Bonn-Castell
Bonn-Castell im Stadtbezirk Bonn (bis 2003: Bonn-Nord und nicht mit dem Ortsteil Nordstadt zu verwechseln) ist ein nördlich der Bonner Innenstadt am Rhein gelegener Ortsteil der Bundesstadt Bonn.
Begrenzt wird der Stadtteil durch den Rhein im Osten, die Autobahn A 565 im Norden und die Kölnstraße im Westen sowie die Wachsbleiche an der Beethovenhalle im Süden.
Der Name Castell lag nahe, da sich der Ortsteil dort befindet, wo früher das Römerlager, die castra bonnensia, zu finden war. Der Rhein im Osten, die Beethovenhalle im Süden, die Kölnstraße im Westen und die Autobahn (A 565) im Norden bilden die ungefähren Grenzen des Ortsteils.
Zu den bedeutenden Einrichtungen in Bonn-Castell zählen u.a. die Universität (in ihren Instituten in der ehemaligen Pädagogischen Hochschule), die Rheinischen Kliniken, die Ministerien für Inneres und Finanzen (beide mit 2. Dienstsitz), sowie das Römerbad. Gegenüber einem jüdischen Friedhof (Römerstraße / Ecke Augustusring) steht als Überbleibsel der Bonner 2000-Jahrfeier (1989) die hölzerne Rekonstruktion eines Römerkrans.
Castra Bonnensis
Der Stadtteil Bonn-Castell liegt auf dem Gebiet eines früheren römischen Lagers. Als die Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) zur Hauptstadt der neuen Provinz Niedergermanien wurde, entstand für die etwa 10.000 Soldaten der I. Legion ein neues Quartier gegenüber der Siegmündung mit einer beeindruckenden Größe von mehr als 500 Metern im Quadrat. Ein Modell steht heute an der Drususstraße.
Das Legionslager besaß einen eigenen Rheinhafen mit Kränen zum Aus- und Einladen von Lasten. Nach historischen Befunden wurde einer von ihnen rekonstruiert. Er steht heute an der Ecke Römerstraße / Augustusring.
Die Außenmaße des ehemaligen Römerlagers mit Seitenflächen von über 500 Metern kann man nachvollziehen, wenn man vom Rhein aus die Straße Rosental hoch zur Rheindorfer Straße geht und über den Augustusring entlang der ehemaligen Außenmauern zurück zum Fluss.
- vgl. dazu: Martin Wein, Wie Bonn aus einem römischen Kastell entstand - Teil 3 der GA-Serie "Bonner Stadtgeschichten" vom 18.1.2021
Kloster Dietkirchen
Das Kloster Dietkirchen gehörte neben den klösterlichen Gründungen in Vilich (im Jahr 978) und Schwarzrheindorf (1151) zu den ersten weiblichen Konventen im Gebiet des heutigen Bonn. Seine Gründung muß vermutlich um die Jahrtausendwende erfolgt sein. Im Jahr 1349 wird ein Frauenstift genannt. Das Stift wurde 1802 unter der französischen Verwaltung aufgehoben und sein Besitz beschlagnahmt.
An das Kloster aber auch eine frühe Kirche („Dietkirche“) erinnert in Bonn-Castell die „Dietkirchenstraße“ zwischen Kölnstraße und Nordstraße.
In einem kleinen Park an der Kreuzung Rosental-Drususstraße (im Innenblock einer Wohnanlage) sind die rekonstruierten Grundmauern der Dietkirche vorhanden, leider aber nicht mehr frei zugänglich.
Kirchen
- Lukaskirche Bonn
- Kirche St. Joseph Bonn
- Kirche St. Hedwig
- Kirche des Priorats Christkönig (erbaut 1885)
- Rumänisch-orthodoxe Holzkirche
Literatur
- Winand Kerkhoff, Fünf Jahre Bonn-Castell. Ein Ortsteil erinnert (sich) an seine römische Vergangenheit. in: Bonner Heimat- und Geschichtsverein, Stadtarchiv Bonn (Hrsg.): Bonner Geschichtsblätter. Jahrbuch des Bonner Heimat- und Geschichtsvereins, Band 57/58, Bonn 2000, S. 471–494
Schulen
Streiflichter und Einblicke
- Biergarten Schänzchen in Bonn
- Castra Bonnensis
- Ehemaliges Straßenbahndepot Bonn
- Friedrich-Ebert-Brücke
- Jüdischer Friedhof in Bonn-Castell
- Kloster Dietkirchen
- Kölnstraße
- Orgelbau Klais Bonn
- Rheinische Landesklinik Bonn (LVR-Klinik Bonn)
- Römerbad
- Einrichtungen der Universität Bonn - Römerstraße 164
- St. Johannes Hospital Bonn
- Theater Pompeji - Bonner Künstlerhaus
- Universitätssportanlage Römerstraße 164
- Wohnanlage Am Römerlager
Weblinks und Quellen
- castell.bonn-castell.de
- Stadtteiltreff Bonn-Castell (Castelltreff)
- Wikipedia-Eintrag
Kultur.Landschaft.Digital.:
- „Benediktinerinnenkloster Dietkirchen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-13306-20110714-9 (Abgerufen: 20. Mai 2023)
- „Jüdischer Friedhof am Augustusring”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-12236-20110614-7 (Abgerufen: 20. Mai 2023)