Wassermühlen in der Region. Oberhalb der Mühle befindet sich der Mühlteich, in den vorwiegend Wasser aus dem Arzdorfer Bach und dem Ölbach (einem Zufluss des Godesberger Bachs) fließt, um das oberschlächtige Wasserrad der Mühle anzutreiben.
Unter französischer Verwaltung wurde um 1800 die Mairie-Verfassung eingeführt. Villip mit Rott (heute Villiprott) wurde Sitz der neu geschaffenen Mairie Villip im Kanton Bonn mit den Orten Berkum, Gimmersdorf, Holzem, Ließem, Niederbachem, Oberbachem, Pech, Pissenheim (heute Werthhoven), Villip und Züllighoven. In 1815 fielen dann wesentliche Teile des Rheinlands an Preußen, das die französische Verwaltungsordnung fast unverändert übernahm und aus der Mairie wurde die Bürgermeisterei Villip.
Seit der Kommunalreform im Jahr 1969 ist Villip ein Ortsteil der Gemeinde Wachtberg.
Der Heimatverein Villip e.V. betreibt ein kleines Heimatmuseum am Ort. Das Heimatmuseum befindet sich in den Räumlichkeiten der Katholischen Grundschule. Eine 300 Quadratmeter große Fläche steht dem Verein hier für sein Museum zur Verfügung. Das wohl berühmteste Exponat des Museums ist eine Kopie des 1954 entdeckten Fritzdorfer Goldbechers.
Die Sammlung Ludwig Velten bildete zu Beginn den Grundstock des Villiper Heimatmuseums. Originalexponate gibt es zu den Themen Handwerk und Landwirtschaft im dörflichen Leben sowie zum Themenschwerpunkt „Burg Gudenau und das Dorf“. Auch an örtliche Persönlichkeiten wird erinnert, etwa an den aus Arzdorf stammenden Lehrer Heinrich Welsch oder den Tenor Anton Raaff aus Holzem, den wohl berühmteste Tenor des 18. Jahrhunderts und Stifter der Nepomuk-Kapelle in Holzem.
Kirche
Eine erste Kirche bestand bereits im Jahr 886 am Ort.
Die heutige Kirche in Villip mit spätgotischem Chor aus dem 15. Jahrhundert hat ein Langhaus von 1713 und einen Westturm von 1749 mit geschweifter Haube, der auf den Rokokobaumeister Johann Georg Leydel zurückgeführt wird.
Informationen
Zahlreiche Informationen zu Wachtberg und seinen Ortsteilen finden sich im Wiki-Artikel zur Gemeinde Wachtberg.
siehe auch
Weblinks und Quellen
- www.villip.net
- www.wachtberg.de/ortschaften
- Nicole Schmitz (2017): „Wasserburg Gudenau in Villip”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-136785-20150819-6 (Abgerufen: 26. August 2024)
- Wikipedia-Eintrag