Diplomatische Vertretungen: Unterschied zwischen den Versionen
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== Diplomatische Vertretungen == | |||
Heute sind nur ein gutes Dutzend diplomatische Vertretungen am Rhein geblieben, allerdings nur in Gestalt von Botschafts-Außenstellen oder (General-)Konsulaten. | |||
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== siehe auch == | |||
* [[CC und CD]] | |||
== Weg der Demokratie == | |||
[[Datei:An der chinesischen Botschaft IMG 1933.jpg|thumb|An der chinesischen Botschaft in Bad Godesberg]] | |||
Der [[Weg der Demokratie]] führt auch zu einigen Gebäuden der ehemaligen diplomatischen Vertretungen in Bonn. Stationen sind: | |||
44 - Französische Botschaft | |||
* Im Jahr 1950 für das französische Hochkommissariat errichtet, entstand nach Inkrafttreten der Pariser Verträge die Botschaft der französischen Republik, die bis 1999 genutzt wurde. Der Standort war An der Marienkapelle 3/ Rheinstraße 52 im Stadtteil [[Rüngsdorf]] nahe am [[Rheinhotel Dreesen]]. | |||
45 - Britische Botschaft | |||
* Nach Inkrafttreten der Pariser Verträge entstand 1955 die Botschaft des Vereinigten Königreichs, die von 1952 bis 1999 in Bonn an der Friedrich-Ebert-Allee 77 ihren Sitz hatte und 2004 abgerissen wurde. Der Schriftsteller John le Carré kam im Jahr des Mauerbaus 1961 als zweiter Botschaftsrat nach Bonn und setzte der britischen Botschaft in Bonn mit seinem Roman "Eine kleine Stadt in Deutschland" ein wenig freundliches Denkmal. Zur Architektur der Botschaftsgebäudes heißt es dort: ''„Man stelle sich den stillosen Gebäudeblock einer Fabrik vor, der sich nach und nach wuchernd ausgebreitet hat, die Art von Bauwerk, die man zu Dutzenden an Londons Westumfahrung sieht.“'' | |||
* „Britische Botschaft”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-115508-20150220-2 (Abgerufen: 9. Juli 2024) | |||
46 - Sowjetische Botschaft | |||
* Das ehemalige „Hotel Rolandseck-Groyen“ diente nach dem Zweiten Weltkrieg zwei Jahrzehnte der Sowjetunion als erste Botschaftsresidenz nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1955. Im Anschluss erfolgte 1976 der Umzug auf die Viktorshöhe im Bonner Stadtteil [[Schweinheim]], wo ein neues Gebäude errichtet wurde. Die ehemalige Botschaft der Sowjetunion wird seit 1999 als russisches Generalkonsulat genutzt. | |||
47 - Israelische Botschaft | |||
* Neun Jahre nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Israel wurde 1974 das Gebäude an der Simrockallee 2 für die Botschaft errichtet, die hier bis 1999 ihren Sitz hatte. Geschützt durch hohe Betonmauern und Sicherheitsanlagen galt die israelische Botschaft als die am besten bewachte diplomatische Vertretung in Bonn. Im Jahr 2003 wurde das Gebäude in ein Bürohaus umgewandelt. | |||
48 - Ständige Vertretung der DDR | |||
* 1974 übernahm die DDR das Gebäude an der [[Godesberger Allee]] 18 für ihre Ständige Vertretung in Bonn. Im Grundlagenvertrag mit der DDR, der am 21. Dezember 1972 von den beiden Regierungen unterzeichnet worden war, war die Einrichtung sogenannter Ständiger Vertretungen (StäV) jeweils in Bonn und in Ost-Berlin vereinbart worden. | |||
* vgl. dazu: Sarina Eßling (2023): „Dienstsitz der ehemaligen Ständigen Vertretung der DDR in Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345541 (Abgerufen: 9. Juli 2024) | |||
