RSE Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH

Aus Bonn.wiki

Durch das Gewerbegebiet im Beueler Osten verlaufen noch Schienen der ehemaligen Kleinbahn von Beuel nach Großenbusch, auch wenn diese inzwischen nicht mehr genutzt werden und zuwuchern. Etliche Jahre zuvor, im Jahr 1994 war unter dem Namen RSE Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH vom Verkehrsclub Deutschland und interessierten Privatpersonen eine Gesellschaft mit dem vorrangigen Ziel gegründet worden, die Beueler Industriebahn zu erhalten, die vor rund 125 Jahren als Kleinbahn zwischen Beuel und Großenbusch in Betrieb genommen worden war und jahrzehntelang lokale Industriebetriebe belieferte.

Eine restliche Teilstrecke wurde in den 1990er-Jahren von der RSE Rhein-Sieg-Eisenbahngesellschaft GmbH übernommen, die bis 2019 auf der etwa 4,5 km langen Bahntrasse an den Kirmestagen im September auch regelmäßig Passagiere vom Beueler Bahnhof zu Pützchens Markt beförderte. Der Haltepunkt mit provisorischem Bahnsteig befand sich hinter der evangelischen Nommensenkirche an der Straße „Am Weidenbach“. Die eingesetzten roten Schienenbusse wurden inzwischen veräußert.

Besonders wegen der Instandhaltungskosten wurde im Jahr 2024 die Stilllegung der Strecke beantragt, die planungsrechtlich noch als Bahnanlage erhalten ist.

In der derzeitigen Diskussion geht es darum, ob die Trasse zum Radweg umgebaut oder als Bahnstrecke gewidmet bleiben soll.

Geschichte

Im Dezember 1900 entstand die 6,8 km lange Eisenbahnstrecke von Beuel nach Großenbusch, die von der Industriebahn AG eröffnet wurde. Sie diente besonders dem Transport von Basalten aus Limperich und von Kohlen zu den Hangelarer Tonwerken und in umgekehrter Richtung von Tonerzeugnissen zur Weiterverladung auf die Staatsbahn am Bahnhof Beuel.

Die Strecke führte vom Endbahnhof in Beuel (am Beueler Bahnhof) über Pützchen, Bechlinghoven und Hangelar nach Großenbusch mit der Endstation an der heutigen Walstrasse. In Großenbusch war auf der Grenze der heutigen Sankt Augustiner Stadtteile Hangelar und Sankt Augustin-Ort schon im Jahr 1889 die „Bonner Verblendstein- und Thonwaarenfabrik“ gegründet worden.

Entsprechend ihrer Funktion war die Strecke eingleisig, wies aber auch Anschlüsse an andere Industriebetriebe auf. Eine Zweigstrecke führte nach Limperich. Und in den Bahnhöfen Pützchen, Limperich, Holzlar, Hangelar und Großenbusch gab es Ladegleise für den örtlichen Güterverkehr.

Der einstige Streckenverlauf war von Beuel in Richtung Großenbusch:

  • Bahnhof Beuel Industriebahn (Streckenkilometer 0,0)
  • Abzweig zur Strecke nach Limperich, Finkenberg (Kilometer 1,1)
  • Bahnhof Limperich (Endbahnhof des Abzweigs nach Limperich, Kilometer 1,87)
  • Bahnhof Pützchen, später Beuel Ost (Kilometer 2,1)
  • Bahnhof Holzlar bzw. Bechlinghoven (Kilometer 2,8)
  • Bahnhof Hangelar Industriebahn (Kilometer 4,53 - mit Übergabemöglichkeit zur Bröltalbahn ab 1955)
  • Bahnhof Großenbusch.

Zum 1. Dezember 1965 wurde der Abschnitt von Hangelar nach Großenbusch stillgelegt und Anfang der 1970-er Jahre abgebaut, der Restgüterverkehr nach Hangelar wurde 1994 eingestellt. Die Stadt Bonn kaufte eine 4,6 Kilometer lange Reststrecke und hat diese dann an die damals neu entstandene RSE Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH verpachtet. Diese wurde durch die Gesellschafterversammlung im Juni 1994 gegründet und im Handelsregister zum 14.11.1994 eingetragen.

siehe auch

Weblinks und Quellen