Bürgermeister von Bad Godesberg
Godesberg gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Köln und unterstand der Verwaltung des Amtes Godesberg-Mehlem. Zu preußischer Zeit wurde Godesberg ab 1816 Sitz der gleichnamigen Bürgermeisterei im Kreis Bonn, der zum Regierungsbezirk Köln in der späteren Rheinprovinz gehörte.
Ab dem Jahr 1816 waren bis zur Eingemeindung nach Bonn folgende Bürgermeister tätig:
- 1816 - 1818 Friedrich Pistping
- 1818 - 1840 Wilhelm Hugo Franken
- 1841 - 1851 Melchior Julius von Buggenhagen
- 1857 - 1888 Carl August von Groote
- 1888 - 1914 Anton Dengler
- 1915 - 1933 Josef Zander
- 1933 - 1945 Heinrich Alef
- 8.-31.3.1945 Heinrich Ditz
- 1945 - 1948 Josef Zander
- 1948 - 1963 Heinrich Hopmann
- 1963 - 1969 Franz Linz
Ein erstes „Bürgermeister-Bureau“ der Gemeinde Godesberg entstand zur Zeit von Carl August von Groote (1831-1897), in den Jahren 1857 bis 1888 Bürgermeister der Gemeinde Godesberg. Er nutzte dazu ab 1863 einen kleinen, von ihm finanzierten Anbau zu seiner Villa in der heutigen Rüngsdorfer Str. 2. Von Groote wurde nach seinem Tod im Jahr 1897 auf dem Burgfriedhof in Godesberg beigesetzt. 1920 wurde der Von-Groote-Platz zwischen der Rüngsdorfer Straße und der Karl-Finkelnburg-Straße im Ortsteil Rüngsdorf nach im benannt und im November 2000 eine von dem Bonner Künstler Friedemann Sander geschaffene Gedenktafel am Eingang zu Grootes ehemaliger Villa enthüllt.
Anton Dengler (1852-1914) folgte ihm und wirkte ab 1888 über 26 Jahre hinweg als Bürgermeister von Godesberg. Er setzte besonders auf Kurgäste und reiche Pensionäre. Dazu gehört die Gestaltung des Rheinufers mit einer Dampfschiffbrücke an der Bastei, die Anlage des Panoramaparks und (bis 1910) der etwa zweieinhalb Kilometer langen Rheinpromenade. Ebenso entstand zu seiner Zeit der Kurpark, die erste Fährverbindung zwischen Godesberg und Niederdollendorf oder der von ihm initiierte Bau des Godesberger Bahnhofs im Jugendstil. Nach ihm wurde im Bad Godesberger Villenviertel die Denglerstraße benannt.
Sein Nachfolger als Bürgermeister war Josef Zander (1878-1951) in den Jahren 1915 bis 1933. Als Zentrumspolitiker und Katholik war er ein erklärter Gegner der Nazis. Die Entwicklung von Godesberg führte er im Sinne seines Vorgängers fort, das ab 1926 den Namenszusatz "Bad" tragen durfte.
Ersetzt wurde er durch den Nationalsozialisten Heinrich Alef, der ab 14. März 1933 das Amt übernahm. Nach dessen Flucht und dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft wurde Josef Zander 1945 von der Militärregierung erneut zum Bürgermeister der Stadt Bad Godesberg berufen, im Jahr 1946 dann auch von der neuen Stadtvertretung zum Bürgermeister gewählt und blieb bis 1948 im Amt. Nach seinem Tod wurde er auf dem Burgfriedhof in Bad Godesberg beigesetzt. Die Zanderstraße in Pennenfeld zwischen Theodor-Heuss-Straße und Albertus-Magnus-Straße wurde nach ihm benannt.
Als Bürgermeister Zander sein Amt niederlegte, übertrug der Rat der Stadt am 3. November 1948 das Amt auf Heinrich Hopmann (1897-1968) das dieser bis zum 18. März 1963 ausübte. Nach ihm ist in Bad Godesberg die Hopmannstraße benannt.
Ihm folgte Franz Linz (1908-1983) in der Zeit von 1963 bis zur Eingemeindung nach Bonn im Jahr 1969.