49 - Niederländische Botschaft | |||
* Trotz der Erfahrungen der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs nahmen die Niederlande bereits 1951 diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland auf. Sitz der Botschaft war zunächst ein Gebäude an der Koblenzer Str. 96, von 1964 bis 1999 dann am Sträßchensweg 10. Dieses Gebäude entstand nach den Plänen des Bonner Architekten Ernst van Dorp und wurde 1964 als erster Botschaftsneubau in Bonn fertiggestellt. | |||
50 - Chinesische Botschaft | |||
* Die Botschaft der Volksrepublik China zog 1984 nach Bad Godesberg an die Kurfürstenallee 12. Sie unterhält seit 1972 diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik. Ende 1973 erwarb die Volksrepublik China das Gelände. Bis 1999 war die Villa die Residenz des chinesischen Botschafters und wird auch heute durch die Volksrepublik genutzt. | |||
* ''siehe auch:'' [[Schloss Rigal]] | |||
51 - Residenz des ägyptischen Botschafters | |||
* Das 1922 von Architekt Julius Rolffs entworfene Gebäude war zunächst von September 1949 bis Mai 1950 Sitz des Bundespresseamts. Von 1961 bis 1999 residierte der ägyptische Botschafter in der Villa an der Kurt-Schumacher-Straße 10 aus 1922/23 (gegenüber dem heutigen Schürmann-Bau). Nach Verkauf und Umgestaltung ist sie heute der Sitz des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern. | |||
==Weblinks und Quellen == | |||
* „Auslandsvertretungen im Bonner Regierungsviertel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-239593 (Abgerufen: 9. Juli 2024) | |||
* [https://www.wegderdemokratie.de/historische-orte Historische Orte auf www.wegderdemokratie.de] | |||
[[Kategorie: Bonn]] |
Aktuelle Version vom 26. August 2024, 21:51 Uhr
Zu Bonns Hauptstadtzeiten waren (bis zum Umzug von Parlament und Regierung nach Berlin 1999-2000) etwa 150 Botschaften mit zuletzt an die 10 000 Diplomaten vertreten - dazu einige wenige im Umland bzw. in Köln. Besonders beliebter Standort für Botschaften und Residenzen war der Stadtteil Bad Godesberg. Das bunte Völkchen der Diplomaten prägte das Stadtbild, die kaufkräftige Klientel belebte die heimische Wirtschaft, Handwerk, Handel und Gastronomie.
Diplomatische Vertretungen
Heute sind nur ein gutes Dutzend diplomatische Vertretungen am Rhein geblieben, allerdings nur in Gestalt von Botschafts-Außenstellen oder (General-)Konsulaten.
Afghanistan:
- Generalkonsulat, Liebfrauenweg 1a, 53125 Bonn (Ückesdorf)
- Tel: 0049-228 251 927
- Fax: 0049-228 255 310
- Email: info@afghanconsulate-bonn.com
- Öffnungzeiten: Mo-Do 9:00 Uhr 16:00 Uhr
- Konsularabteilung:Mo-Do 9:00 Uhr - 12:00 Uhr, Freitag ist keine Sprechstunde
- Das Generalkonsulat ist an islamischen und deutschen Feiertagen geschlossen
Argentinien:
- Konsulat, Robert Koch-Strasse 104, 53127 Bonn (Venusberg)
- Telefon: +49 228 2496288
- Fax: +49 228 2496287
- Email: cbonn@mrecic.gov.ar
- Internet: cbonn.mrecic.gov.ar
- Öffnungszeiten: variabel
China (Volksrepublik):
- Aussenstelle der Botschaft (zuständig für Hongkong), Kurfürstenallee 12, 53177 Bonn (Bad Godesberg)
- Tel: +49 94373778
- Fax: +49 228 355950
Kasachstan:
- Außenstelle der Botschaft, Rathausstraße 3, 53225 Bonn (Beuel)
- Tel.: (0228) 403 87 0
- Fax: (0228) 403 87 20
- (Terminvereinbarung von 15.00 bis 17.00 Uhr, von Montag bis Freitag)
- Terminvereinbarung kann man nur per E-Mail wahrnehmen.
