Zum Inhalt springen

Sozialwohnungen

Aus Bonn.wiki
Öffentlich geförderte Wohnanlage in Neu-Vilich

Mehr als die Hälfte der bestehenden Sozialwohnungen in Bonn fällt in den kommenden Jahren aus der Sozialbindung. Die Lage auf dem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt der Stadt wird dadurch weiter verschärft. Dabei gelten derzeit ohnehin weniger als 10.000 Wohneinheiten in Bonn als Sozialwohnungen. Etwa doppelt so hoch schätzt der Bonner Mieterbund den nötigen Bedarf an geförderten Wohnungen ein.

Entsprechend problematisch ist auch die Situation in zahlreichen Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis, etwa in Sankt Augustin. Auch in Sankt Augustin fehlen Wohnungen, insbesondere preiswerte Wohnungen. Zusätzlich fallen aktuell und in Zukunft zahlreiche öffentlich geförderte Wohnungen aus der Mietpreisbindung, 864 sind es bis zum Jahr 2042, wie der sozial- und wohnungspolitische Bericht 2024 der Stadt aufzeigt.

Bonn

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 348 Wohnungen mit insgesamt 70,76 Millionen Euro öffentlich gefördert und damit das vom Land zur Verfügung gestellte Budget fast verdreifacht. Im Jahr 2024 konnte die Stadt Bonn Bewilligungsbescheide mit einem Volumen von 76,2 Millionen Euro erteilen. Insgesamt wurden 324 Wohneinheiten gefördert.

Allerdings gab es Ende 2024 in Bonn nur noch rund 8.900 geförderte Wohnungen – Tendenz: weiter sinkend. Umgekehrt bleibt die Zahl der Menschen mit Wohnberechtigungsschein konstant hoch.

Nach Angaben des Bonner Amts für Soziales und Wohnen fielen bereits bis zum Ende des Jahres 2024 insgesamt 1.253 Wohnungen aus der Mietpreis- und Belegungsbindung. In knapp drei Jahren, bis Ende 2026, wird sich die Zahl mehr als verdoppeln und bei 2.641 Wohneinheiten liegen. In fünf Jahren werden es dann fast 5.000 Wohnungen und in zehn Jahren knapp 6.000 Wohnungen sein, die ihren Status als Sozialwohnung verlieren. Dieser Verlust ist erheblich, gerade angesichts weiter steigender Einwohnerzahlen.

Um bei Neubauprojekten gegenzusteuern, hat die derzeitige Ratsmehrheit aus Grünen, SPD, LINKE und Volt im sogenannten Bonner Baulandmodell bereits eine Quote von bis zu 50 Prozent für öffentlich geförderten Wohnungsbau festlegt. Eine Regelung, die allerdings durch die weitere Ausweisung neuer Baugebiete dringend ergänzt werden muss.

Gegensteuern will die Stadt auch durch eine aktive Förderpolitik und enge Kooperation mit der Wohnungswirtschaft. Und sie entwickelt das „Handlungskonzept Wohnen Bonn“. Stand Juni 2025 waren rund 450 geförderte Wohnungen im Bau, für weitere 400 lagen Förderanträge vor.

Rhein-Sieg-Kreis

Auch der Rhein-Sieg-Kreis braucht weiterhin bezahlbaren Wohnraum und Bauverantwortliche, die dazu beitragen, diesen zur Verfügung zu stellen. 37 Millionen Euro zur öffentlichen Förderung des Wohnraums flossen 2024 als Globalbudget vom Land NRW in den Rhein-Sieg-Kreis.

Im Jahr 2023 war im Kreisgebiet der Wohnungsbau mit rund 45,6 Millionen Euro gefördert worden. Für die Zuzugsregion werden bis zum Jahr 2030 etwa 30.000 neue Wohnungen prognostiziert. Insbesondere beim bezahlbaren Wohnraum gibt es großen Bedarf.

Mit über 76,6 Millionen Euro an Landesmitteln wurde der Bau von insgesamt 286 Wohneinheiten im Kreisgebiet bezuschusst, womit die Summe aus 2023 deutlich gesteigert werden konnte.

siehe auch