Der Freizeitpark Rheinaue ist ein 160 ha großes Naherholungsgebiet in Bonn. Die Grundzüge des Parks entstanden anlässlich der Bundesgartenschau 1979 südlich der Bonner Gronau, damals ein unbebautes und landwirtschaftlich genutztes Auegebiet.

See im Bonner Rheinauenpark

Die Rheinaue bietet sich mit weitläufigen Wiesen, Hügeln rund um einen 15 Hektar großen Auensee auch zum Joggen mit entspannten Laufrunden an, die flexibel gestaltet werden können. Das Fußwegenetz ist insgesamt etwa 45 Kilometer lang.

Ein Teilgebiet befindet sich auf der Beueler Seite mit Skaterpark und großem und im Jahr 2023 neu gestalteten Spielplatz (ehemals „Haribo-Schiff“, heute "Räuberschiff"). Über die Südbrücke ist der Bereich der Rheinaue im südlichen Beuel mit der gegenüber liegenden Rheinseite verbunden.

Bonner "Central-Park"

 
Blumenwiese in der Rheinaue. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Der „Central Park“ von Bonn war ursprünglich - wie Name schon sagt - ehemals eine Rhein-Aue zwischen Bonn und Bad Godesberg und findet eine Ergänzung auf der rechten Rheinseite. Der mittlerweile von den Bonnern, aber auch von Bonn-Gästen ins Herz geschlossene Park mit vielen Hügeln und Seen verdankt seine Entstehung der ungewöhnlichen Weitsicht damaliger Kommunalbeamter und –politiker, die das Areal als Grünfläche für kommende Generationen retten wollten.

 
Löffelwald in der Rheinaue

Da war die Bundesgartenschau (Buga) 1979 ein willkommener Anlass, diese Pläne in die Realität umzusetzen. Der Park ist, so wie er sich auch heute noch präsentiert, in erster Linie ein Werk der Münchener Landschaftsarchitekten Gottfried und Anton Hansjakob. Ihnen gelang der Spagat zwischen der Nutzung als sechs Monate dauernder Buga einerseits, und dem Auftrag, einen dauerhaft nutzbaren Landschaftspark im damaligen Regierungsviertel anzulegen anderseits ganz ausgezeichnet, wie die Akzeptanz der Bürger auch nach fast 30 Jahren zeigt. Das (größere) linksrheinische Areal mit seinen insgesamt 15 Hektar großen Auenseen verleiht der Rheinaue eine unverwechselbare Struktur. Seinerzeit mussten 3,2 Millionen Kubikmeter Erde bewegt und mehr als 1.000 Bäume gepflanzt werden. Eines der erhalten gebliebenen Schmuckstücke ist der Japanische Garten, ein anderes der kanadische Totempfahl.

 
Parkrestaurant Rheinaue

Heute ist der Park ein beliebtes Naherholungsgebiet für gestresste Städter ebenso wie für Radfahrer, Skater oder Modellschiffbauer. Hier finden aber auch „Events“ statt, die regelmäßig zehntausende Besucher anziehen: Rhein in Flammen endet hier mit Musik und Höhenfeuerwerk, aber auch andere Veranstaltungen, wie die Bonner Bierbörse, gehören zum festen Veranstaltungsplan.

 
Rheinaue: Beethoven-Denkmal. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Zwischen April und Oktober verwandelt sich der Park jeweils am dritten Samstag eines Monats zu einem Tummelplatz für Trödelfans. Die Flohmärkte in der Rheinaue zählen zu den größten in Deutschland.

Ein Parkrestaurant hat das ganze Jahr über geöffnet, im Sommer gibt es im Biergarten Jazzkonzerte. Das grüne Herz von Bonn ist mit einer Fläche von 160 Hektar (davon 35 Hektar rechtsrheinisch) beinahe so groß wie die Bonner Innenstadt.

  • Adresse: Zum Rheinauen-Park gibt es verschiedene Zugänge. Der Hauptzugang liegt an der Ludwig-Erhard-Allee, Höhe Einmündung Heinemannstraße.

Große Blumenwiese

Eine weite Grünfläche gibt es im südlichen Teil der Rheinaue. Sie dient mehrmals im Jahr auch als Open-Air-Bühne für verschiedene Veranstaltungen wie die Bonner Bierbörse, das Familienspielefest und andere Großveranstaltungen wie etwa Rhein in Flammen.

Japanischer Garten

 
Japanischer Garten - Foto: Hans-Dieter Weber.

Ausgesprochenes Kleinod im Rheinauen-Park ist der "Japanische Garten", ein Geschenk Japans zur Bundesgartenschau 1979. Damals entstand ein heute noch beeindruckendes Zeugnis japanischer Gartenbaukunst. Natürlichkeit und Harmonie prägen die Gesamtkomposition des Gartens, der von zwei Wasserfällen, einem kleinen See und einer 13-stufigen „Pagode“ dominiert wird. Die große Kunst der kleinen Bäume steht jährlich am Pfingstwochenende (Samstag bis Montag) im Mittelpunkt, wenn das Bonsai-Team Bonn im wunderbaren Terrain die unterschiedlichsten Exemplare der Miniatur-Bäume präsentiert. Der Japanische Garten, zwischendurch immer wieder leider auch von Rowdies heimgesucht, ist einer der wenigen Nationen-Beiträge zur Bundesgartenschau, die auf Dauer erhalten geblieben sind.

siehe auch

 
Bismarckturm in der Bonner Rheinaue

Veranstaltungen

 
In der Bonner Rheinaue. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Zwischen März und Oktober findet jeweils am dritten Samstag des Monats auf der linksrheinischen Seite der Rheinaue einer der größten Flohmärkte statt.

Jährliche Veranstaltungen in der Rheinaue sind u.a. das Großfeuerwerk „Rhein in Flammen“ am ersten Mai-Wochenende oder die „Bonner Bierbörse“, aber auch Querbeats „Randale und Freunde Festival“ oder die Veranstaltungen des Kunst!Rasens.

Weinberg

 
Weinberg in der Bonner Rheinaue

Die wahrscheinlich kleinste Einzellage des Weinbau-Bereichs Siebengebirge liegt in der Bonner Rheinaue am Fuße des Post-Towers, angelegt zur Bundesgartenschau 1979. Im Jahr 1983 wurde der Weinberg an das Bonner Beethoven-Gymnasium übergeben und Anfang April 1984 konnte der erste Jahrgang „Vinea Domini“ probiert werden, benannt nach dem kurfürstlichen Lustschlösschen aus dem Jahr 1722, das sich bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg an der Stelle befand, wo dann 1952 der Erweiterungsbau für das städtische Gymnasium errichtet wurde.

Weblinks und Quellen

 
Rheinauensee