Kleinbahn Beuel - Großenbusch

Die 6,8 km lange Eisenbahnstrecke von Beuel nach Großenbusch wurde im Dezember 1900 von der Industriebahn AG eröffnet. Sie diente dem Transport von Basalten aus Limperich und von Kohlen zu den Hangelarer Tonwerken und und in umgekehrter Richtung zum Transport von Tonerzeugnissen zur Weiterverladung auf die Staatsbahn im Bahnhof Beuel.
Die Strecke führte vom Endbahnhof in Beuel über Pützchen, Bechlinghoven und Hangelar nach Großenbusch mit Endstation. In Großenbusch war am nördlichen Rand des Geländes auf der Grenze der heutigen Sankt Augustiner Stadtteile Hangelar und Sankt Augustin-Ort schon im Jahr 1889 die „Bonner Verblendstein- und Thonwaarenfabrik“ gegründet worden.
Um das Jahr Um 1898 traten aber auch andere Industriebetriebe im Raum Beuel für den Bau einer normalspurigen Eisenbahnstrecke ein, darunter die Westdeutsche Jutespinnerei, die Asphaltfabrik von C.H. Andernach oder die Bonner Verblendsteinfabrik.
Eine Trasse für eine Kleinbahn entstand dann bis zur Eröffnung Ende des Jahres 1900 von Beuel, am Finkenberg vorbei, über Pützchen, Bechlinghoven, Kohlkaul und Hangelar bis nach Großenbusch. Er sollte von der Aktiengesellschaft für Bahn-Bau und Betrieb (BBB) hergestellt werden, die zwischenzeitlich in der Deutschen Eisenbahngesellschaft AG (DEAG) aufging, deren Tochtergesellschaft wiederum die Industriebahn AG war.
In Beuel war seinerzeit der Sitz der örtlichen Bahnleitung. In den Bahnhöfen Pützchen, Limperich, Vilich-Holzlar, Hangelar und Großenbusch gab es Ladegleise für den örtlichen Güterverkehr. Entsprechend ihrer Funktion war die Strecke eingleisig, wies aber Anschlüsse an Industriebetriebe auf. Eine Zweigstrecke führte nach Limperich.
Der einstige Streckenverlauf von Beuel in Richtung Großenbusch war:
- Bahnhof Beuel Industriebahn (Streckenkilometer 0,0)
- Abzweig zur Strecke nach Limperich, Finkenberg (Kilometer 1,1)
- Bahnhof Limperich (Endbahnhof des Abzweigs nach Limperich, Kilometer 1,87)
- Bahnhof Pützchen, später Beuel Ost (Kilometer 2,1)
- Bahnhof Holzlar bzw. Bechlinghoven (Kilometer 2,8)
- Bahnhof Hangelar Industriebahn (Kilometer 4,53 - mit Übergabemöglichkeit zur Bröltalbahn ab 1955)
- Bahnhof Großenbusch.
Zum 1. Dezember 1965 wurde der Abschnitt von Hangelar nach Großenbusch stillgelegt und Anfang der 1970-er Jahre abgebaut, der Restgüterverkehr nach Hangelar wurde 1994 eingestellt. Die Stadt Bonn kaufte die 4,6 Kilometer lange Reststrecke und hat diese dann an die damals neu entstandene RSE Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH verpachtet.
Literatur
- Michael Kelm, Die Kleinbahn Beuel-Großenbusch, 2020
siehe auch
Weblinks und Quellen
- „Kleinbahn Beuel-Großenbusch ‒ Industriebahn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-280082 (Abgerufen: 22. April 2023)
- Informationen auf bechlinghoven.com/industriebahn