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Friedrich-Wilhelms-Hütte

Aus Bonn.wiki
Mehrzweckhalle in Friedrich-Wilhelms-Hütte

Friedrich-Wilhelms-Hütte ist ein Stadtteil der Stadt Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis.

Nachdem die damalige Werks-Siedlung in 1919 eine eigene politische Vertretung erhielt, gehörte sie zunächst zum Gemeinde- und Amtsverband Menden (heute Stadt Sankt Augustin). Seit dem 1. August 1969 wurde Friedrich-Wilhelms-Hütte im Zuge der kommunalen Neuordnung ein Stadtteil von Troisdorf.

Neben den älteren Siedlungen am Ort, wie der „schwarzen Kolonie“ oder der „Beamtensiedlung“ entstanden in den Jahren 1970 bis 1975 auch einige Hochhaus-Siedlungen, etwa in der nach den örtlichen Straßennamen im Volksmund genannten Blumensiedlung (auch: Blümchensiedlung) mit Floraplatz, Veilchenweg, Orchideenplatz, Dahlienweg u.a. oder im Bereich von Lahnstraße, Nahestraße und Mendener Straße.

Geschichte

Häuser in der Schwarzen Kolonie in Friedrich-Wilhelms-Hütte
Melanbogenbrücke über die Sieg zwischen FWH und Menden

Bevor sich die eisenverarbeitende Industrie in der „Friedrich-Wilhelms-Hütte“ entwickelte und der heutige gleichnamige Stadtteil entstand, gab es zwischen Menden und Troisdorf hauptsächlich Ackerland, Weiden und Gärten.

Der wirtschaftliche Aufschwung am Ort begann mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. 1815 kam das Rheinland zu Preußen und 1825 wurde mit dem Bau der Friedrich-Wilhelms-Hütte (später: Mannstaedt-Werke) begonnen, aus der sich im Laufe der Zeit der gleichnamige Troisdorfer Ortsteil entwickelt. 1825 gründete der ehemalige Leiter des Bergamtes in Bonn, Johann Wilhelm Windgassen (1779–1852), eine Eisenschmelze am Mühlengraben in der Nähe der Agger-Mündung in die Sieg.

Nach Besitzerwechsel und verschiedenen Umformungen erfolgte die Angliederung eines Walzwerks, bevor aus der anfänglichen Hütte nach erneutem Eigentümerwechsel in 1910/11 der Sitz des Façon-Werks Louis Mannstaedt und Cie. AG wurde. Das jenseits des heutigen Sankt Augustiner Stadtteils Menden entstandene Hüttenwerk erwarb im Jahr 1911 die Mannstaedt AG aus Köln-Kalk und verlagerte ihre gesamte Produktion hierher.

Unternehmer Louis Mannstaedt, der mit seinem Eisenwalzwerk von Köln-Kalk nach Troisdorf zog, wollte auch seine Mitarbeiter zum Umzug bewegen und schaffte Wohnsiedlungen, in denen die einfachen Arbeiter, die Vorarbeiter und die Büroangestellten Häuser und Gärten bekamen.

Im Umfeld entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im frühen 20. Jahrhundert Werkssiedlungen, neben dem Kasino-Viertel insbesondere die Werkssiedlungen "Rote Kolonie" und "Schwarze Kolonie". Die Schwarze Kolonie im Troisdorfer Ortsteil Friedrich-Wilhelms-Hütte wurde für die Arbeiter des Werks erbaut. Sie erhielt ihren Namen aufgrund der schwarzen Dachziegel der Häuser und ist ein Dokument für die Industrialisierung Troisdorfs.

In den Jahren von 1970 bis 1975 wurden in Friedrich-Wilhelms-Hütte zahlreiche Wohnhochhäuser errichtet, die meisten aufgrund ihrer örtlichen Straßennamen in der sogenannten Blumensiedlung. Hier steht auch das höchste Wohnhaus von Troisdorf.

Informationen

An den Mannstaedt-Werken im Troisdorfer Ortsteil Friedrich-Wilhelms-Hütte

Zahlreiche Informationen zu Troisdorf und seinen Ortsteilen finden sich im Wiki-Artikel zur Stadt Troisdorf.

Kirche Herz Jesu

In den Jahren 1958/ 59 entstand anstelle der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kirche die heutige Herz-Jesu-Kirche am Ort.

Sie wurde als geostete Saalkirche auf quadratischem Grundriss mit halbrunder Apsis und aus Backstein errichtet und mit einem frei stehendem Glockenturm gebaut.

Im Innern sind zwei großformatige Glasfenster des Künstlers Paul Weigmann aus 1959 sehenswert, die den Altarraum der Kirche belichten.

Literatur

siehe auch

Städtische Kita am Robert Müller Platz in FWH (Kinderkunsthaus)
Am Mühlengraben in Friedrich-Wilhelms-Hütte