Bönnsch (Sprache): Unterschied zwischen den Versionen

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== Beispiele ==
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Hier nur zum Beispiel ein paar Begriffe, die noch zu hören sind: „ming“ ist mein und „ding“ ist dein, „jett“ bedeutet soviel wie etwas, „Pänz“ sind die Kinder und „jeck“ sind alle Rheinländer, vor allem zur Karnevalszeit, die im übrigen „Fastelovend“ (Fastennacht) heißt.  
Hier nur zum Beispiel ein paar Begriffe, die noch zu hören sind:  
 
„ming“ ist mein und „ding“ ist dein, „jett“ bedeutet soviel wie etwas, „Pänz“ sind die Kinder und „jeck“ sind alle Rheinländer, vor allem zur Karnevalszeit, die im übrigen „Fastelovend“ (Fastennacht) heißt.  


Einige "bönnsche" Begriffe sind auch im Bonn.wiki zu finden:  
Einige "bönnsche" Begriffe sind auch im Bonn.wiki zu finden:  

Version vom 12. März 2024, 16:40 Uhr

"Bröckemännche" am Beueler Rheinufer

Bönnsch ist eine mittelfränkische Sprache. Der Ripuarische Dialekt, der einst in Bonn und im Umland gesprochen wurde, ist heute immer weniger zu hören. Und dann vorwiegend im privaten Bereich, wobei auch dann oft ein rheinisch adaptiertes Hochdeutsch gesprochen wird. Vorbei sind jedenfalls die Zeiten, als sich bei Kirmesfesten die "Ippendóreve Bäsemskräme" mit den "Längsdóreve Baachkrade" anlegten oder die "Kaaßele Öllechsköpp" mit den "Pötzjens Tälleläcke" im Streit waren.

Oder anders erklärt: „Bönnsch es die Sprooch die rond öm Bonn jesprooche wierd. Et es ene Dialäck vom Ripuarisch, dat zo dä meddelfränkische Sprooche jehüürt“.

Ludwig van Beethoven soll "Bönnsch" gesprochen haben und auch Simrock und Kinkel. Der Dialekt ist dem Kölschen nah verwandt, hat jedoch eindeutige Unterschiede zum "Kölsch". So werden zum Beispiel die Diphthonge (zwei Vokale die in einer Silbe aufeinander folgen) zu langen Monophtongen (ein Vokal), außer diese stehen am Wortende.

Merke: „Die Bönnsche spreche mieh su ene Singsang un jebruche jet andere Wördt als die Kölsche."

Wo es im "Kölschen" heißt: loufe oder jlaüve (laufen und glauben), da macht es sich "dä Bönnsche" einfacher un säät (sagt): loofe und jlööve, mit langen Vokalen und janz weech (ganz weich).

Angeblich kennen die Bonner kein „g“ - als Bespiele dienen oft die Wörter „Fluchzeuschträjer“ (Flugzeugträger) oder "Sejelfluchzeuch" - und kein "r" wie im Wort „Bonne Männe-Jesangsve'een.“ (Bonner Männergesangsverein). Immerhin gibt es Ausnahmen, wie die Wörter „springe“ (springen) oder „Bad Jodesbersch" zeigen. Auch der Buchstabe "t" wird offenbar tunlichst vermieden. Schöne Beispiele dafür sind die Wörter "Posamp" und "Haupposamp" (Postamt und Hauptpostamt).

Umso beliebter scheint der Buchstabe "o" in Bonn zu sein, wie im Wort "loofe" (laufen) oder bei der Aufforderung „lomme jonn“ (lass uns gehen). Do kanns de dich drop velohsse (darauf kannst Du dich verlassen).

Im täglichen Sprachgebrauch endet vieles auf "...chen", wie etwa Liebchen, Gröschelchen, Leckerchen oder auch Röggelchen.

Warum sich einzelne Begriffe in der Sprachregion unterschiedlich entwickelt haben, ist nicht immer eindeutig auszumachen. Welche dialektalen Wörter noch im Bonner Regiolekt verwendet werden, kann jedenfalls auf der Internetseite des LVR dat-portal.lvr.de nachgelesen werden. Hier ist auch zu hören, wie "dat Bönnsche" klingt.

Spätestens zur Karnevalszeit (Fastelovend) lebt im Rheinland der rheinische Dialekt wieder auf und den meisten sind die einschlägigen Begriffe von „Alaaf“ über „Jeck“ und „Strüßjer“ bis hin zum „Zoch“ geläufig.

Doch längst nicht nur zur Karnevalszeit drückt sich die rheinische Lebensart in mundartlichen Texten von den Kölner Bands BAP, Brings und vielen, vielen mehr aus – besonders auch für junge Leute.

Beispiele

Hier nur zum Beispiel ein paar Begriffe, die noch zu hören sind:

„ming“ ist mein und „ding“ ist dein, „jett“ bedeutet soviel wie etwas, „Pänz“ sind die Kinder und „jeck“ sind alle Rheinländer, vor allem zur Karnevalszeit, die im übrigen „Fastelovend“ (Fastennacht) heißt.

Einige "bönnsche" Begriffe sind auch im Bonn.wiki zu finden:

Literatur

Vell Spaß beim läse!

  • Johannes Bücher, Bonn-Beueler Sprachschatz (Rheinische Mundarten, Band 3), Rheinland-Verlag, Köln 1986, 2. Auflage 1987, Nachdruck 1991
  • Jörg Manhold, Rheinisch für Fortgeschrittene - Handbuch der rheinischen Lebensart, Edition Lempertz, Bonn 2019
  • Jörg Manhold, Rheinische Redensarten, Edition Lempertz, Bonn 2018
  • Elisabeth Schleier, „Bönnsch–Wie jeht dat? - Bönnsch füé Bejinners–Ein Crash-Kurs in bönnscher Mundart“, Edition Lempertz, Bonn 2018
  • Katharina Rempel, "Bonn, Bönnsch & Bonner Deutsch. Sprachliche Vielfalt in der Bundesstadt", Bonn 2013
  • Herbert Weffer, Von aach bes zwöllef. Ein bönnsches Wörterbuch, Band 1, 2. Auflage, Bonn 2000
  • Herbert Weffer, Bönnsches Wörterbuch, Band 2, 1. Auflage, Bonn 2000

Rheinisches Grundgesetz

Um die Rheinländer im Allgemeinen und die Bonner im Besonderen besser verstehen zu können, sollte man das Rheinische Grundgesetz nicht nur kennen, sondern auch beherzigen.

Rheinische Redensarten

In der Rubrik "Rheinische Redensarten" erklärt der Bonner General-Anzeiger kurz und knapp alles, was man über den rheinischen Dialekt wissen muss. Immer mit dabei ist eine rheinische Redensart.

Rheinische Spezialitäten

Weblinks