Rhein-Sieg-Eisenbahn

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Ehemaliger Schienenstrang der Bröltalbahn am Beueler Rheinufer

Die ehemalige Rhein-Sieg Eisenbahn AG war eine Schmalspurbahn (Spurweite 785), die im Jahr 1862 als private Pferdebahn im Bröltal eröffnet wurde. Schon ein Jahr später wurde Lokomotivbetrieb auf der Strecke der ehemaligen Brölthaler Eisenbahn eingesetzt, deren Netz durch die Erweiterungen nach Waldbröl, an den Rhein und in den Westerwald schnell auf eine Länge von mehr als 87 Kilometern wuchs. Im Jahr 1903 kam noch die Heisterbacher Talbahn zum Unternehmen hinzu, das sich ab 1921 dann Rhein-Sieg Eisenbahn (RSE) nannte.

Durch das Gewerbegebiet im Beueler Osten verlaufen noch Schienen einer Teilstecke der Kleinbahn von Beuel nach Großenbusch, auch wenn diese inzwischen nicht mehr genutzt werden und zuwuchern. Etliche Jahre zuvor, im Jahr 1994 war unter dem Namen RSE Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH vom Verkehrsclub Deutschland und interessierten Privatpersonen eine Gesellschaft mit dem vorrangigen Ziel gegründet worden, die Beueler Industriebahn zu erhalten. Diese Gesellschaft wird in einem separaten Artikel behandelt.

Geschichte

Am Bahnhöfchen in Beuel. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Bahntrasse

Nach der Eröffnung der Bröltalbahn folgte schon bald der Ausbau von Hennef über Ruppichteroth bis nach Waldbröl, und im Jahr 1891 der Ausbau über Buisdorf, Niederpleis und Hangelar bis nach Beuel. Als die Erzvorkommen weniger wurden, sorgten der Transport von Basalt aber auch der Personenverkehr für Ersatz auf dem über 87 Kilometer angewachsenen Schienennetz. Von Hennef nach Waldbröl, von Hennef nach Asbach, von Hennef nach Beuel und von Niederpleis bis Himberg fuhren die Bahnen und es erfolgte die Übernahme der Heisterbacher Talbahn. Schon zuvor im Jahr 1892 nahm die Bahn ihren Betrieb auf der 22 km lange Strecke von Hennef nach Asbach (Hanftalbahn) auf.

Bereits am 1. Dezember 1891 wurde ein Endbahnhof der Bröltalbahn im Beueler Combahnviertel eröffnet. Nahe am Rhein war der westlichste Bahnhof der Bröltalbahn entstanden, in der Folge liebevoll „Bahnhöffje“ genannt, als wichtiger Umschlagplatz direkt am Rhein. Während die Bahngesellschaft noch bis 1967 Güter nach Beuel brachte, zuletzt fast ausschließlich Basalt aus dem Westerwald zur Schiffsverladung am Rhein, wurde bereits 1951 der Personenverkehr zwischen Niederpleis und Siegburg und zwischen Hennef und Beuel eingestellt. Und in den Jahren 1953 und 1954 endete auch der Schienenverkehr im Bröltal.

Das ehemalige Bahnhofsgebäude in Beuel dient heute als Gaststätte. Ein Teil der ehemaligen Bahntrasse in Beuel steht als Fußgänger- und Radweg zur Verfügung (Bröltalbahnweg).

Buslinien der RSE

Historiche Aufnahme der ehemaligen Rheinbrücke in Bonn.

Im Jahr 1925 startete die Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) die ersten Buslinien. Im Februar eröffneten die ersten Verbindungen von Waldbröl über Hennef nach Beuel, von Hennef nach Siegburg und von Niederdollendorf nach Oberpleis.

Anders als etwa bei der Vorgängerin, der Brölthaler Eisenbahn, deren Endpunkt in Beuel direkt an der Fähre nach Bonn lag (dem heutigen „Beueler Bahnhöfchen“), fuhr der Omnibus der RSE von Hennef nicht nur nach Beuel, sondern auch über die Rhein-Brücke bis zum Kaiserplatz am Bonner Hauptbahnhof.

Im Jahr 1973 erwarb die kurz zuvor vom Rhein-Sieg-Kreis gegründete Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) die Aktien der RSE und 1977 auch sämtliche Omnibusse und Immobilien und sie übernahm nicht zuletzt auch das Personal.

RSE-Museum in Asbach

Ein Treffpunkt für Eisenbahnfreunde ist heute das Museum der Rhein-Sieg Eisenbahn in Asbach, wo eine Ausstellung oder das Rangieren mit originalen RSE-Fahrzeuge besichtigt werden können.

siehe auch

Relikt der Bröltalbahn in Hangelar

Weblinks und Quellen