- E-Mail: konsulbonn@gmail.com
- Konsularbezirk: Nordrhein-Westfalen
- Öffnungszeiten: Mo.-Fr. von 09:00 bis 12.00 Uhr.
- Mi., Sa., So und während deutscher und kasachischer Feiertage geschlossen.
Katar:
- Außenstelle der Botschaft, Godesberger Allee 77-81 53175 Bonn (Bad Godesberg)
- Telefon: +49 228 367850
- Fax: +49 228 36 30 06
- Öffnungszeiten: Mo - Fr 09:00 - 12:00 Uhr
Kirgistan:
- Außenstelle der Botschaft, Ännchenstraße 61, 53177 Bonn (Bad Godesberg)
- Tel: +49 228 365230
- Fax: +49 228 365230
- Email: bonn@botschaft-kirgisien.de
Kuba:
- Außenstelle der Botschaft, Kennedyallee 22-24, 53175 Bonn (Bad Godesberg)
- Tel: +49 228 3090
- Fax: +49 228 309244
- Email: kons-od-bonn@botschaft-kuba.de
- Öffnungszeiten: Mo - Do 09:00 - 12:00 Uhr
Nordmazedonien:
- Außenstelle der Botschaft, Heilsbachstraße 24, 53123 Bonn (Duisdorf)
- Tel: +49 228 237986
- Email: bonn@mfa.gov.mk
- Öffnungszeiten: Mo-Fr.: 09:00-13:00 Uhr; telefonische Konsultierung: 14:00-16:00 Uhr
Rumänien:
- Generalkonsulat, Legionsweg 14, 53117 Bonn (Castell)
- Tel: +49 228 6838135
- Fax: +49 228 680247
- Email: bonn@mae.ro
- Internet: www.bonn.mae.ro
- Öffnungszeiten Mo 8-14 Uhr, Di 13-19 Uhr, Mi - Fr 8-14 Uhr
Russland:
- Generalkonsulat, Waldstraße 42, 53177 Bonn (Bad Godesberg)
- Tel: +49 228 3867930 (Visa), +49 228 3867923 (Pass)
- Fax: +49 228 312164
- Email: ruskonsulatbonn.de
- Öffnungszeiten: Mo - Fr 08:30 - 13:00 Uhr
Süd-Korea:
- Außenstelle der Botschaft, Godesberger Allee 142, 53175 Bonn (Bad Godesberg)
- Tel: +49 228 943790
- Fax: +49 228 3727894
- Email: overseas.mofa.go.kr/de-bonn-de/index.do
- Öffnungszeiten: Mo-Fr 9.00-12.00 Uhr und 14.00-16.00 Uhr (ausser Mittwoch nachmittags)
Tunesien:
- Generalkonsulat, Godesberger Allee 103, 53175 Bonn (Bad Godesberg)
- Tel: +49 228 8489601
- Fax: +49 228 8489700
- Email: cgt.bonn@t-online.de
- Internet: www.cgtbonn.com
- Öffnungszeiten: Montags geschlossen, Di-Do 9-14 Uhr, Fr-Sa 9-13.30 Uhr
Vereinte Arabische Emirate (VAE):
- Außenstelle der Botschaft, Erste Fährgasse 6, 53113 Bonn (Zentrum)
- Tel: +49 228 267070
- Fax: +49 228 2670714
siehe auch
Weg der Demokratie
Der Weg der Demokratie führt auch zu einigen Gebäuden der ehemaligen diplomatischen Vertretungen in Bonn. Stationen sind:
44 - Französische Botschaft
- Im Jahr 1950 für das französische Hochkommissariat errichtet, entstand nach Inkrafttreten der Pariser Verträge die Botschaft der französischen Republik, die bis 1999 genutzt wurde. Der Standort war An der Marienkapelle 3/ Rheinstraße 52 im Stadtteil Rüngsdorf nahe am Rheinhotel Dreesen.
45 - Britische Botschaft
- Nach Inkrafttreten der Pariser Verträge entstand 1955 die Botschaft des Vereinigten Königreichs, die von 1952 bis 1999 in Bonn an der Friedrich-Ebert-Allee 77 ihren Sitz hatte und 2004 abgerissen wurde. Der Schriftsteller John le Carré kam im Jahr des Mauerbaus 1961 als zweiter Botschaftsrat nach Bonn und setzte der britischen Botschaft in Bonn mit seinem Roman "Eine kleine Stadt in Deutschland" ein wenig freundliches Denkmal. Zur Architektur der Botschaftsgebäudes heißt es dort: „Man stelle sich den stillosen Gebäudeblock einer Fabrik vor, der sich nach und nach wuchernd ausgebreitet hat, die Art von Bauwerk, die man zu Dutzenden an Londons Westumfahrung sieht.“
- „Britische Botschaft”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-115508-20150220-2 (Abgerufen: 9. Juli 2024)
46 - Sowjetische Botschaft
- Das ehemalige „Hotel Rolandseck-Groyen“ diente nach dem Zweiten Weltkrieg zwei Jahrzehnte der Sowjetunion als erste Botschaftsresidenz nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1955. Im Anschluss erfolgte 1976 der Umzug auf die Viktorshöhe im Bonner Stadtteil Schweinheim, wo ein neues Gebäude errichtet wurde. Die ehemalige Botschaft der Sowjetunion wird seit 1999 als russisches Generalkonsulat genutzt.
47 - Israelische Botschaft
- Neun Jahre nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Israel wurde 1974 das Gebäude an der Simrockallee 2 für die Botschaft errichtet, die hier bis 1999 ihren Sitz hatte. Geschützt durch hohe Betonmauern und Sicherheitsanlagen galt die israelische Botschaft als die am besten bewachte diplomatische Vertretung in Bonn. Im Jahr 2003 wurde das Gebäude in ein Bürohaus umgewandelt.
48 - Ständige Vertretung der DDR
- 1974 übernahm die DDR das Gebäude an der Godesberger Allee 18 für ihre Ständige Vertretung in Bonn. Im Grundlagenvertrag mit der DDR, der am 21. Dezember 1972 von den beiden Regierungen unterzeichnet worden war, war die Einrichtung sogenannter Ständiger Vertretungen (StäV) jeweils in Bonn und in Ost-Berlin vereinbart worden.
- vgl. dazu: Sarina Eßling (2023): „Dienstsitz der ehemaligen Ständigen Vertretung der DDR in Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345541 (Abgerufen: 9. Juli 2024)
49 - Niederländische Botschaft
- Trotz der Erfahrungen der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs nahmen die Niederlande bereits 1951 diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland auf. Sitz der Botschaft war zunächst ein Gebäude an der Koblenzer Str. 96, von 1964 bis 1999 dann am Sträßchensweg 10. Dieses Gebäude entstand nach den Plänen des Bonner Architekten Ernst van Dorp und wurde 1964 als erster Botschaftsneubau in Bonn fertiggestellt.
50 - Chinesische Botschaft
- Die Botschaft der Volksrepublik China zog 1984 nach Bad Godesberg an die Kurfürstenallee 12. Sie unterhält seit 1972 diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik. Ende 1973 erwarb die Volksrepublik China das Gelände. Bis 1999 war die Villa die Residenz des chinesischen Botschafters und wird auch heute durch die Volksrepublik genutzt.
- siehe auch: Schloss Rigal
51 - Residenz des ägyptischen Botschafters
- Das 1922 von Architekt Julius Rolffs entworfene Gebäude war zunächst von September 1949 bis Mai 1950 Sitz des Bundespresseamts. Von 1961 bis 1999 residierte der ägyptische Botschafter in der Villa an der Kurt-Schumacher-Straße 10 aus 1922/23 (gegenüber dem heutigen Schürmann-Bau). Nach Verkauf und Umgestaltung ist sie heute der Sitz des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern.
Weblinks und Quellen
- „Auslandsvertretungen im Bonner Regierungsviertel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-239593 (Abgerufen: 9. Juli 2024)
- Historische Orte auf www.wegderdemokratie.de